Tour der Schmerzen

Tag 2, Montag, den 6. Mai 2013:
Um 10.25 uhr in Berneck losgewandert. Die beiden großen Zehen haben die Einlagen offenbar äußerst schlecht vertragen. Vielleicht waren auch die Socken zu dick. Also gehe ich sehr viel langsamer und trete vorsichtig auf, um die Füße zu schonen. Noch ein paar schöne Blicke auf Berneck mit seiner Burg und ich bin schon ansteigend im Wald verschwunden. Bald öffnet sich eine Hochebene, wo mir eine Frau mit einem 3-fach-Kinderbuggy entgegenkommt. Das Ding ist breiter als ein Gehweg!  Hinter Altensteigdorf nutze ich eine Sitzbank, um die Schuhe zu wechseln.

Bald bin ich am oberen Rand des historischen Städtchens Altensteig angelangt. Von der evangelischen Stadtkirche aus kann man erahnen, wie groß die Stadt am Hang ist: der Blick reicht weit hinab ins tief eingeschnittene Tal.

Der Weg führt mich zwischen uralten eindrucksvollen Fachwerkhäusern hindurch zum historischen Marktplatz mit dem schönen Brunnen. 40 große Häuser waren damals von einer dicken Stadtmauer umsäumt. Der Abstieg – zumal auf dicken, holprigen Pflastersteinen – hat mich ordentlich ¨geschlaucht¨. Die Ostwegmarkierung führt mich flußaufwärts und geleitet die Wanderer entlang eines Wasserkanals sanft aus der Stadt heraus in Richtung Erzgrube. Große Flächen violettweiß schimmernd: Das Wiesenschaumkraut steht hier in voller Blüte und zeigt damit auch, dass der Frühling hier erst begonnen hat.Vorbei am Campingplatz zieht sich der Ostweg nun unauffällig ansteigend durch unendliche Wälder. Der Straßenlärm verschwindet, Vögel zwitschern und kleine Bächlein plätschern beruhigend vor sich hin. So sieht das klassische Schwarzwald-Erholungsklischee aus. Dazu noch wärmende Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen hindurch, ein schmaler abwechslungsreicher Pfad – herrlichstes Wandererlebnis.

Gegen 13 Uhr mache ich es mir auf einer Holzbank gemütlich und erlaube mir einen Sockenwechsel. Beinahe wäre ich in dieser erholsamen Umgebung eingeschlafen. Doch es muss weiter gehen.

Endlich erreiche ich auf der Hochebene das Städtchen Pfalzgrafenweiler. Der Weg führt durch das Industriegebiet und dann durch die langgezogene Ortschaft, um schließlich wieder nahe seines vorigen Verlaufs ins Gelände zu führen. Da hätte man mindestens einen Kilometer Strecke und diversre zivilisatorische Auswüchse  ¨sparen¨ können.  Noch eine Pause im stillen sonnigen Tann. Der Ostweg ist wieder eingetaucht  in die ewigen schwarzen Wälder. Manchmal zieht er sich lange Zeit schnurgerade, dann wieder kommen feinste ¨Singletrails¨ über Stock und Stein. Es ist schon seit Stunden spürbar schwül geworden. Und als nun in der Ferne das dumpfe Grollen des Donners zu hören ist, mache ich mir noch keine Sorgen. Auf der Hochfläche bei Musbach ist der Donner schon näher gekommen. Dicke schwarze Wolken ziehen heran, von der Erzgrube würden sie angezogen, sagt mir ein Einheimischer. Schon spüre ich die ersten Tropfen. Nur noch fünf Kilometer wären es bis nach Grüntal, wo ich bei Didi Lust übernachten kann. Unverzagt marschiere ich weiter, fast hört es wieder auf. Am Ortsrand von Obermusbach, am Festplatz Reute, steht eine ganz neu erbaute hölzerne Schutzhütte. Die kommt mir zupaß als ein wahrer Regensturzbach einsetzt. Keine Chance mehr zum Weiterwandern! Es blitzt und donnert unablässig. Alles steht unter Wasser.

Wie eine Erlösung kommt es mir vor, als Didi mit dem Auto vorfährt und lachend aussteigt. Das war Rettung in letzter Sekunde. Bei ihm zu Hause freuen wir uns erstmal an einem kühlen ier. Seine Norwegerkatze Tinka macht lautstark auf sich aufmerksam. Sie hat ein unglaublich dichtes wollenes Fell, absolut outdoortauglich. Wir fahren zum Essen nach Glatten-Böffingen ins Dorfstüble. Ein Rostbraten Förster Art mit Spätzle, Pommes und Salat baut mich wieder auf.

25 km, Durchschnitt 2,8 kmh, 700 m Anstiege und 451 m Abstiege verzeichnet mein Samsung-Gerät.


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