Sophie Rois: neue Auszeichnung. Interview aus dem Jahr 2011


Eysoldt-Ring geht an Sophie Rois
Die Schauspielerin Sophie Rois wird für ihre Darstellung in der „Faust“-Inszenierung an der Berliner Volksbühnemit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichnet. Die Sechsundfünfzigjährige erhalte den Preis auch „als ausdrückliche Würdigung für ihr langjähriges Bekenntnis zum Ensembletheater an der Berliner Volksbühne“, sagte die Jurorin Barbara Frey. Weiterhin lobte sie „Professionalität, inhaltliche Unbestechlichkeit und ungeheuren Spielwitz“ der Schauspielerin. Die Auszeichnung ist mit 10000 Euro dotiert und gehört zu den bedeutendsten Theaterpreisen im deutschsprachigen Raum. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Edith Clever, Cornelia Froboess, Klaus Maria Brandauer, UlrichMatthes, Constanze Becker und Tobias Moretti. 
 IM GESPRÄCH: SOPHIE ROISBei der Bekanntgabe der Nominierungen für den Deutschen Filmpreis 2011 erhielt "Drei" die meisten Nennungen. Der Film konnte sich Chancen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Hauptdarstellerin (Sophie Rois), Schnitt, Filmmusik und Tongestaltung einrechnen. Regisseur Tykwer, Rois und Cutterin Mathilde Bonnefoy gewannen den Preis.
Ein INTEVIEW aus dem Jahr 1998 (Rois spielte im Sommer dieses Jahres die Buhlschaft im Salzburger „Jedermann“)
Neben Sophie Rois haben alle anderen ausgespielt.“ An solche Kritiken (diese stammt aus der „Süddeutschen“) durfte sich Sophie Rois bereits gewöhnen. Nun also die Buhlschaft, der schönste Baum weit und breit in der Theaterlandschaft, an dem sich schon viele Stars abgearbeitet haben. Viele, die den Star der „Berliner Volksbühne“ in so unterschiedlichen rollen wie der Feministin in der „Stadt der Frauen“ nach Fellini, oder als egozentrische , machtbesessene Brunhild in den „Nibelungen I +II“ (Regie:Frank Castorf), oder als von epileptischen Anfällen geplagter Rudi Dutschke in der Regie von Christoph Schlingensief erlebt haben, fragen sich, worin für eine im besten Sinne exzentrische Schauspielerin von lodernder Darstellungskraft die Herausforderung liegen könnte, sich eine so eindimensional der Schabolne entrissene Figur wie Jedermanns Bettgespielin anzueignen. Ein wenig rätselt Sophie Rois, eine gebürtige Oberösterreicherin, wohl selbst: „ Ich habe mich sehr gewundert, dass man mir diese Rolle angeboten hat. Ich habe laut geschrieen, ich fand das sehr originell! Ich gestehe, dass der ´Jedermann` davor in meinem Kosmos gar nicht vorkam." Apropos „Baum“:“Ich finde es wunderbar, dass sie so wenig Text hat! Mein größtes Vorbild ist Mae West! In ihren letzten Filmen ist sie nur noch dagestanden, links und rechts sangen die Männer, und sie hat überhaupt nichts mehr getan. – Aber von dieser Art fauler Erotik oder Lässigkeit bin ich sowieso meilenweit entfernt. "
"´Jedermann`ist ein Allegorienspiel, und die Buhlschaft steht für die Lust am Leben und an der amoralischen Liebe, da gibt es eigentlich nichts zu psychologisieren. Ich würde diese Rolle auch nirgends anderswo spielen als in Salzburg auf dem Domplatz. Es geht um dieses alljährliche Ritual. Ich als schwer katholisch aufgewachsener Mensch, der seine Familie terrorisiert hat, weil er keine Froneichnamsprozession auslassen wollte, bin für ein solches Erbauungsspiel durchaus empfänglich. Es ist extrem exotisch für mich, aber mich reizt das Volkstheaterhafte. Mich würde natürlich noch mehr interessieren, wie die Marx Brothers das Thema behandelt hätten: Ein Mann begegnet seinem Sterben – und das kann man in der einen oder anderen Weise aufbereiten.“Die noch höhere Weihe, am Wiener Burgtheater gespielt zu haben, hat die Rois bereits hinter sich.Sie gastierte anlässlich der Wiener Festwochen in Marthalers Inszenierung von „Pariser Leben“ im Tempel deutscher Schauspielkunst. „Ich habe nicht mein Leben darauf hingearbeitet, einmal am Burgtheater spielen zu dürfen! . Es liegt in meiner Natur, dass ich wenig ernst nehme. Ich bin ja ein bisschen heimatlos. Ich bin überall zu Besuch. In Berlin fühle ich mich extrem als Österreicherin – diese Berliner mit ihrem grauslichen Essen, ohne Schmäh – und es fehlen mir meine österreichischen Freunde, und der Witz, und diese Form von Begabung. Anderseits, wenn ich nach Österreich komme, fühle ich mich auch fremd.“Nach Berlin kehrt Sophie Rois zum Aufwachen zurück:"In Berlin bewegen wir uns in einer ganz anderen Welt von Trash, die einfach realistisch ist. Unser Publikum besteht aus Leuten, denen das Theater sonst total stinkt, die Theater hassen, und das größte Kompliment ist, wenn ein Besucher sagt:“Das ist ja überhaupt nicht wie im Theater bei euch! “ Eines ihrer Markenzeichen ist die raue Stimme: „Das ist ein Erbschaden – und dann wahrscheinlich noch draufgebrüllt - , mein Vater hat diese Stimme auch. Ich habe mich ja schon ein bisschen erzogen, ich glaube , es ist schon ein wenig besser damit.“Sophie Rois stört es nicht, wenn sie ausgebuht wird:"Was ich mache, muss absolut nicht allen gefallen, das ist nicht unbedingt mehrheitsfähig, auch was ich an Identifikationsmöglichkeiten anbiete. Der Schauspieler ist dazu da, um zu verstören, zu provozieren. Das größte Kompliment, das man mir machen kann ist, wenn einer sagt, mir dreht es den Magen um, wenn ich dich spielen sehe.“
(Mehr über Sophie Rois als Buhlschaft unter dem Stichwort JEDERMANN)

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