Tag der Schachtelsätze

Der 25. Februar führt uns mal wieder in die Gefilde der heimischen Sprache. Zumindest wenn es nach dem deutschen Cartoonisten und Blogger Bastian Melnyk geht, der dieses Datum zum Tag der Schachtelsätze erklärt hat. Grund genug, diesen fredtastischen Anlass in die Sammlung der kuriosen Feiertage aus aller Welt aufzunehmen und seine Geschichte mit den folgenden Zeilen etwas näher zu beleuchten. Warum feiern wir heute also die Hypotaxe?

Ziele und Intention - Um was geht es beim Schachtelsatztag?

Beginnen wir mit einer definitorischen Annäherung und fragen, was mit einer Hypotaxe überhaupt gemeint ist. Diese Schachtel- bzw. Bandwurmsätze bezeichnet wesentlich die Unterordnung von Nebensätzen unter das Satzgefüge eines Hauptsatzes, die zur häufig durch Konjunktionen verknüpft werden. Die Hypotaxe, abgeleitet vom griechischen ὑπό (hypo - dt. unter) und τάξις (táxis - dt. Ordnung), wird dabei vor allem als Stilmittel eingesetzt, um komplexe Zusammenhänge auch grammatikalisch abzubilden.

Auch wenn diese Satzmonster inzwischen an Bedeutung verloren haben und im schlimmsten Fall als unverständlicher Schreibstil betrachtet werden, muss an einem solchen kuriosen Feiertag den Meistern der gepflegten Hypotaxe die ihnen gebührende Ehre angesprochen werden. Und die deutsche Geistes- und Literaturgeschichte hat hier eine ganze Reihe von Beispielen auf Lager. Der deutsche Dramatiker Heinrich von Kleist, der große Königsberger Aufklärer und Philosoph Immanuel Kant (ihm wollen wir folgen) oder einer der bedeutenden Autoren des 20. Jahrhunderts: Thomas Mann.

Wer hat den Ehrentag der Schachtelsätze ins Leben gerufen?

Wie eingangs bereits erwähnt, geht die Initiative für diesen Ehrentag der Schachtelsätze auf den deutschen Cartoonisten Bastian Melnyk zurück. Neben einigen anderen Namen wie z.B. das US-amerikanische Ehepaar Ruth und Thomas Roy muss Bastian mit seiner (fredtastischen) Website fonflatter.de inzwischen als eine echte Instanz in Sachen kuriose Feier- und Aktionstage gesehen werden.

Immerhin kann der Erfinder der Comicfigur des Fledermausfürsten Frederick fon Flatter - wenn ich richtig gezählt habe -, inzwischen auf weit über 200 eigene Anlässe verweisen. Darunter solch großartige Ideen wie den Wettergesprächs- und Smalltalk-Tag am 8. Oktober oder den Tag der schlechten Wortspiele am 12. November.

Warum fällt der Tag der Bandwurmsätze auf den 25. Februar?

Bei näherer Betrachtung scheint es allerdings keine konkrete Begründung für das gewählte Datum zu geben. Ob Bastian hier den ebenfalls am 25. Februar begangenen US-amerikanischen Mit-Schokolade-überzogene-Erdnüsse-Tag (engl. National Chocolate Covered Peanuts Day) als Inspiration gesehen hat, konnte ich im Zuge der Recherchen nicht herausfinden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Frage nach dem Jahr der ersten Feier dieses Aktionstages. Geht man der Sache nach, so findet sich hier zwar vermehrt der Hinweis auf das Jahr 2006 für die erste Auflage dieses kuriosen Sprachtages.

Die Website fonflatter.de führt dieses Datum allerdings erstmals am 25. Februar 2009 als eigenständigen Anlass mit entsprechendem Fred-Comic und unter Verweis auf den damals erschienen Fred-Kalender (siehe dazu auch die Liste weiterführender Links unten). Insofern ist auch davon auszugehen, dass der spätere Termin eher den Tatsachen entspricht.

An dieser Stelle auch nochmals vielen lieben Dank an Nina Claasen, die das Bild für den vorliegenden Beitrag zur Verfügung gestellt hat.

In diesem Sinne: Euch allen einen tollen Tag der Schachtelsätze. 🙂

Weitere Informationen zum Tag der Hypotaxe

Kategorien Februar, Sprach-Feiertage Tags 25. Februar, Tag der Schachtelsätze


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