"Stolz und Vorurteil & Zombies": Frauen, die Zombies töten und Männer suchen

Die töten jetzt auch in eurem Wohnzimmer Zombies für euch.

England, irgendwann im Jahr 1811. Das Land wird heimgesucht von einer schrecklichen Plage - und zwar von Zombies. Eine Invasion von Untoten breitet sich immer mehr aus über Land und Leute. Ja ja, schon damals war man vor denen nicht sicher. Aber England ist nicht dem Untergang geweiht. Schließlich gibt's die Damen der Bennet-Family, die mit Schwerten umgehen können und einen Untoten nach dem nächsten killen. Und auch Sam Riley ist ja da. Sein Film-Ich Mr. Darcy hat immer ein paar Fliegen im Gepäck. Wenn er die aus ihrem Glas lässt, sie aufhören zu surren, weil sie sich totem Fleisch nähern, dann geht er auch ran an die Waffen. "Nicht das Surren sollte Sie beunruhigen, sondern, wenn das Surren aufhört" ist sein Credo. In diesem Sinne: Tot den Toten - und herzlich Willkommen bei "Stolz und Vorurteil & Zombies".
Kein Scherz, dieser Film heißt wirklich so. Weil Liz Bennet (Lily James) und Mr. Darcy füreinander bestimmt sind, aber vorher ihren Stolz ablegen, Vorurteile überwinden und ein paar Zombies endgültig vernichten müssen. Bevor sie sich möglicherweise ineinander verlieben. Aber Mr. Wickham, ein Armee-Angehöriger, gespielt von Jack Huston, möchte was von Liz. Und überhaupt: Die schwertgewaltigen Bennet-Sisters! Auch Liz' Schwester Jane (Bella Heathcote) soll alsbald unter die Haube, Darcys reicher Freund Mr. Bingley (Douglas Booth) hat Interesse angemeldet. Und dann ist ja noch Matt "Doctor Who" Smith! Der spielt den nervigen Mr. Collins, und auch der steht auf die Bennet-Schwestern. Insgesamt sind's fünf. Und Collins soll das Anwesen übernehmen. Dafür braucht er aber eine Bennet zur Frau. So much love in the air!

Pferd vs. Zombies!


Leider heißt der Film nur so, versprühen tut der Streifen von Burr Steers (17 Again) nur wenig von dem Esprit, den man anhand des Titels vermuten könnte. Zombies sorgen nämlich in Verbindung von hübschen Menschen, eigentlich talentierten Darstellern - Betonung auf eigentlich - und einem illustren, innovativen Umfeld nicht zwangsläufig für hochgradige Unterhaltung. Dafür nimmt sich Steers' Bewegtbild viel zu ernst, um als Komödie durchzugehen. Es geht um Zombie-Aristrokraten, um politische Entscheidungen, um reiche Leute, um ärmere Leute. Und um Liebe, Lust und Leidenschaft, die aber verhindert wird. Nichts Neues also im Staate Zombiestan.
Zombies im Jahre 1811 sieht man jetzt nicht täglich in einem Film, zugegeben. Auch die Grundidee, das alles mit Jane Austen zu verknüpfen, ist passabel und gut gemeint. Aber die Ausführung ist mit zunehmender Laufzeit einfach ermüdend. Frauen, die Zombies töten, auf Männersuche mit Hindernissen. Viel mehr Inhalt gibt's da nicht. Und weil das Ensemble augenscheinlich auch nur Dienst nach Vorschrift verrichtet, nichtmal die Quoten-Witzbolde hier vom Hocker reißen mit ihren Gags und die Effekte obendrein teilweise auch eher schlecht als recht aussehen, macht "Stolz und Vorurteil & Zombies" eben kaum Spaß. Kurzweilig isser irgendwie zwar trotzdem, mehr aber nicht.

Fazit


Überhaupt: Was soll das sein, wenn's keine Komödie ist? Abenteuer? Drama? (haha!) Oder irgendwas anderes? Ich weiß es nicht. Irgendwas von allem - und irgendwie dann doch nichts von alledem. In eher günstiger denn guter Ausführung samt höchstens durchschnittlich choreographierter Kampf- und Action-Szenen. Und wer hatte Schuld daran? "Schuld waren die Franzosen!" Gut. Für diese Erkenntnis kann man dann wenigstens einen Gnadenpunkt mehr geben.

BEWERTUNG: 5,0/10Titel: Stolz und Vorurteil & ZombiesFSK: 16
Genre: Drama, Komödie, ZombiesLaufzeit: 108 MinutenAutor/Regisseur: Burr SteersDarsteller: u.a. Sam Riley, Lily James, Jack Huston
Bilder: Universum Film/Square One

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