So war´s: Die Deutschlandpremiere von „Nebel im August“ in Essen

27 Sep

Am Donnerstag ist es soweit: der Film „Nebel im August“ kommt in die Kinos.
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Gestern fand schon die Deutschlandpremiere in der „Lichtburg“ in Essen statt. Viele waren gekommen, um das mitzuerleben – ich, in Begleitung meines Sohnes, war eine davon.
Mein Dank geht an dieser Stelle an den Verlag cbj, der das möglich gemacht hat.

Meine Eindrücke möchte ich gerne mit dir teilen.

  1. Der Inhalt des Films
  2. Der Premieren-Abend
  3. Kurze Statements zum Film
  4. Buch vs. Film

1. Der Inhalt des Films
Ausgehend von einer wahren Begebenheit, handelt der Film vomdsc05333
Schicksal des damals 14jährigen Ernst Lossa, der Opfer des Euthanasieprogramms der Nazis im dritten Reich wurde. Über 200.000 Menschen starben in diesen Heimen während des NS-Regimes, er war einer davon.
Man mag meinen, das sei schwere Kost, und zum Teil ist das richtig. Besonders wenn man sich nochmals die Hintergründe vergegenwärtigt. Doch es ist auch die Verfilmung eines Jugendbuches (Buch zum Film bei cbj) und kommt nahezu ohne Effekthascherei und brutale Szenen aus. Nicht ohne Grund ist der Film ab 12 Jahre freigegeben.

Es ist eine weitere, wichtige Darstellung, welche die damaligen Machenschaften und menschlichen Schicksale in den Mittelpunkt rückt, damit sie nicht vergessen werden und sich auf keinen Fall wiederholen.

2. Der Premieren-Abenddsc05347
Als wir ankamen, war der rote Teppich bereits ausgerollt.
Nicht für uns natürlich, sondern für die angekündigte Prominenz, u.a. bestehend aus Produzent Ulrich Limmer, Regisseur Kai Wessel und den Darstellern Ivo Pietzcker, Sebastian Koch, Fritzi Haberlandt und Jule Hermann. Auch die ca. 80 Komparsen aus Warstein und Umgebung durften unter viel Applaus über den Teppich laufen.
Es herrschte ein großes Gedränge, so dass fotografieren kaum möglich war.
Nachdem wir es uns auf dem Balkon der Lichtburg gemütlich gemacht hatten, ging es auch schon mit einer Begrüßung durch Ulrich Limmer los. Er verlor nicht viele Worte, sondern ließ den Film für sich sprechen.

Anschließend an den Film, der um ca. 22.20 Uhr endete, folgte noch ein Empfang, den ich leider nicht mehr besuchen konnte. Mein Sohn musste schließlich am nächsten Tag zur Schule.

3. