The Leadbelly Project - Play The Jailhouse Blues

Erstmals tauchten unter dem Bandnamen The Leadbelly Project elektronische Fassungen von Huddie Ledbetters Liedern auf. Entstanden war „A Hommage To Huddie Ledbetter“ in Zusammenarbeit zwischen Sänger James Belcher und dem Multiinstrumentalisten Pombeat. Für „Play The Jailhouse Blues“ hat sich Belcher hinters Schlagzeug gestzt und noch einen Gitarristen und einen Bassisten an Bord geholt.

Eine großartige Entdeckung ist Cactus Rock Records in deutschen Landen gelungen: Derartig radikal wie The Leadbelly Project die altbekannten Songs von Leadbelly interpretiert, hat man sie wohl noch nie gehört. Da wird aus dem hoffnungsfrohen „Midnight Special“ eine hoffnunbslose Knastballade. Wer glaubt beim „House In New Orleans“ eine lagefeuertaugliche Mitschunkel-Fassung zu bekommen irrt sich gewaltig. Und auch „This Lil‘ Light Of Mine“ kommt mit einer Wucht daher, die einem erst den Atem nimmt und einen dann sofort zum Nachdenken bringt: Sind das hier wirklich die zum Allgemeingut gewordenen Songs, die Leadbelly damals mit seiner zwölfseitigen Gitarre in die Mikrophone von Vater und Sohn Lomax sang?

James Belcher ist als Bluessänger eine echte Naturgewalt, der ohne Probleme auch in einem Tom Waits-Projekt mitwirken könnte. Alexander Möckl ist als Gitarrist von einer hypnotischen Eindringlichkeit, die man nicht unbedingt in Augsburg sondern im Norden Mississippis vermutet hätte.

Glückwunsch an Cactus Rock, dass sie sich den Vertrieb dieser Scheibe gesichert haben. Nicht nur Kenner des Vorkriegsblues sondern auch Fans des Garagen-Bluesrock der Gegenwart sollten hier unbedingt aufmerksam hinhören. „Play The Jailhouse Blues“ ist wirklich ein ganz außerordentlich hörenswertes Album geworden.

 

Autor

Nathan Nörgel

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