Trainingswochenende am Thumsee

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Unverhofft kommt oft – wie der Volksmund schon weiß. So fragte mich Sportfreund Kai, ob ich nicht Lust hätte, mit seiner Bennie Lindberg-Gruppe ein langes Wochenende am schönen Thumsee in der Region Berchtesgaden/Bad Reichenhall zu verbringen. Bedingung: 270 Radkilometer Anreise von Roth und am letzten Tag das Ganze wieder zurück. Wer mich kennt, weiß, dass ich für solcherlei Späße nicht wirklich zu haben bin. Die berühmt-berüchtigten 180k eines IRONMAN waren bisher das absolute Limit nach oben. Und dies sollte ich nun um satte 50 Prozent überbieten? Und noch dazu gleich zwei Mal hintereinander? Das entspricht nicht wirklich meiner Trainingsphilosophie und meiner Grundeinstellung zum Thema Effizienz und Minimalismus. Aber auf der anderen Seite hatte ich das Wochenende nichts besseres vor, hatte die Aussicht auf ein schnuckliges Weekend unter Gleichgesinnten, mit Wellness und angeblich gutem Essen und die Chance, die Legende Bennie Lindberg ein wenig näher kennenzulernen. Das sollte reichen für die üblichen ex-post Zurecht-Rationalisierungen. Aber für die, die sich mit der Thematik “Entscheidungsfindung” noch nicht auseinander gesetzt haben: Wir treffen alle Entscheidungen emotional und gefühlstechnisch war ich bereits “all in”!

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Es ging also mit den Fügels am Mittwoch-Abend nach Roth. Kurz schlafen, denn es musste ja früh morgens los gehen. Nach einem kurzen Hallo und Frühstück bestiegen wir unsere Bikes und rollten bei herrlichstem Wetter in Richtung Süden. Die Route im Groben: Roth – Hilpoltstein – Berching – Beilngries – Neustadt an der Donau – Landshut (Pause) – Taufkirchen – Wasserburg am Inn – Obing – Seebruck – Traunstein – Inzell – Thumsee. Das Ganze in 8:11 h netto. Ein 33er-Schnitt ist jetzt wirklich nicht so schäbig. Zumal ich mich doch ab und zu auch mal aus dem Windschatten rausgetraut habe. Das Wetter hätte für so eine Tour gar nicht besser sein können. Kurz vor Obing kamen aber dann doch ein paar Wolken und wir mussten ein paar Minuten durch den Regen fahren. Aber nach einer 20-minütigen Kaffeepause war schon wieder alles gut und wir rollten – nun zusammen mit Birgit – die letzten Meter bis zum Ziel. Birgit war netterweise unsere Transporterin, fuhr all unser Gepäck und zwei weitere Nichtradler zum Hotel Seeblick und kam uns dann die 55k bis Obing entgegen. Ich war überrascht, wie gut das Ganze ging. Aber meine Grundlagenausdauer ist ja grundsätzlich ganz in Ordnung und wenn man es speedtechnisch nicht übertreibt und ordentlich isst und trinkt…passt das eben schon. Der Tage endete perfekt mit einem Saunagang und einem super-leckeren Abendessen.

Der nächste Tag begann, wie der alte endete: Mit hervorragendem Essen, das wir nun auch brauchen konnten. Denn am Abend ging es uns wie nach einem harten Wettkampf – der richtig große Hunger war noch nicht so richtig da. Am späten Vormittag begleitete uns dann eine weitere Legende – Stefan Holzner – auf einen kurzen Trailrun durch die Weißbachschlucht. Stefan hat zwar seine Profi-Triathlonkarriere 2006 an den Nagel gehängt, aber nie wirklich mit dem Sport aufgehört. Er läuft jetzt “nur noch” und das merkt man (er hat immer noch einen ziemlich “Bums” in den Beinen). Als quasi Gastgeber (seine Familie gehört das wunderschöne Hotel Seeblick, in dem wir Gäste waren) lief er auch am zweiten Tag (allerdingsnur noch mit mir – die anderen konnten sich dann doch nicht mehr so recht aufraffen) eine ausgedehnte, ziemlich geile Trailrunde. Er hat in seiner Profizeit immerhin fünf IRONMANs gewonnen (darunter 2x Frankfurt). Bestzeit 8:09 h.

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Am Nachmittag trauten wir uns mit den Neos in den herrlich klaren, wunderschön in die Alpenlandschaft eingebetteten Thumsee. Dabei bildeten Kai, Bene und ich ein hübsches Dreier-Grüppchen und ich konnte seit langem mal wieder richtig gut das Gruppenschwimmen mit Wasserschatten üben – perfekt! Perfekt waren dann auch die drei Saunagänge mit dem Oberfinnen und Saunameister Bennie auf dem Hochsitz. In den Pausen tiefenentspannt in der Hängeliege unter der großen Buche zu “schweben” – ein Traum! Abgeschlossen wurde der Tag mit dem reichhaltigen und deliziösen Buffet und einer Runde Kegeln.

Der folgende Tag war im Grunde eine Kopie des Vortags, nur, dass der Trailrun “trailiger” und länger war und wir auch bei der zwischenzeitlich heraus gekommenen Sonne ein paar Meter mehr im Thumsee verbrachten. Und zudem vor der Schwimmen eine Stabi-Einheit auf der herrlichen Terasse einfügten.

Tja, und dann war es auch schon wieder Zeit die Siebensachen zu packen, als erste am Frühstücksbuffet jede Menge Kalorien zu bunkern, die Taschen bei Birgit ins Auto zu laden und die Heimreise anzutreten. Leider hatten wir bei der Rückfahrt nicht ganz so viel Glück und es regnete die erste Hälfte bis Landshut – nicht dauerhaft, aber fast. Mit total nassen und kalten Füßen stöckelten wir wieder in die unfassbar hässliche Nachkriegs-Bahnhofshalle und gönnten uns einen heißen Kaffee, ein belegtes Brötchen und einen Muffin. Bene hatte die glorreiche Idee, die billigste Zeitung zu erstehen und die Schuhe derweil auszustopfen. Ich dachte nicht, dass das viel helfen würde, lag aber glücklicherweise mit meiner Prognose daneben. Und da es zwischenzeitlich auch draußen immer besser wurde, konnten wir den Rest der Tour mit trockenen, warmen Füßen fahren. Hintenraus wurde es dann doch etwas zäh (surprise, surprise!) und auch ich war froh, dass wir noch an einer Tankstelle im Nirgendwo eine Coke und ein Gel einschmeissen konnten. Nach einer Dusche und gemeinsamem Abendessen ging es mit den Fügels zurück in die schwäbische Heimat. Schee war’s!


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