Top 5 | Zu unrecht verteufelte Inhaltsstoffe

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Petrolatum und andere Mineralöle

Das Gerücht Petrolatum und Co. seien schlecht für die Haut, würden Unreinheiten fördern oder wären auch noch krebserregend, geistert immer noch durch die Welt. Dabei sind all diese Bedenken völlig unbegründet. Petrolatum (Vaseline) schützt die Haut sehr effektiv vor TEWL. Dieses Einschließen der Feuchtigkeit bezeichnen wir als Okklusion und können sie auch noch zu unserem Vorteil nutzen, sodass unsere Haut länger durchfeuchtet bleibt. Zudem gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass es komedogen wirkt.¹ Beim Thema Krebs sollten bei allen vernünftigen Menschen die Alarmglocken läuten, denn laut unseren Gesetzen ist es verboten gesundheitsschädliche Kosmetika auf den Markt zu bringen.² Kosmetisch reines Petrolatum ist sehr gut verträglich und keineswegs krebserregend.

¹Textbook of Cosmetic Dermatology p. 286 | ²LFGB §26 – Verbote zum Schutz der Gesundheit | Dermatokosmetik von Martina Krescher | Cosmetic Dermatology Products and Procedures EDITED BY Zoe Diana Draelos MD

Silikonöle

Mit denselben Gerüchten müssen auch Silikonöle kämpfen. Angeblich schlecht für Haut und Haar werden sie gemieden. Nein, sie sind natürlich nicht schlecht für die Haare, auch nicht für die Haut. Sie verbessern das Aussehen, lassen die Haut ebenmäßiger wirken, das Haar geschmeidiger. Sie verbessern das Spreitverhalten eurer Foundation, eurer Lidschattens oder eurer Bodylotion. Sind sie einmal abgewaschen, ist der Zauber vorbei. Genauso wie Vaseline sind sie nicht gerade umweltfreundlich, jedoch sehr gut verträglich und nicht reizend.¹

¹Körperpflegekunde- und kosmetik von S. Ellsässer

Parabene

Die in Deutschland zugelassenen Parabene sind sehr gut verträgliche Konservierungsstoffe. Ihnen wird nachgesagt, dass sie hormonell wirken. Man hat herausgefunden, dass Parabene eine gewisse hormonähnliche Aktivität im Tierversuch aúfweisen¹, welche jedoch im Vergleich zu unserem Östrogen um ein 1.000 – 1.000.000-faches geringer ist, sodass keinerlei Gefahr von ihr ausgeht.² Selbst bei täglicher Verwendung parabenhaltiger Produkte ist die hormonähnliche Aktivität im Vergleich zu über Nahrung aufgenommene natürliche Phytohormone (wie z.B. in Soja) kaum vorhanden.

Viele Hersteller, die ihre Produkte mit „Frei von Parabenen“ kennzeichnen, verwenden stattdessen oft Methylisothiazolinon als Konservierungsstoff. Dieser hat jedoch ein viel höheres Allergiepotential als Parabene.

Das Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt deshalb:

Für Butyl- und Propylparaben sollte die Anwendung auf 0,19 % beschränkt werden. Dabei ist sicherzustellen, dass diese Konzentration noch die gewünschte keimhemmende Wirkung besitzt. Eine Dosierung unterhalb der Wirkkonzentration kann mit der Bildung von Resistenzen einhergehen. Für Methyl- und Ethylparaben gibt es nach Ansicht des BfR derzeit keinen Handlungsbedarf, da die auf ausreichenden toxikologischen Daten basierenden Höchstkonzentrationen als sicher anzusehen sind. Auf die Verwendung von Isopropyl-, Isobutyl- Pentyl- und Phenylparaben in kosmetischen Mitteln sollte verzichtet werden, bis eine gesundheitliche Bewertung vorliegt. Benzylparaben ist als Konservierungsstoff nicht zugelassen. Für spezielle Anforderungen an Produkte für Kinder wird im Hinblick auf Parabene derzeit kein Handlungsbedarf gesehen. ¹ SCCS Opinion on Parabens | ² BfR zu Parabenen | Adelsblass und Kunterbunt zu Parabenen
Glycerin

Glycerin wird nachgesagt stark austrocknend zu sein. In meinem Beitrag zu Humectants habe ich euch erklärt, warum man das Ganze nicht so einseitig betrachten sollte. Ja, es ist hygroskopisch und zieht somit Feuchtigkeit aus unteren Hautschichten und der Umgebung an um sie zu speichern. Jedoch besteht eine Creme nicht nur aus Feuchthaltemitteln.

