Turistas (2006)

Turistas (2006)

Turistas (2006)
Wenn uns der US-Torture Porn etwas gelehrt hat, dann, dass es egal ist ob Pauschalreise oder Abenteuertrip - Reisen in die Fremde, ins ferne Ausland sind stets gefährlich und enden tödlich. Das mussten auch die Brasilianer 2006 schmerzlich erkennen, als man 2006 in dem Film Turistas die Bevölkerung des südamerikanischen Landes als vermeidliche Organräuber deklarierte. Erfahrungen die auch schon die Ukraine (Train) oder Slowakei (Hostel) über sich ergehen lassen mussten. So ist das nun mal in US-Horrorfilmen.
In Turistas treffen zufällig ein paar junge Amerikaner und Europäer nach einer Buspanne im brasilianischen Nirgendwo aufeinander. Nach einer durchzechten Nacht und einem Drogencocktail mehr, finden sich die Neufreunde ohne Hab und Gut auf der Straße wieder. Die Bevölkerung hat kein Interesse. Aber dafür ein findiger Arzt, der nur zu gerne die Organe unserer Helden der brasilianischen Bevölkerung spenden möchte.
Das klingt in der Tat nach einem kompletten Rip-Off von Hostel und ist wahrscheinlich auch deshalb zu einem riesigen Flop für 20th Century Fox in den USA geworden. Aber die Wahrheit liegt ganz woanders. Außer der Grundprämisse hat Turistas nicht viel mit Eli Roths Folterschlachtplatte zu tun. Schon darin liegt der Unterschied begraben. Während sich Hostel und andere Torture Porns auf ihre grafische Explizität verlassen konnten, geht man die Sache in John Stockwells Turistas anders an. Wir haben es hier mit einem klassischen Survivalthriller zu tun, der sich grafisch doch sehr zurückhält. Gewalt ist bei Turistas definitiv kein Verkaufsgrund.
Turistas (2006)

Warum es sich manchmal trotzdem wie Hostel im Paradies anfühlt, liegt in der Natur der Sache. Natürlich sind unsere Helden fremd in ihren Urlaubsland. Sie verstehen mit einer Ausnahme die Landessprache nicht und kennen sich auch sonst kaum mit den kulturellen Begebenheiten ihrer Gastgeber aus. Dieser Umstand verdrängt zum Glück den zunächst xenophoben Eindruck. Der komplette Einstieg in den Film ist sehr ruhig, aber nie langweilig. Wir sehen tolle Landschaftsbilder und schöne Körper. Auch unsere Hauptfiguren sind durch die Bank sympathisch. Josh Duhamel (Transformers) kann solch niedrig budgetierten Filme durchaus tragen, Melissa George (30 Days Of Night, A Lonely Place To Die) fühlt sich sowieso im Genre sehr wohl. Ebenfalls hat der Film noch eine sehr junge Olivia Wilde im Aufgebot, die später in Rush, Tron: Legacy, In Time oder Her zu überzeugen wusste.
Turistas ist ein recht spannender Film, der auch von seiner überdurchschnittlichen Inszenierung lebt. Leider verkommt der Film im letzten Drittel zu einer unübersichtlichen Horrorstandardkost. Nach dem gelungenen Spannungsaufbau von anfänglicher Euphorie zu trister Ernüchterung, hätte der Film ein besseres Ende verdient gehabt. So ist es Turistas am Ende nicht vergönnt aus der Masse ähnlicher Filme Mitte der 2000er herauszuragen. Wer jedoch einen durchaus spannenden Survivalfilm mit nicht zu hohem Gewaltfaktor sehen möchte, um eventuell am Genre gefallen zu finden, liegt mit Turistas durchaus richtig.
OT: Turistas VÖ: 2006 Laufzeit: 93 Minuten FSK: 18 R: John Stockwell D: Josh Duhamel, Melissa George, Olivia Wilde
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Christian
Bildquelle: Universum Film GmbH

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