Sonntägliche Erlebnisse im Straßenverkehr

Mit der Verkehrspolizei hier in Sihanoukville habe ich sonst keine Berührungspunkte, dafür gab es gestern gleich zwei unerfreuliche Erlebnisse mit den Ordnungshütern. Am Nachmittag war ich mit meinem Sohn auf dem Motorrad unterwegs ans Meer, weil wir angeln gehen wollten. Unser weg führte uns um den schwach ­befahrenen Golden Lions Kreisverkehr, wo plötzlich vor unseren Augen ein Motorrad mit Anhänger und ein Pkw einen Unfall hatten. Der Motorradfahrer, wahrscheinlich ein Lieferant, war mit einem Affenzahn in den Kreisverkehr eingefahren und hatte dabei mit dem Anhänger dem Pkw die vordere linke Seite demoliert.

Der Anhänger schlingerte kurz aber der Motorradfahrer gab weiterhin Gas und verschwand in einer der Ausfahrten. Ohne das der Fahrer ausgestiegen wäre, setzte sich kurz darauf auch das Auto wieder in Bewegung und fuhr einfach weiter. Genau gegenüber der Stelle wo sich der Unfall zugetragen hatte saßen an einer Ecke eine Gruppe Verkehrspolizisten, dicht gedrängt im Schatten eines Baumes. Das war genau die Ecke an der Ausfahrt, aus der wir rausmussten. Als auch ich weiterfuhr, war ich noch so in Gedanken über das, was gerade eben geschehen war, das ich ein paar Meter an unserer Ausfahrt vorbei fuhr, es dann aber merkte, anhielt und vorsichtig zurückrollte.

Als ich auf der Höhe der Abfahrt war und vorwärts dort einbiegen wollte sprang einer der Polizisten auf und stürmte wild mit den Armen fuchtelnd auf uns zu. In aggressivem Ton ordnete er an, dass ich das Motorrad an den Straßenrand fahren und absteigen soll. Was er denn genau wolle, fragte ich ihn, worauf er begann, mir eine Standpauke darüber zu halten, wie ich mich in einem Kreisverkehr zu verhalten habe. Als ich ihn fragte, ob er endlich fertig sei, weil ich weiter müsse, kam die Frage nach dem Führerschein. Ich hielt ihm meinen kambodschanischen Führerschein unter die Nase und fuhr los. Was er noch sagte, verflüchtige sich im Fahrtwind.

Wer nun meint, dass man sich einem Polizisten gegenüber so nicht verhalten sollte, der möge erst weiterlesen, um zu verstehen, wie das ist mit der Polizei in Kambodscha. Am späten Nachmittag waren wir von unserer Angeltour wieder auf dem Heimweg, der Verkehr hatte deutlich zugenommen. Ich fuhr die Ekareach Street in Richtung Victory Hill auf der rechten Spur. Im Rückspiegel sah ich schon, wie sich auf der linken Spur ein silberfarbener Minivan der Polizei mit ziemlich hoher Geschwindigkeit näherte. Als der Wagen parallel zu mir fuhr und durch ein voranfahrendes Auto seine rasante Fahrt nicht fortsetzen konnte, riss der Fahrer das Lenkrad einfach hart nach rechts, um auf der rechten Spur zu überholen.

Nur durch ein waghalsiges Lenkmanöver gelang es mir weiter nach rechts ausweichen, womit ich dann praktisch im Straßengraben fuhr. Das sofortige Betätigen meiner Hupe, und mein Brüllen müssen die Herren Polizisten dann auf ihr kleines Missgeschick aufmerksam gemacht haben, denn ich konnte noch durch ihre Ruckscheibe sehen, wie sich der Beifahrer in seinem Sitz umdrehte, während der Fahrer das Gaspedal noch mal richt durchtrat. Mir blieb nur noch ihnen ein internationales eindeutiges Handzeichen hinterher zu schicken.


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