Staatsanwalt soll für Blogger Todesstrafe beantragt haben

Staatsanwalt soll für Blogger Todesstrafe beantragt haben

RFE/RL, 22. September 2010 – Eine informierte Quelle, die gern ungenannt bleiben möchte, hat in einem Interview mit Radio Farda von RFE/RL bestätigt, dass die Teheraner Staatsanwaltschaft die Todesstrafe für den unter dem Spitznamen „Hoder“ und als  „Iran’s Blogfather“ bekannten inhaftierten Blogger Hossein Derakhshan beantragt hat.

Der mit dem Fall befasste Richter soll noch kein Urteil gefällt haben.

Einige Iranische Nachrichtenseiten außerhalb Irans hatten Anfang der Woche über Gerüchte bezüglich einer möglichen Todesstrafe für Derakhshan berichtet, der seit über einem Jahr im Gefängnis sitzt.

Derakhshans Familie hat die neuesten Nachrichten über den Fall nicht öffentlich kommentiert, was unter iranischen Bloggern und Rechtsaktivisten mit Besorgnis aufgenommen wurde.

Die Hardliner-Nachrichtenagentur Fars News hatte berichtet, dass Derakhshan in mehreren Punkten angeklagt ist, u. a. wegen Zusammenarbeit mit „feindlichen“ Regierungen, Propaganda gegen das islamische Establishment,  Propaganda zugunsten antirevolutionärer Gruppen, und Schmähung religiöser Heiligkeiten.

Der umstrittene Blogger Derakhshan, der die iranische und die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, war im November 2008 kurz nach seiner Rückkehr aus London in Iran verhaftet worden. Er hatte in London studiert.

Derakhshan wird das Verdienst zugeschrieben, das Bloggen in der Islamischen Republik populär gemacht zu haben.

UPDATE: Derakshans Mutter sagte der Webseite Kamtarin in einem Interview, dass der Staatsanwalt für ihren Sohn die „Höchststrafe“ beantragt habe.

„Was das Urteil des Richters angeht, können wir außer beten nichts tun. Gott weiß, was die Zukunft bringen wird. Der Staatsanwalt hat die Höchststrafe gefordert, um Hossein zu bestrafen und anderen eine Lehre zu erteilen“, wird Derakhshans Mutter zitiert.

Mit dieser Äußerung hat erstmals ein Familienmitglied Derakhshans öffentlich bestätigt, dass ihm möglicherweise die Todesstrafe droht.

Derakhshan sei nach Iran zurückgekehrt, nachdem ihm von einer Gruppe, die sich seiner Mutter zufolge „Rat der Auslandsiraner“ nennt, versichert worden war, dass er keine Probleme zu befürchten habe.

„Er hatte sich mit diesem Rat koordiniert, der mit dem Geheimdienstministerium in Verbindung steht. Zwar hatte Hossein damit gerechnet, dass ihm Fragen gestellt werden würden, aber er hatte nicht erwartet, auf diese Weise verhaftet zu werden, und er hatte uns nicht gesagt, was wir im Fall seiner Verhaftung tun sollen.“

Derakhshans Mutter sagte weiter, Hossein wirke infolge der Einsamkeit und der nun schon zwei Jahre andauernden Ungewissheit deprimiert und „sehr müde“.

Golnaz Esfandiari

Veröffentlicht bei Radio Free Europe/Radio Liberty am 22. September 2010
Quelle (Englisch): http://www.rferl.org/content/Prosecutor_Reportedly_Asks_For_Bloggers_Execution/2164243.html


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