Trampo

Der Sommer auf Mallorca hat uns in den letzen Tagen mit voller Wucht erwischt. Nach ein paar angenehmen Nächten mit gerade mal 20 Grad hat sich auch abends die Schwüle gehalten. Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit: Das macht Lust auf leichte Küche, die schnell zubereitet ist. Was liegt da näher als ein mallorquinischer „Trampo“?

Die Insulaner haben ihre Gerichte, die „man“ im Winter isst und einige, die eher im Sommer angesagt sind. Man denke an den deutschen Grünkohl. Ein wirklich typisches Sommeressen ist das Trampo (manchmal auch Trempo oder Trampon, je nach Dialekt) schon deshalb, weil es in der Hauptsache aus Zwiebeln, hellgrünen Paprikaschoten und Tomaten zubereitet wird, die derzeit in jedem Garten zur Ernte stehen. Und das wisst ihr ja sicher: Die Mallorquiner bereiten gerne ihre Gerichte mit Zutaten der Saison vor.

Trampo zuzubereiten, das ist sozusagen ein Klacks. Ein paar Tomaten, eine halbe Zwiebel und zwei bis drei der länglichen hellgrünen Paprikaschoten in kleine Stücke schneiden und alles mit einem Löffel vorsichtig vermischen. Etwas Olivenöl hinzu, Salz und Pfeffer. Fertig. An der Zugabe von etwas Essig scheiden sich die Geister. Die einen sagen ja, die anderen nein.

Für mich ist das Trampo eine nette Vorspeise, für die Mallorquiner im Grunde ein Hauptgericht, das, wie so vieles andere, mit Brot gegessen wird. Fehlt Brot beim Essen, ist „Holland in Not“. Varianten der leichten Kost: Kichererbsen aus dem Glas hinzufügen und / oder Tunfisch. Lecker, leicht. Gekühlt servieren.
Das „Trampo“ wird gerne als Vorspeise im Sommer serviert und dann mit Tunfisch gemischt, als Sommeressen im Herbst.

Warum nicht noch die typischen Gerichte der warmen Jahreszeit zubereiten bei diesem herrlich blauen Himmel? Die Mallorquiner haben nämlich, und da sind sie alle gleich, „ihre“ typischen Winteressen und ihre typischen Sommeressen. Den „Trempo“, so heißt ein Salat für die warme Jahreszeit, essen die Insulaner gerne bei der Hitze, denn er ist sehr erfrischend. Sollten Sie die leckere kalte Mahlzeit auf der Speisekarte suchen und dann das Wort „Trampon“ finden, dann seien Sie nicht verunsichert. So wird das Gericht gerne in den Karten des Restaurants ins Spanische übersetzt, aber das Wort gibt es in der Sprache gar nicht. Trempo bleibt Tempo und ist nicht zu übersetzen.

Beilage zu Fleisch ist das leckere mallorquinische Gericht aber ohne den Fisch-Geschmack viel besser.

Andrea Hunkemöller
Autor & Fotos:
Andrea Hunkemöller

Andrea Hunkemöller, Jahrgang 1961, ist leidenschaftliche “3 Sterne Köchin”. Sie lebt seit 2008 in Manacor (Mallorca).

Ihr journalistischer Werdegang begann 1984 mit einem Praktikum bei der “Westfälischen Rundschau” in Dortmund, gefolgt von ihrer Tätigkeit als “freie Journalistin” bis 2008. Von 2006 bis 2008 war Andrea Hunkemöller zugleich Herausgeberin eines eigenen Magazin.

Seit 2008 arbeitet sie nun auf Mallorca als freie Journalistin und ist ebenfalls Inhaberin des “Huba-Fincaservice” in Manacor.

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