Aluminiumsalze

Aluminiumsalze sind momentan das pure Böse. Viele Antitranspirantien-Hersteller werben mittlerweile mit 0% ACH (Aluminumchlorohydrat). Dabei ist die Panikmache aus wissenschaftlicher Sicht unbegründet. Sie verursachen weder Alzheimer, noch fördern sie Krebs. Aluminium ist eines der am häufigsten vorkommenden Metalle unserer Erde. Jede Pflanze, die landwirtschaftlich aufgezogen wird, enthält somit einen gewissen Anteil Aluminium. Ich hoffe, das schockiert jetzt niemanden. Das heißt wir nehmen das meiste Aluminium tatsächlich über unsere Nahrung auf.

Man schätzt, dass ein Erwachsener täglich zwischen 1,6 und 13 mg Aluminium über Nahrung aufnimmt. Bei Verwendung von Antitranspirantien wurde ein täglicher Eintrag von 0,0105 mg errechnet.

Auch konnte kein Zusammenhang zwischen der Verwendung von Antitranspirantien und Brustkrebs gefunden werden. Es wurde zwar festgestellt, dass sich Aluminum bei Frauen mit Brustkrebs im Tumorgewebe anlagert, allerdings hatten diese Frauen schon vor der Studie Krebs und zum Vergleich wurden leider keine gesunden Frauen untersucht.² Hier wurde auch tatsächlich gemutmaßt, dass diese Einlagerungen von den Deos kommen. Vergesst jedoch nicht: Aluminiumaufnahme über Nahrung wird wohl eine größere Rolle spielen.

Sicherlich sollten wir versuchen den wöchentlich empfohlenen Grenzwert von 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht nicht unnötig zu strapazieren, indem wir Antitranspirantien auf verwundete Haut auftragen, denn dadurch kann die aufgenommene Menge bis zu sieben-fach höher ausfallen als auf intakter Haut. Zudem minimiert man natürlich die Aufnahme indem man solche Produkte nicht mehrfach täglich nutzt. Das jedoch im Zuge der Empfehlung des Bundesamtes für Risikobewertung und nicht wegen der Angst vor Brustkrebs oder Alzheimer.

Aluminiumsalze und Alzheimer¹

Das Interesse an einem möglichen Zusammenhang zwischen der Alzheimer-Krankheit und Aluminium entstand, als bei Autopsien der Gehirne von verstorbenen Alzheimer-Patienten festgestellt wurde, dass diese erhöhte Aluminium-Konzentrationen aufwiesen. Italienische Wissenschaftler konnten 2013 zudem zeigen, dass bei Menschen mit Alzheimer das Eiweiß Ferritin auch Aluminium enthält. Diese Forschungsergebnisse sagen aber nichts über ein Verhältnis von Ursache und Wirkung aus. Versuche mit Mäusen, denen Aluminium verabreicht wurde, führten beispielsweise nicht zum Ausbruch der Alzheimer-Krankheit bei diesen Tieren. Der gestiegene Aluminiumgehalt muss also keine Rolle in der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit spielen, sondern könnte auch eine Konsequenz sein. Hier sind weitere Studien erforderlich. Darauf verweist auch das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR. Das BfR stellt fest: „Ein kausaler Zusammenhang von erhöhter Aluminiumaufnahme und dem Auftreten von Brustkrebs bzw. der Alzheimer-Krankheit konnte bisher wissenschaftlich nicht belegt werden.“ Grenzwert ist laut EU ein Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht in der Woche. Für den Verbraucher ist das nur schwer einzuschätzen. Neben der Aufnahme über die Nahrung, wird Aluminium auch über aluminiumhaltige Kosmetika, wie Antitranspirantien oder Cremes, dem Körper zugeführt. Hier empfiehlt das BfR: „Die Aluminiumaufnahme durch Antitranspirantien wird vor allem dadurch gesenkt, indem diese nicht unmittelbar nach der Rasur bzw. bei geschädigter Achselhaut auf die Haut aufgebracht werden. Zudem sind Deodorantien ohne Aluminiumsalze im Handel erhältlich.“ ¹Alzheimerforschung e.V. | ²BfR zu Aluminiumsalzen | Krebsinformationsdienst zu Aluminiumsalzen | Agata zu Aluminiumsalzen | Antiperspirant use and the risk of breast cancer | Cosmetic Dermatology Products and Procedures EDITED BY Zoe Diana Draelos MD

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