Stehengeblieben

Die Frauen, denen ich schon früher immer auf dem Weg zum Einkaufen begegnet bin, sind heute ganz anders unterwegs als damals. Der Brunnen am Wegrand, die Fussgängerampel, die viel zu schnell wieder auf rot wechselt, die schwatzenden Omas, die das Trottoir blockieren, die Bankangestellte, die allzu grosszügig Schleckstengel an die Kinder verteilt – all dies braucht sie nicht mehr zu kümmern. Ganz entspannt leisten sie sich einen Schwatz mit anderen Müttern, keine Angst, dass die Kleinen plötzlich auf die Strasse rennen oder die Auslage im Geschäft leer räumen. Alles ganz entspannt, denn die Knöpfe sind aus dem Gröbsten heraus und sitzen in der Schule.

Ich hingegen bin noch immer gleich unterwegs wie seit Jahren schon. Okay, das Kind an meiner Hand ist nicht mehr das Gleiche wie damals, aber noch immer habe ich den Eindruck, mindestens drei Hände zu wenig zu haben. Die gleichen Missgeschicke – Papiertaschen, die mitten auf dem Fussgängerstreifen den Geist aufgeben und Kinder, die in fremden Gärten Blumen pflücken – wie eh und je. Immer noch die gleichen panischen “Nein, lass das!”-Rufe, immer noch “Beeil dich, wir kommen sonst nie vor dem Mittagessen nach Hause.” Noch immer stehenbleiben bei jeder Baustelle, bei jedem Federchen auf der Strasse, bei jeder Rutschbahn.

Sieht ganz danach aus, als wäre ich auf dem Weg zum Einkaufen stehen geblieben, während alle anderen schon längst weitergegangen sind. Aber wisst ihr was, es macht mir nichts aus, denn trotz allem gibt es für mich kaum etwas Schöneres im Leben, als eine kleine Hand in meiner nicht viel grösseren zu halten und ein kleines, neugieriges Kind durch den ganz banalen Alltag zu begleiten.

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