Sogenannter Wirtschafts-Nobelpreis geht wieder an einen Ami

Sogenannter Wirtschafts-Nobelpreis geht wieder an einen AmiAuch in diesem Jahr geht der sogenannte Wirtschafts-Nobelpreis wie fast immer an einen Ami. Wirtschaftswissenschaftler Richard Thaler (nomen est omen) bekommt ihn für seine zweifelhaften Untersuchungen zu den psychologischen Grundlagen ökonomischer Entscheidungen, die ja nicht unbedingt rational ausfallen.

Der Preisträger bekommt dafür 940.000 Euro, die Verhaltensökonom Richard Thaler „so unvernünftig wie möglich ausgeben“ will.

Der „Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften“ der Schwedischen Reichsbank ging eigentlich immer an Verfechter einer fast unbeschränkten Ökonomie und Prediger des grenzenlosen Wachstums. Die Folgen kennen wir inzwischen – nur der Preisstifter scheint immer noch nichts daraus gelernt zu haben…

Beispiel gefällig?

Als Beispiel dazu nannte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, einen Taxifahrer, der so lange fährt, bis er einen bestimmten Umsatz erreicht an.

An Tagen mit hoher Nachfrage höre er früher auf, an Tagen mit schwacher Nachfrage dagegen später. „Wenn viele Fahrgäste gerne ein Taxi hätten, wird das Angebot verknappt, und wenn wenige Gäste da sind, steigt das Angebot“, erklärte Fuest. „Genau das Gegenteil wäre notwendig.“

Noch ein Beispiel?

Ein anderes Beispiel aus der Gruselkammer der Verhaltensökonomen: Ein Konsument würde für den Kauf einer Uhr, die 1000 Euro kostet, ein anderes Geschäft wählen, wenn er sie dort 100 Euro günstiger kaufen könnte.

Kostet die Uhr aber 10.000 Euro, würde derselbe Konsument nicht unbedingt den Laden wechseln, auch wenn der absolute Preisnachlass derselbe bliebe.

Alfred Nobel dürfte im Grab rotieren…

Alfred Nobel wollte sicher keinen Wirtschafts-Nobelpreis – er machte aus seiner Abneigung gegen die Wirtschaft keinen Hehl. In einem seiner Briefe kann man lesen: „Ich habe keine Wirtschafts-Ausbildung und hasse sie von Herzen.“

Peter Nobel, seines Zeichens Menschenrechtsaktivist und Urgroßneffe von Alfred Nobel, nennt den Preis einen „PR-Coup“ von Wirtschaftswissenschaftlern, um deren Ansehen zu verbessern.

Menschen verkommen zu Konsumenten im Wirtschaftsgeflecht

Der Wirtschafts-Nobelpreis wurde wurde erst 1969 von der Schwedischen Reichsbank gestiftet. Ihn kriegen fast nur noch Amerikaner, die sich einfallen lassen, wie man die Menschen noch mehr zu reinen Konsumenten im Wirtschaftsgeflecht verkommen lassen kann und wie man ihr Kaufverhalten vorab berechnen kann.

2009 hat ihn ausnahmsweise mal eine Frau aus den USA bekommen, die sah aber auch aus wie ein Mann (sorry Elinor Ostrom – den konnte ich mir nicht verkneifen 😉). Die anderen 76 bisherigen Preisträger waren Männer.

Wirtschafts-Nobelpreis 2012: Organspenden und ihre Verteilung

Mit der sogenannten “kooperativen Spieletheorie”, für deren Ausarbeitung die Preisträger des Jahres 2012 „geehrt“ wurden, wurden zum Beispiel von den Geehrten Mechanismen entwickelt, um gespendete Organtransplantate den geeignetsten Empfängern zuzuordnen. Was daraus geworden ist, wissen wir alle: Reiche Leute kriegen Ersatzorgane, arme Leute krepieren – und niemand will mehr Organe spenden!

In meinen Augen ist es eher eine Unehre als eine Ehre, diesen Preis zu bekommen, ob wohl 940.000 Euro dafür ein nettes Trostpflaster sein können. Allerdings nur bei Menschen mit einer sehr deutlichen Missweisung an ihrem moralischen Kompass…


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