Tagebuchnotizen DAS ESELSKIND - Was mich nicht kaputt macht, macht mich hart!

Tagebuchnotizen DAS ESELSKIND - Was mich nicht kaputt macht, macht mich hart!

Meine ehemalige Schule

„Schule ist wie die Gesellschaft: Böse. „...das Böse kommt nicht aus böser Absicht, sondern als Ergebnis einer chemischen Reaktion, die einsetzt, wenn lauter Einzelne zur Gruppe, zur Gesellschaft werden und sich nun einen ausgucken, an dem sie ihre Gemeinsamkeit zeigen können, nämlich indem sie diesen ausschließen und zum Opfer machen.“DIE ZEIT 33/2003
Ihr Lieben,mit dem obigen Zitat beginnt mein Kapitel "Traum und Wirklichkeit" meines Buches DAS ESELSKIND.
Heute bedauerte ein lieber Mensch auf Facebook in einem nachdenklichen Kommentar, dass ich in meiner Kindheit und Jugend so viel Böses erleiden musste, und ein weiterer lieber Mensch fragte mich danach, wie ich das eigentlich alles ausgehalten habe.
Darauf möchte ich heute gerne Abend antworten:
Als ich in einem feinen Bremer Gymnasium in einer Klasse über vier Jahre mit Billigung der Lehrer gequält, gefoltert, gedemütigt und geschlagen wurde, da geschah dies allein deshalb, weil ich so gar nicht dem damaligen Bild eines Jungen entsprach.
Ich war für meine 14 Jahre klein, zierlich, ja fast zart.
Ich war mit Abstand der Kleinste in der Klasse und vor allem die Jungs überragten mich bei weitem.
Einer der Jungs, welcher der Anführer derjenigen war, die sich einen Spaß daraus machten, mich fertig zu machen, schleuderte mir immer wieder den Satz ins Gesicht:

"Was mich nicht kaputt macht, macht mich hart!
Und bist Du nicht hart, mach ich Dich kaputt!"

Diesen Satz konnte er mit einer so teuflichen Fratze aussprechen, dass allein der Anblick, der Tonvall und die Worte genügten, mich in Angst und Schrecken zu versetzen.
Dass ich so häufig in meiner Kindheit so häufig das Opfer von Gewalt wurde, hatte zwei Gründe:
Zum einen war ich ein sehr ängstlicher junger Mensch, der diejenigen, die ihm etwas antun wollten, immer wieder anflehte: "Bitte, bitte tut mir nichts!"
Wie ich heute weiß, hat das damals etliche Täter erst richtig dazu ermutigt und ermuntert, mir Böses anzutun.
Zum anderen, - so erklärt das ein Freund von mir, der Professor für Gerichtsmedizin ist - gibt es, statistisch gesehen, Menschen, die niemals Böses erleiden und dann eben auch das andere Extrem, nämlich Menschen wie mich, die extrem viel Böses in Kindheit und Jugend erleiden müssen.Die Geschichten, die ich in meinem Buch DAS ESELSKIND berichte und auch die Tagebuchnotizen könnten nun zu dem Fehlschluss führen, ich sei quasi ununter-brochen zuhause und in der Schule geschlagen und gedemütigt worden.
Aber dieser Eindruck ist falsch. Ich habe auch viele Tage, Wochen und Monate erlebt, in denen gar nicht passierte. Wie ich später aus Interviews mit den Haupttätern in der Schule erfuhr, haben sich die Schüler in der damaligen Klasse sogar untereinander verabredet, mich wochenlang in Ruhe zu lassen, damit ich wieder fit würde und man noch lange die Gelegenheit habe, mir etwas antun zu können.
In solchen Zeiten konnte es vorkommen, dass die Klasse wochenlang sogar recht freundlich zu mir war, sodass ich in meiner grenzenlosen Sehnsucht nach etwas Freundschaft und Zuwendung sogar schon an eine Änderung im Verhalten der Täter glaubte.
Ich erinnere mich an einen Sommer, in dem die Klasse wochenlang ausnehmend freundlich und lieb zu mir war, nur um mich dann (vorher verabredet) an einem warmen Sommertag an einen kleinen See zu verschleppen und mich dort den ganzen Tag zu demütigen und zu schlagen.
Dass ich diese Kindheit und Jugend überhaupt überstanden habe, verdanke ich zwei Umständen:
Ich kannte es seit meiner frühesten Kindheit nicht anders, als dass Übergriffe auf mich ausgeübt wurden. Von daher habe ich vielleicht gedacht, das muss so sein und sehr oft habe ich auch gedacht, ich sei so minderwertig, ich hätte es nicht anders verdient, ich sei selber schuld!

Vor allem aber haben liebe Menschen wie mein Jugendfreund Hans-Christoph dafür gesorgt, dass ich nie die Hoffnung verlor, indem sie Licht in meine Dunkelheit brachten und mich dazu veranlassten, NIEMALS AUFZUGEBEN.

Bei allem Schlimmen, das ich erlebt habe, möchte ich aber immer, dass dieses Mutmachen, dieses Hoffnung-Geben, dieses Licht-ins Dunkel-Bringen im Vordergrund stehen, denn das Böse ist vergangen, das Gute, das Helle, das Schöne, das Fröhliche, das Licht haben gesiegt!

Ich grüße Euch alle ganz herzlich

Euer fröhlicher Werner

Tagebuchnotizen DAS ESELSKIND - Was mich nicht kaputt macht, macht mich hart!

Ich bin auf diesem Foto zu finden,
ich war drei (!) älter als der Älteste der anderen Kinder,
wurde aber dennoch mit dieser Gruppe in Ferien geschickt,
weil ich noch so kindlich aussah.


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