„Ich könnte im Stehen einschlafen…“ und „meine Batterien sind leer“ sind typische Aussagen viele Menschen, welche sich mit Müdigkeit und Erschöpfung durch den Tag ziehen. Nach einem anstrengenden Arbeitstag, einer Feier und schwerer körperlicher Arbeit oder Sport ist das auch in gewisser Weise „normal“.
Doch für mindestens 300.000 Menschen (laut Bundesgesundheitsministerium :evtl.> eine Million), ist dieses Gefühl von ständig müde/ schlapp oder einfach „dauer kaputt sein“ ein quälender ,oft monatelanger Dauerzustand. Schlaf und Ruhe bessern die Müdigkeit nicht, körperliche Belastung und / oder Stress verschlimmern das ganze sogar.
Ständige Müdigkeit und Erschöpfung kann viele körperliche aber auch psychische Auslöser und Einflussfaktoren haben. Von einem chronischen Erschöpfungssyndrom (Chronic-Fatigue-Syndrom-CFS-) sollte man erst dann sprechen, wenn wirklich alle anderen Ursachen ausgeschlossen wurden. Viele medizinische oder psychiatrische Störungen gehen mit Müdigkeit oder reduzierter Aktivität einher.
Daher ist es wichtig, eine richtige medizinische Untersuchung durchzuführen, bevor man an CFS denkt. Als mögliche Ursache einer wiederkehrenden Erschöpfung muss zunächst auch an viele andere mögliche Erkrankungen gedacht werden: Schilddrüsenunterfunktion / Chronische Herz-& Lungenprobleme / Autoimmunerkrankungen / Glutenunverträglichkeit / Multiple Sklerose / Nebenwirkungen von Medikamenten / Schlafapnoe / Alkohol und Drogenmissbrauch und natürlich auch chronische Infektionen oder bösartige Tumore . Auch der Entzug von großen Mengen von Genussmittel (Kaffee, Tee, Schokolade, etc) und chronischer Eisenmangel / Blutarmut kann Müdigkeit zur Folge haben. Erschöpfung, Tagesmüdigkeit und fehlende Energie oder reduzierte Leistungsfähigkeit sind zunächst einmal sehr unspezifische und häufig auftretende Symptome eines Patienten.
Aber auch Begleitsymptome wie Konzentrationsstörungen; übermäßiges Schlafbedürfnis / Schlafstörungen / diffuse Gelenksbeschwerden. Auch können subfebrile Temperaturen, leicht schmerzhafte Schwellung der Lymphknoten ,ein- oder beidseitige Halsschmerzen und Rachenentzündungen auftreten. Oft zeigt sich im Rahmen einer Ausschlussdiagnostik des CFS ,das die stark reduzierte Leistungsfähigkeit und Müdigkeit multifaktoriell mit einer chronischen Überlastung einhergehen und damit zu Fehlfunktionen des Immun- und Hormonsystems führen.
Obwohl man bei vielen Betroffenen auch zusätzlich eine leichte ´lavierten´ Depressionen findet , resultieren die Beschwerden aus einem starkem, oft über mehrere Wochen oder Monate anhaltendem psychischen Druck (=Stress). In diesem subjektiven Gefühl der erschöpfenden Hilflosigkeit einer ´Abwärtsspirale´ muss dann oft verschiedenartig und auch therapeutisch gehandelt werden. Was kann man primär machen, um sich zu helfen? Mit der Klärung der Symptome und deren evtl. direkten Zusammenhang zwischen auslösenden Situationen und den Beschwerden ist dann zukünftig daran arbeiten, diese zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Alle aktiven und passiven Möglichkeiten der ´Streß´-Bewältigungstrategien und des sogenannten ´Life-Balance Coachings` dürfen dabei zur Anwendung kommen.
In besonders schweren Fällen können auch die verschiedensten Verhaltenstherapien und psychotherapeutischen Methoden notwendig sein und es ist eventuell auch eine medikamentöse Therapie mit einem Antidepressivum unterstützend einzusetzen. Wissenschaftliche Studien zeigten Mangelzustände an Mineralstoffen, Aminosäuren und Fettsäuren als einen wichtigen Verstärkungsfaktor der chronischen Müdigkeit und Erschöpfung , so das evtl. hier auch eine gezielte Substitution mit sogenannten ´Vitalstoffen` durchaus sehr sinnvoll ist. Letztendlich ist es oft ein Gesamtpaket an Notwendigkeiten von schrittweisen individuellen Veränderungen zur Wiederherstellung eines ausgewogenen ´leistungsfähigen´ Zustandes des Menschen in unserer modernen Gesellschaft.
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Über Dr. Marco Seita
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