Süchte können unser Leben zerstören!

Süchte können unser Leben zerstören!„Wenn wir süchtig sind, bedeutet dies, dass wir einen Weg beschreiten, auf dem wir wie Getriebene ein Ziel verfolgen, das uns unglücklich machen wird.
Eine der wunderbaren Eigenschaften, die uns Menschen auszeichnen, ist aber, dass wir in jedem Moment, in jeder Sekunde umkehren können und fröhlich einen neuen Weg einschlagen können.“
Alexander Rykow
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine wahre Geschichte von Nikolaus Lenau erzählen:
„Die lange Nacht“
„Eines habe ich meinem Vater nie verziehen:
Im Dezember des Jahres 1802 — ich war damals fast vier Monate alt — erkrankte das älteste meiner Geschwister, Magdalena. Der alte Doktor der Familie wurde gerufen.
Er blickte auf das fiebrige Kind, das ihn mit aufgerissenen, großen Augen musterte. Er fühlte den Puls. Er beklopfte die Brust. Dann sah er die Mutter an — und verließ schweigend das Zimmer. Magdalena war dem Tode geweiht.  Der alte Arzt war mit seiner Kunst am Ende...
"Reite nach Temesvar", flehte Therese ihren Mann an. "Reite nach Temesvar! Dort gibt es einen Arzt, einen berühmten Arzt aus Budapest. Er kann vielleicht noch helfen!"
Die Mutter zog ihren Umhang fester und setzte sich weinend an das Bett ihres Kindes.
Stunde um Stunde verrann. Die alte Pendeluhr kündete die Zeit mit dumpfen, metallenen Schlägen. Die Nacht ging dahin. Die Mutter wartete. Sie belauschte jeden Atemzug des Mädchens. Sie fühlte die Schläge des langsamer werdenden Herzens. Noch klammerte sie sich an die letzte Hoffnung...
Der Arzt müsste längst da sein. Der Morgen graute. Sie eilte zum Fenster, sie versuchte, die Dämmerung mit ihren Blicken zu durchdringen. Sie ging zum Bett zurück. Sie wollte den Atemzügen lauschen. Aber sie hörte keinen Atem mehr.
Magdalena war tot.
Draußen vor dem Haus wurde es plötzlich lebendig. Pferdegetrappel. Zwei Pferde! Was tat sich das?
Sie kamen zu spät!
Zwei Männer pochten an die Tür. Zu spät! Zu spät!
Eine fremde Stimme? Es waren Fremde! Es war nicht ihr Mann, nicht der Arzt aus Temesvar!
"Wir kommen, um das Geld zu holen, Frau Niembsch", sagten sie.
"Welches Geld?"
"Das Geld, das Ihr Mann heute Nacht in Temesvar verspielt hat!
Siebzehntausend Gulden, Frau Niembsch. Lesen Sie selbst..."
Da brach sie zusammen.“
Ihr Lieben,
Gestern fuhr ich mit dem Fahrrad in die Bremer Innenstadt und dort zum Bremer Hauptbahnhof.
Auf dem Platz vor dem Bahnhof torkelte ein Mann, der stark betrunken war.  
Die Menschen, die vorübereilten, regten sich über den Anblick des Mannes auf.
Die Alkoholsucht ist aber nur die Spitze des Eisberges.
Die zweite Gruppe, die durch die Gesellschaft geächtet ist, sind die Drogensüchtigen.
Ich habe mich oft gefragt, warum außenstehende Zuschauer oft so heftig auf Alkoholiker und Drogensüchtige reagieren. Ich glaube, das liegt daran, dass wir tief in uns eine große Angst vor einer Sucht haben.
Außerdem sind die Alkoholsucht und die Drogensucht in unserer Gesellschaft geächtet.
Aber sowohl die Alkoholsucht als auch die Drogensucht sind doch nur die Spitze des Eisberges.
Vielleicht reagieren viele Menschen  auch deshalb so heftig auf Alkoholiker und Drogensüchtige, weil sie genau wissen, dass auch sie selbst süchtig sind:
Ich kenne etliche Menschen, die sind z.B. nikotinsüchtig und können nicht aufhören zu rauchen. Andere Menschen leiden unter Esssucht und meinen, auf dieses oder jenes Essen nicht verzichten zu können.
Wieder andere Menschen leiden unter Fernsehsucht und sind todunglücklich, wenn sie auch nur eine Folge ihrer Lieblingssendung verpassen, und noch andere Menschen sind unglücklich, wenn sie auch nur eine Feier, eine Party verpassen.
Ja, es soll sogar Menschen geben, die nicht ohne Facebook leben können und an Schlafmangel erkranken, weil sie fast rund um die Uhr auf Facebook sind.
Die zuletzt von mir aufgeführten Süchte haben nur den einen Vorteil:
Sie sind nicht gesellschaftlich geächtet.
Aber sie können unser Leben ebenso zerstören wie die Alkohol- und Drogensucht.
Das Wunderbare aber ist, dass wir in jedem Augenblick unseres Lebens unserem Leben eine neue Richtung geben können.
Alles, was wir tun, ist in Ordnung, solange es uns nicht auf unserem Weg zu unserem Glück, zu unserer Bestimmung hindert.
Alles, was wir tun, ist in Ordnung, solange unsere Kinder, unsere Enkelkinder, unsere Partnerin, unser Partner nicht darunter leiden.
Gegen Fernsehschauen beispielsweise ist nichts zu sagen, solange wir nicht um des Fernsehschauens unseren Kindern, unseren Enkelkindern, unserer Partnerin, unserem Partner sagen „müssen“: „Ich habe keine Zeit für Dich, ich „muss“ jetzt diese oder jene Fernsehsendung sehen.“
Eine solche Aussage bedeutet: „Das Fernsehen ist mir wichtiger als Du!“
Das aber darf niemals sein.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute einen Tag der Freiheit von allen Süchten und grüße Euch ganz herzlich aus Bremen,
Euer fröhlicher Werner

Süchte können unser Leben zerstören!

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt



wallpaper-1019588
Reiseziele Juli
wallpaper-1019588
Biokovo Nationalpark und Skywalk
wallpaper-1019588
Zadar – Tradition trifft Moderne: Eine Reise in das Herz Dalmatiens
wallpaper-1019588
DEAD DEAD DEMONS DEDEDEDE DESTRUCTION: Crunchyroll zeigt den Anime