Sommerferien: Stressfreies Autofahren mit Kindern

Sommerferien: Stressfreies Autofahren mit Kindern Sommerferien: Stressfreies Autofahren mit Kindern

Lange Autofahrten – ein Härtetest für Familien

Die Sommerferien stehen vor der Tür – die ganze Familie freut sich. Wenn nur diese langen Autofahrten mit Kindern nicht wären… Wer mit kleinen Kindern längere Autoreisen unternimmt, weiss, dass diese für die ganze Familie zur Härteprobe werden können. Das muss aber nicht sein. Mit einer guten Vorbereitung, etwas Fantasie und viel Humor können auch längere Autoreisen mit Kindern entspannt angegangen werden.

Sommerferien: Stressfreies Autofahren mit Kindern

So gelingt eine lange Autoreise mit Kindern

Kleine Kinder mögen nicht lange in der Babyschalen sitzen, sie verlieren nicht nur die Geduld, sondern auch den Nuggi und schreien irgendwann einmal los. Grössere Kinder sind zwar etwas ausdauernder, doch auch sie finden es im Auto entweder zu kalt oder zu warm, bekommen Durst und Hunger und müssen von einer Sekunde auf die andere auf die Toilette. Bereitet man sich nicht genügend vor, können lange Autofahrten für Familien zu einer regelrechten Tortur werden.

Kinder geben den Takt an

Anlässlich der „Treffpunkt-Sendung“ von Radio SRF durfte ich über unsere Erfahrungen mit langen Autofahrten nach Süditalien berichten. Für die Zuhörerinnen und Zuhörer habe ich unsere besten Tipps zusammen gefasst:

Die richtige Einstellung

Das allerwichtigste aus unserer Sicht ist, eine positive Einstellung zum Reisen zu haben. Betrachtet man die Reise als schöner Auftakt in die Ferien, als spannenden und abenteuerlichen Teil der gemeinsamen Familienauszeit, ist schon vieles gewonnen. Nerven sich schon die Eltern über die lange Fahrt und treten diese bereits gestesst an, überträgt sich der Unmut und die Gereiztheit auf die Kinder. Deshalb nicht vergessen: Der Weg ist das Ziel! Die Autofahrt gehört zu den Ferien dazu und darf ruhig auch schon als erster, abenteuerlicher Ferientag betrachtet werden und nicht nur als Mittel zum Zweck.

Eine gute Vorbereitung

Damit ganz allgemein kein Stress kurz vor der Abreise entsteht, ist es wichtig, die Ferien und die Reise gut vorzubereiten. Dazu gehört nicht nur, sich zu überlegen, was man alles mitnehmen muss, sondern auch an welchem Tag bzw. um welche Tageszeit man fahren will. Vielleicht lohnt es sich, einen Tag vor oder aber auch nach dem grossen Ferien-Exodus zu reisen. Vielleicht macht es Sinn, nachts zu fahren.

Sich dem Rhythmus der Kinder anpassen

Je kleiner die mitreisenden Kinder sind, umso mehr sollte man sich ihrem Rhytmus anpassen. Wenn ein Kind Hunger oder Durst hat oder wenn es auf die Toilette muss, lassen sich diese Bedürfnisse nicht aufschieben. Deshalb plant man für lange Autoreisen am besten viel Zeit ein, um unterwegs möglichst viele bewegte Pausen machen zu können.

Fantasie und Humor

Eine gute Reisevorbereitung dient dazu, im Auto für die wichtigsten Bedürfnisse der Kinder – also trinken, essen, schlafen, spielen – gewappnet zu sein. Mit viel Fantasie und noch mehr Humor können Eltern während der Fahrt für möglichst viel Abwechslung sorgen und damit die Fahrt für die Kinder so kurzweilig wie möglich gestalten.

Die Vorbereitung im Detail

Abreisetag, Zeitpunkt

  • Welches ist der für die Familie günstigste Reisetag? Einen, zwei Tage vor oder nach dem grossen Ferien-Rush, um Stau und lange Wartezeiten möglichst zu vermeiden?
  • Tagsüber fahren und die sommerliche Hitze ertragen? Oder besser nachts und hoffen, dass die Kinder ihren Schlafrhythmus im Auto plusminus beibehalten können? Wie sieht es für die Eltern aus? Ist eine Nachtfahrt machbar? Können sich die Eltern abwechseln?

