Sport und Magersucht

Vor paar Wochen verlinkte ich einen Artikel im Wochenrückblick zum Thema Sport und Magersucht

Danach entstand darüber eine kleine Diskussion auf Twitter und ich fing an mehr darüber zu recherchieren. Na ja, war kurz und schnell abgehackt, denn viele interessante Artikel fand ich leider nicht. Eben, ein Thema das noch Tabu ist. Aber bleibe am Ball, denn ich kann mir gut vorstellen das es einige betrifft. Sogar mich, keine Frage. Wieso?

Spielen wir ein kleines Gedankenspiel

  • nehmen wir an ihr hattet eine mollige Kindheit
  • nehmen wir weiterhin an, die Pubertät war auch recht pfundig
  • es folgt die Jugend, natürlich mit paar Kilo mehr auf den Rippen
  • Jahre später entdecke ihr die Begeisterung für Sport, esst weniger, und all die jahrelang herumgetragenen Kilos sind weg.

Klingt doch gut! Nur stellt sich die Frage, wie soll es weiter gehen. Viele berichten von dem berühmten “Jo-Jo Effekt”, sprich, die abgenommen Kilos sind so schnell wieder da wie sie einst verschwunden waren. Könnte euch aber egal sein, denn ihr habt ja den Sport und so die Möglichkeit die zuviel gegessenen Kalorien wieder los zu werden.

Theoretisch könnte das Gedankenspiel jetzt zu Ende sein, ist es aber nicht …

Stehe ich vor einem Spiegel stehe ich oft “Optik passt”. Im Freundes bzw. Bekanntenkreis gibt es ähnliches Feedback, wobei auch schon Sätze wie beim Martin fielen “Menschen, die mich längere Zeit nicht gesehen haben, fragen zunächst vorsichtig nach, ob nicht eine Krankheit ursächlich für meinen Gewichtsverlust gewesen sei”. Da bleibt mir nur noch lächeln und der Kommentar “Läuft wunderbar.” Ist ja auch so. 😉

Nur die Waage, die meint es nicht so gut. Wobei, “meinen” ist falsch ausgedrückt. Sie zeigt ein Gewicht an, wenn man das mit dem offiziellen BMI vergleicht als übergewichtig gilt. Auch wenn man sich dabei nicht so fühlt. Zugegeben, es sind 4 Kilo zu viel und sollte einem theoretisch eigentlich egal sein. Aber wie das so mit einem Gedanken nun mal ist: “einmal im Kopf wird es schwer ihn wieder los zu werden.” Gerade wenn man viele Kilos verloren hat, dann sollte die paar auch kein Problem sein.

Was nun? Hungern? Nein?!

Man könnte es auf die mittlerweile “klassische” Methode lösen: Kalorien zählen. Geht recht fix:

  • passende App suchen
  • Daten eintragen (Gewicht, Größe, Alter)
  • Wunschgewicht eintragen
  • App errechnet wie viele Kalorien man essen darf
  • App errechnet wann “Traumgewicht” erreicht werden sollte.
  • Bonus: dank Sport werden zahlreichen Kalorien gutgeschrieben

Eigentlich ein einfacher Plan. Nur sind die einfachsten Sachen auch nicht immer so einfach. Möchte ich zb. mein Traumgewicht schneller erreichen:

  • richte ich mich sicher nicht nach den Vorgaben der App
  • esse weniger als 1500 Kalorien am Tag
  • Sport bringt zusätzliche Kalorien die ich “verbraten kann”, also mehr Sport treiben
  • Da mir mehr Kalorien (dank Sport) am Tag “zustehen” ich sie aber nicht aufbrauche, könnte ich Gewicht noch nach unten drücken, Richtung Traumgewicht,
  • dadurch das ich Köper immer mehr Nährstoffe verweigere (damit er leichter wird) schade ich ihm mehr
  • nicht zu vergessen den Gedankengang (der richtig pervers ist!)” je öfter ich zb. laufe, desto mehr Kalorien verbrenne ich, esse ich aber danach nichts, werde ich dünner und leichter..”

Außerdem bleibt noch die Frage: “Was danach?” Traumgewicht erreicht, nur wie halten? Ein Leben lang Kalorien zählen, täglich auf die Waage, immer im Hinterkopf “was darf ich noch essen?” Ist doch keine Lösung, aber in 1 Jahr wieder 30 Kilo mehr auf den Rippen haben muss nun auch nicht sein.

Es kann ein richtiger übler Kreislauf werden, der selten gut endet. Dennoch, es gibt immer einen Ausweg. Suchen wir ihn gemeinsam. 😉

Ein paar Gedanken dazu:

  • BMI, auch wenn in allen Munde, ist kein Gesetz das man einhalten muss, eher ein Richtwert.
  • Wir sollten uns nicht von Programmen (Apps) diktieren lassen, was und wie viel wir essen “dürfen, sollen”. (sind nur Richtwerte)
  • Ernährung umstellen. Bedeutet nicht unbedingt “Vegan”, aber ausgewogener, mehr Obst, mehr Wasser, mehr Säfte, Bewusstsein entwickeln was man eigentlich alles zu sich nimmt
  • Überlegen “warum habe ich jetzt diesen Heißhunger auf Schokolade?” Möchte man sich mit Süßigkeiten “trösten” in Stresssituationen?
  • Warum spielt Gewicht so eine wichtige Rolle im Leben? Gefühl es anderen zeigen müssen, das man es auch zu etwas geschafft hat? Eventuelle Hänseleien im Kindesalter aufarbeiten?

(Achtung Satire) Bis zum 30sten Lebensjahr quälen wir unseren Körper, ab dem 30sten quält uns der Körper

Schlusswort

Ich habe vollstes Verständnis für Menschen die unter Essstörungen leiden. Wenn ich dazu beitragen kann das diese sich lösenn, helfe ich gerne.

Mit dem Finger auf andere zeigen und verspotten ist keine Lösung.

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