Twittern gegen Aids

Twittern gegen AidsEs gehörte unheimlich viel Mut dazu und es machte doch so viel Hoffnung. Etwa damals, als rund 800 Schülerinnen und Schüler einer Schule in Hessen sich der heimtückischen Aids-Seuche entgegenstellten, indem sie auf Platz vor der Schule aus ihren Körpern eine überdimensionale Aids-Schleife formten. Tapfere Schauspieler führten rote Bändchen am Jackenaufschlag durchs Gala-Leben, Moderatoren machten öffentlich klar, dass sie gegen Aids waren, selbst ein Massenmörder engagierte sich bürgerschaftlich. Krankenkassen, Gesundheitsverbände und Verbraucherschutz-Ministerinnen taten, was sie konnten: Nimmermüd klärten auf Großplakaten noch die Kleinsten darüber auf, wie gefährlich es sein kann, ohne Gummi aus dem Haus zu gehen. "Machs mit", schrien Plakatwände, Millionen versickerten in Selbsthilfegruppen, der Ausbildungsberuf des Aidsaufklärers stand kurz davor, von der Handwerkskammer anerkannt zu werden.
Nun aber will UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon alles kaputtmachen, eine ganze schöne, sich selbst genügende Parallelwelt zerstören und - als müsste der Menschheit die grassierende Ehec-Seuche nicht Lehre und Mahnung genug sein - "Aids innerhalb von zehn Jahren ausmerzen". Die internationale Gemeinschaft müsse bei der Bekämpfung von Aids nur "mutig" sein, dann könne die Immunschwächekrankheit innerhalb von zehn Jahren verschwinden, so der Uno-Chef beim UN-Gipfels über die künftige globale Strategie im Kampf gegen HIV und Aids. Eines der ersten Ziele sei es, allen Kranken den Zugang zu einer Behandlung zu ermöglichen. Denn Rest erledigen dann "Vorbeugungskampagnen mit neuen Kommunikationstechnologien".
Twitter gegen Immunschwäche, Chatten gegen Aids - eine Taktik, die so ungewöhnlich ist, dass sie alle professionellen Aidshelfer auf dem falschen Fuß erwischt hat. Gerade erst hatte man den 30. Geburtstag der Menschheitsgeißel gefeiert, nun droht das schnelle Aus zum 40. Jahrestag - und damit auch das Ende vieler sicher geglaubter Arbeitsplätze. Ban will keine Rücksicht auf die betroffenen nehmen. Es an der Zeit für das Schlusskapital, sagte er. «Wir können Aids stoppen. Wir können Schluss mit der Angst, dem Leiden und dem Sterben machen. Wir können eine aidsfreie Welt bekommen.»
Carsten Schatz von der deutschen Aids-Hilfe unterstützt das Ziel mit Nachdruck. „In New York müssen wichtige Weichen gestellt werden. Blockaden darf die Welt nicht weiter akzeptieren". sagt er bei gesundheit-adhoc.
Ad hoc aber geht das natürlich nicht. In vielen Ländern auf allen Kontinenten scheitere Prävention noch immer daran, dass sich die Regierungen weigern, Homosexualität und intravenösen Drogenkonsum zu thematisieren, sagt Schatz. In anderen komme es zu Neuansteckungen, weil die Gefahr zwar bekannt sei, sie aber trotzdem einfach nicht beachtet werde. Dagegen könne man nichts machen, denn man mache ja schon seit 20 Jahren etwas dagegen, ohne dass sich etwas ändere. In die Abschlusserklärung der UN-Versammlung gehöre deshalb "ein klares Bekenntnis für lebensweisenazeptierende Aufklärung"
Feuchtwarmer Feriensand


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