Stimmungsbarometer

Irgendwie hab ich den Eindruck, dass ich mich zurzeit in einem Hamsterrad befinde und den Ausgang nicht finde.

Stimmungsbarometer © Th. Reinhardt / pixelio.de

Das Stimmungsbarometer schlägt immer mal wieder Alarm. Das Baby zahnt und bereitet sich auf den nächsten Wachstumsschub vor, die Große testet ihre (und damit auch unsere) Grenzen und ich habe 1000 Dinge im Kopf, die es noch zu erledigen gibt: Kita-Besichtigungen und -Anmeldungen, Unternehmungen, damit die Große ausgelastet ist, Vorbereitung Adventskalender, Plätzchen backen, Adventskranz, Nikolaus, Weihnachten, Basteln, Putzen, Aufräumen, usw. Außerdem schwirren mir noch verschiedene Gedanken im Kopf herum: Wie wird es nächstes Jahr klappen, wenn ich wieder arbeite? Wo werden wir einen Kindergarten-Platz für die Große bekommen? Wann starten wir die Eingewöhnung der Kleinen? usw. Und das alles begleitet durch die Sorge um unseren Kater, der einen Mundhöhlen-Tumor hat: Hier muss darauf geachtet werden, dass er regelmäßig isst und trinkt, damit er nicht abnimmt und ihm möglichst viel Zuneigung gegeben werden, weil er nicht mehr lange bei uns sein wird - das ist leider nicht von der Hand zu weisen und wir müssen uns darauf einstellen. Damit verbunden sind Gedanken: Wann ist der Zeitpunkt gekommen, diese Entscheidung zu treffen? Wie erklärt man das am Besten der Großen? Sollte sie sich von ihm verabschieden können oder ist es für sie noch nicht verständlich? Soll die Erlösung durch den Tierarzt bei uns in der Wohnung stattfinden oder in der Tierarztpraxis? Wenn bei uns zu Hause, können die Kinder dann auch hier sein oder lieber nicht?

Vermutlich beeinflusst meine Anspannung und meine gefühlten 1000 Dinge im Kopf und auf der To-Do-Liste das Verhalten der Kinder. Es scheint wie ein Teufelskreis: ich bin angespannt, versuche alles zu vereinbaren und bekomme es nicht hin, die Große fühlt sich zu wenig beachtet und zieht deshalb durch alles Mögliche und Unmögliche die Aufmerksamkeit auf sich, die Kleine zahnt und schubt und möchte öfter als sonst gestillt werden, ich komme nicht zur Ruhe, dadurch die Kinder auch nicht, das Einschlafen dauert länger als sonst - wahrscheinlich auch durch die Anspannung - dadurch steigt meine Anspannung wieder, weil ich noch so viel zu erledigen habe und nach 21 Uhr, wenn beide Kinder endlich schlafen, auch nicht wirklich genug Energie und Lust habe, dann anzufangen, die To-Do-Liste abzuarbeiten. Ich möchte auch gerne mal wieder stricken, was lesen, mehr bloggen oder einfach mal was im Fernsehen anschauen - scheint mir aber gerade unmöglich. Wann soll ich das noch machen? Nachts schlafen beide Kinder zurzeit nicht gut: die Große wacht auf wegen Wachstumsschmerzen, möchte umarmt, getröstet werden und manchmal braucht sie auch was gegen Schmerzen; die Kleine hat öfter als sonst Hunger bzw. Nähebedürfnis und möchte dauergestillt werden. Morgens stehe ich vor allen anderen auf, um die Katzen zu füttern, alles für´s Frühstück und so gut es geht auch schon für's Mittagessen vorzubereiten. Wenn der Mann aufsteht, gehe ich wieder zu den Kindern, um für sie da zu sein, zu beruhigen, die Kleine zu stillen, damit sie den mangelnden Schlaf der Nacht nachholen können. Zwischen 7 und 8 ist die Nacht mindestens für die Große trotzdem vorbei. Dann beide Kinder (entweder nacheinander oder gleichzeitig) anziehen, Zähne putzen, waschen oder duschen, frühstücken, usw. Die Kleine hat einen unglaublichen Bewegungsdrang und krabbelt inzwischen durch die ganze Wohnung. Besonders beliebt sind das Katzenfutter und die Katzenklos, man muss also ständig hinterher sein. Das lenkt die Große ab und führt nicht gerade zu einer entspannten Essens-Situation. Dadurch isst sie öfter Kleinigkeiten, weil ich nicht die Ruhe habe, beim Essen sitzen zu bleiben, weil sich dummerweise die Essenszeiten der Kleinen noch nicht so eingependelt haben, dass sie bei uns am Tisch mit isst bzw. dabei bleibt, bis die Große fertig ist.

Es ist laut: die Große rennt durch die ganze Wohnung, schmeißt ihr ganzes Spielzeug überall rum, die Kleine krabbelt durch die Wohnung, zieht sich überall hoch, die Große flippt aus, wenn die Kleine wieder Spielzeug von ihr nimmt, das sie ausgerechnet dann gerade haben wollte, usw. Dazwischen ist es teilweise so laut durch Quengeln der Kleinen, Weinen, Schreien, Trotzen der Großen und dann noch meine Anspannung dazu, dass ich sehr dankbar bin, dass unsere Wohnungen nicht so hellhörig sind. Bisher hat noch kein Nachbar was gesagt, aber ich warte täglich darauf.

Auf der anderen Seite merke ich auch, wenn ich versuche, mich selbst zu beruhigen und auf die Kinder so gut wie möglich einzugehen, ihnen auch meine Gefühle und begrenzte Geduld zu erklären, dass besonders die Große dann gut mitmacht und kooperiert. Dafür bin ich sehr dankbar und weiß das zu schätzen.

Ich bin jetzt schon froh, wenn Weihnachten vorbei ist. Dabei sollte die besinnliche schöne Zeit doch erst noch kommen. Ich kann mich einfach (noch) nicht drauf freuen, weil die vielen Aufgaben und Gedanken überwiegen. Vielleicht - hoffentlich - ändert sich das ganz bald, damit wir die erste Weihnachtszeit zu viert, die die Große nun schon besser als letztes Jahr versteht, genießen können.

Ein Stück weit bin ich ja selbst Schuld, ich weiß. Ich könnte sie doch ein paar Stündchen abgeben, damit ich alles viel schneller erledigen kann - ohne die Kinder. Das möchte ich nicht. Denn ich habe bewusst dieses verbleibende (fast noch ) eine Jahr, das jetzt noch komplett arbeitsfrei vor mir liegt, genommen, um meine Zeit mit den Kindern zu verbringen und zu genießen. Ich hoffe, dass es bald wieder zum Genießen kommt und ich das Aussteigen aus dem Hamsterrad schaffe.

Gibt es bei Euch auch solche Phasen? Wie habt Ihr es geschafft, da raus zu kommen? Ich freue mich auf Eure Kommentare. Eure Mami Renate

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