SPÖ Wien: stellt richtig ...

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GTL | 10.8.2014 | Kommentare (0)

SPÖ Wien: stellt richtig ...

Solange das Gesundheitssystem, ebenso wie das Pensions-, Schul- und Altenpflegesystem nur Spielball politischer Propaganda ist, können wir jede Hoffnung auf eine evolutionäre Veränderung vergessen und werden schließlich einen Punkt erreichen, den uns wieder unsere Politiker als alternativlos darstellen können.
Zwischen Panikmache und Schönfärberrei, scheint es im veröffentlichten Diskurs keinen Mittelweg zu geben. 

In seine APA Aussendung vom 9.8. (12:19) nahm FP-Gesundheitssprecher LAbg. Univ.-Prof. Dr. Peter Frigo die durch akuten Personalmangel bedingte Schließung der Unfallabteilung des KH Baden zu Anlass Stadträtin Wehsely aufzufordern, die drohende Abwanderung von Wiener Jungärzten durch eine Aufwertung des Ausbildungsbedingungen im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) abzufangen.
Regelmäßigen Lesern dieses Blogs gegenüber muss ich kaum betonen, dass die FP "außerhalb meines Ideologiebogens" steht, jedoch entspricht es durchaus meiner persönlichen Wahrnehmung, dass die Anzahl derer, die im KAV auf eine Turnusausbildung warten drastisch reduziert hat. Aktuell gibt es praktisch keine Wartezeiten mehr, wenn jemand seine promotionelle Ausbildung im KAV beginnen will. In anderen Bundesländern werden bereits zusätzliche "Goodies" angeboten, um auch in kleinere Spitäler gelots zu werden.

Prompt schlug jedoch am 9.8. um 14:31 die Wiener SPÖ mit ihrer typischen "Eh ollas leiwand Keile" zurück und zwar in mit den Worten ihres Abgeordneten Kurt Wagner: 
SPÖ-Gemeinderat Kurt Wagner stellt die heutige Aussagen von FP-Gesundheitssprecher Peter Frigo richtig:" Im KAV sind keine TurnusärztInnendienstposten oder Ausbildungsstellen zur FachärztInnenausbildung vakant."
Was übrigens nie behauptet wurde, im Originaltext hieß es:
"In Wien hat es immer eine jahrelange Wartezeit für Jungärzte, die in Wiener KAV-Spitälern tätig sein wollten, gegeben. Nun ist das Gegenteil der Fall. Bereits ab Mitte Herbst ist mit einem Mangel an Turnusärzten in den Wiener KAV-Spitälern zu rechnen."

Darüber hinaus ist Wagners Aussendung zwar richtig:
Jetzt gibt es keinen Mangel ... vom Herbst redet er ja nicht

Auch die Arbeitsteilung zwischen Pflege und Ärzten
hat GenDirStv Janßen in einer Hau-ruck Aktion - also per Erlass - zuungunsten der Pflege verschoben (Hier kann man das nachlesen: http://www.rezeptblog.at/revolution-im-kav-zusammenarbeit-von-pflege-und-medizin-neu/ ), nur ist noch völlig offen, wie das umgesetzt werden soll, jede Menge Pflegekräfte erklären bereits, das sie für diese Tätigkeiten weder Zeit noch die Fertigkeiten hätten.

"Damit wird der KAV nicht nur fit für das neue Ärzteausbildungsgesetz (das übrigens noch gar nicht beschlossen ist sondern sich aktuell nur in Begutachtung befindet), sondern auch ein attraktiver Arbeitgeber für künftige JungärztInnen.
Wien macht seine medizinische Versorgung zukunftsfit.
Deshalb baut Wien die Seestadt für über 20.000 Personen ohne dafür im Spitalskonzept 2030 vorzusorgen...
Das ist unser politischer Anspruch, den Stadträtin Sonja Wehsely umsichtig umsetzt. Und die Wienerinnen und Wiener wissen, dass sie sich auf die Stadt und ihre Stadträtin verlassen können. Eine Panikmache seitens der FPÖ ist somit völlig unangebracht", so Wagner abschließend.

Jetzt haben die beiden Aussendung m.W. nicht den Weg in die Medien geschafft, sie sind aber meines Erachtens ein typisches Beispiel für die unproduktive Art, wie bei uns Gesundheitspolitik betrieben wird. 
Glauben Sie mir, es gibt ein seit Jahren zunehmend größer werdendes Problem, Ärzte zu finden, die im bisherigen Kassen- oder Spitalsystem arbeiten wollen. In vielen Fächern überdecken Wahl- oder Privatärzte das Problem, so lange es sich bei den "Gesundheitsproblemen" um kurzfristige (Geburtshelfer) oder einfache Probleme (einmal pro Jahr zum Dermatologen, schnell mal ein privates Knie MR, damit der Orthopäde weiter tut, ...) handelt.
Die meisten, die schwerwiegend oder chronisch erkranken, bedürfen eines solidarischen Gesundheitssystems, weil sich dann rasch existenzbedrohend hohe Kosten anlaufen können, wenn man sich weiterhin in der "Privatmedizin" behandeln lassen möchte.
Dieses System ist in Östereich noch sehr gut entwickelt, aber wenn die politisch Verantwortlichen die evidenten Probleme losgelöst von den Fakten nur für politisches Kleingeld benutzen, werden die Probleme bald so unlösbar, dass die Privatisierung des Systems "alternativlos" wird.

Letztendlich verliert dann die Mehrheit, die finanziell weniger betuchten Patienten und die weniger prominenten Ärzte ...  

PS: Das Bild zeigt die Messingschilder einiger prominenter Freiberufler in Penang, Malaysia

Links:

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140809_OTS0012/fp-frigo-aerztemangel-in-wien-wird-immer-dramatischer 
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140809_OTS0020/spoe-wagner-kein-turnusaerztemangel-im-kav



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