Routenplanung

  • Mit Kindern lohnt es sich, die angenehmste Route zu wählen – also möglichst kurz, schnell und auf Autobahnen. Panoramafahrten über Alpenpässe sind mit Kindern suboptimal, vor allem für Kleinkinder, die Autofahrten grundsätzlich nicht so gut ertragen und leicht erbrechen müssen.
  • Eine lange Autofahrt muss in viele, für Kinder erträgliche Etappen aufgeteilt werden. Optimal ist es, wenn möglichst bewegte Pausen eingelegt werden können. Die meisten Raststätten haben Kinderspielplätze, wo sich die Kleinen (und auch die Grossen) die Füsse austreten können. Nach einer bewegten Pause fällt es der ganzen Familie leichter, sich wieder für eine längere Zeit ins Auto zu setzen. Als Faustregel gilt: Im Durchschnitt jede Stunde einen Stopp einlegen und nicht mehr als 500 Kilometer pro Tag fahren.

Im Auto dabei haben

  • Die Kinder sollten in bequemen, altersgerechten Kindersitzen reisen.
  • Sie sollten jederzeit genügend zu trinken und etwas Leichtes zum Knabbern haben.
  • Für Ablenkung im Auto sorgen geeignete Spielsachen und Musik-Gadgets, die zum Beispiel in Auto-Organizern auf der hinteren Seite der Vordersitze verstaut und für die Kinder gut erreicht werden können.
  • Die Kinder sollten in bequemen Kleidern fahren, in denen sie möglichst nicht schwitzen.
  • Am besten lässt man die Kinder im Auto die Schuhe ausziehen.
  • Fährt man über Nacht oder schaltet man die Klimaanlage ein, dient eine Decke dazu, dass die Kinder nicht frieren, insbesondere beim Schlafen.
  • Gegen Übelkeit gibt es Reisekaugummis. Empfehlenswert ist auch, Spucktüten dabei zu haben.
  • Und natürlich nicht vergessen: Nuggis, Sonnenbrille, Nackenkissen und allenfalls Sonnenschutz-Panels für die Seitenfenster und Wechselkleider, falls ein Malheur passiert.

Ablenkung im Auto – Fantasie walten lassen

  • Musik, Kinderlieder wählen oder aber auch Playlists zusammenstellen, die vor allem den Kinder gefallen
  • Hörspiele, Kasperli, Drei Fragezeichen hören ist spannend und lässt Kurzweile aufkommen
  • einfache Spiele spielen wie A bis Z, Ich sehe etwas, das du nicht siehst, Kennzeichen erkennen und lernen, Automarken entdecken, Signale lernen etc. – Auf dem Netz gibt es ganz viele Ideen für jedes Alter
  • Auch ein Tablet kann sinnvoll sein, um zur Abwechslung einen, zwei Kurzfilme zu schauen

Last but not least: Alternativen prüfen

Bei jeder langen Autoreise sollte man sich überlegen, ob es nicht allenfalls eine valable Reisealternative gibt. Wie wäre es, mit dem Zug zu reisen? Vielleicht sogar mit dem Nachtzug?

Ausblick: Es wird besser

Wenn die Kinder älter werden, wird das Reisen einfacher. Sie halten mehr aus und können sich auch selber beschäftigen. Unsere Jungs sind unterdessen 11 und 13 Jahre alt. Die Autofahrten mit ihnen sind um einiges entspannter geworden. Mittlerweile versuchen wir als Familie, vermehrt auf ÖV umzusteigen. Auch dies ist jetzt einfacher, da die Jungs nun auch gut mit anpacken können, wenn es ums Gepäcktragen geht. Wir haben es sogar gewagt, mit dem Zug in die Ski- und Glampingferien zu fahren. Das Vorhaben ist so gut gelungen, dass wir es wieder tun und einmal mehr das Auto stehen lassen werden.

Alle Tipps aus der Treffpunktsendung sowie weitere Inputs des Moderators und der ZuhörerInnen könnt ihr hier live hören:

Sommerferien: Stressfreies Autofahren mit Kindern
Welche Erfahrungen habt ihr auf langen Autofahrten mit Kindern gemacht? Welche weiteren bewährten Tipps habt ihr?

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Stressfreie Autofahrten mit Kindern - Tipps und Tricks aus der Familienpraxis

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Wo wir überall mit unseren Kindern in den Ferien waren, findet ihr in der Rubrik Unterwegs als Familie

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