Sport stärkt das Immunsystem – zumindest in der richtigen Dosis

Wer häufig mäßigen Sport betreibt schützt sich dadurch hervorragend vor einer Erkältung und deren typischen Symptomen. Sportler sind nur halb so oft verkühlt und es erwischt sie im Fall einer Erkrankung auch weniger stark, berichten US-Forscher in einer neuen Studie.

Die Forscher um David Nieman befragten 1000 Erwachsene nach Ernährung, Fitness und Stressniveau und erhoben auch, wie häufig sie in der Freizeit Sport betrieben. Dazu zählten die Forscher Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen und Joggen, jedoch auch Gartenarbeit oder Treppensteigen, sofern 20 Minuten überschritten wurde. Die Testpersonen protokollierten dann über zwölf Wochen täglich, wie häufig und wie stark sie an Erkältungssymptomen litten.

Ausdauersport erspart Taschentücher

Statistisch gesehen, verkühlen sich alte Menschen, Männer und Verheiratete am seltensten. Gleich dahinter rangieren jedoch das Ausmaß von Bewegung und das eigene Fitness-Empfinden. Jene, die mindestens fünf Tagen pro Woche aktiv waren, verzeichneten innerhalb der zwölf Wochen rund drei bis sechs Tage Husten und Schnupfen. Doppelt so häufig war dies bei denen der Fall, die nur einmal pro Woche oder seltener Sport betrieben.

Medizinisch gesehen aktiviert Sport die T-Lymphozyten, eine Gruppe der weißen Blutkörperchen. Das geschieht im Zuge der Leistungssteigerung des Körpers, die erst nach der Belastung, Ermüdung und Erholung des Körpers einsetzt – die sogenannte Superkompensation.

Die Betonung liegt auf „mäßig“ Sport betreiben

Das sind generell betrachtet wirklich sehr gute Ergebnisse, wirklich neu sind diese Erkenntnisse allerdings nicht. Außerdem können sie auch nicht auf den gesamten Bereich des Sports übertragen werden.

Man muss hier nämlich ganz klar zwischen Gesundheits- bzw. Breitensport und Hochleistungssport unterscheiden. Im Gegensatz zu mäßiger sportlicher Aktivität scheinen sehr intensive Trainings- und Wettkampfbelastungen einen negativen Effekt auf unser Immunsystem zu haben.

So beschreiben das auch Liesen und Baum (1997) in ihrem Buch „Sport und Immunsystem“:

Um dieses Risiko für den Sportler zu minimieren schlagen die Autoren vor, bewusst sparsam mit intensiven Belastungen im Training umzugehen. Da es im Wettkampf selber immer um Höchstleistungen geht, kommt man hier um solche Belastungen zwar nicht herum, das Infektionsrisiko kann aber trotzdem durch einfache Maßnahmen vermindert werden:

Um eine Steigerung der Immunabwehr zu erzielen muss man also sehr wohl Sport betreiben, allerdings sollte man dabei auf die Dosis achten. Sehr intensive Trainingseinheiten oder Wettkämpfe führen nämlich zu einem gegenteiligen Effekt. Das bedeutet nicht, dass man nicht auch mal als Freizeitsportler an seine Grenzen gehen kann, man muss dabei eben nur die Konsequenzen ein wenig im Kopf behalten.

Quellen:

Artikel pressetext.at

Studie von Nieman et al. (2010)

Literaturverzeichnis:

Liesen, H. & Baum, M. (1997); Sport und Immunsystem: Praktische Einführung in die Sportimmunologie; Stuttgart; Hippokrates-Verl. 1997


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