Teamchef Michael Timm

Wir erinnern uns noch alle an den Teamchef – den Teamchef Franz Beckenbauer. Beckenbauer, auch schon mal „Kaiser“ genannt, war von 1984 bis 1990 „Teamchef“ der deutschen Fußballnationalmannschaft, d.h. er war so etwas wie der Trainer. Trainer war er aber nicht, weil er keine entsprechenden Trainerscheine hatte. So wurde er eben nicht Trainer, sondern Teamchef.
Michael Timm ist neuer Trainer am Olympiastützpunkt Schwerin. Man könnte meinen, dass er damit Bundestrainer ist. Aber der DBV, der Deutscher Boxsport Verband e.V., möchte Timm nicht so nennen. Timm war in den letzten Jahren für Universum Boxpromotion tätig, also für Profis. Die fachlichen Qualitäten von Timm stehen außer Frage, aber hat er auch die notwendigen Qualifikationen. Hat er die DBV Trainerlizenz A, B und C? Hat er sie auch alle zwei Jahre erneuert? Ist er überhaupt Diplomtrainer? Soweit ich weiß, muss man als Bundestrainer und als leitender Stützpunkttrainer Diplomtrainer sein.
Um es deutlich zu sagen: Trainer Michael Timm kann eventuell der richtige Trainer sein, um dem schon notorisch erfolglosen deutschen Amateurboxen – pardon: olympischen Boxen – neue Impulse zu geben. Wohlgemerkt: eventuell. Was ist aber mit den ganzen Diplomtrainern, die sich die Mühe gemacht haben, den Anforderungen des DBV zu genügen? Diese Trainer, und darunter sind viele wirklich sehr gute, wurden beiseite geschoben zugunsten eines Profitrainers. Dabei grenzt sich der DBV immer noch vom Profiboxen ab.
Vermutlich hat das olympische Boxen in Deutschland mit Michael Timm keinen neuen Trainer, sondern eine Art Teamchef bekommen. Dabei ist dann aber noch die Frage offen, wer denn nun zum Team gehört. Franz Beckenbauer wurde 1990 Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft. Das ist die Messlatte. Der Sportdirektor des Deutschen Boxsportverbandes, Michael Müller, den ich, um ihn nicht mit anderen Müllern zu verwechseln, DBV Müller nenne, formulierte das Ziel: Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Ist das nicht ein bisschen wenig?
Ich finde ja, wenn die deutsche Nationalstaffel nicht erheblich besser abschneidet als in London, dann müssen Timm, Müller und DBV Präsident Jürgen Kyas, für den angeblich die Delegierten des 51. DBV Kongress in Worms eine Ehrenerklärung abgaben (weshalb man ihm Ehrenerklärung-Kyas nennen sollte), zurücktreten bzw. entlassen werden. Eine Goldmedaille sollte in Rio Pflicht sein. Ansonsten fehlte der Verpflichtung von Timm und der Zurücksetzung so vieler guter Trainer jede Rechtfertigung.
Eine Goldmedaille ist Pflicht!
© Uwe Betker



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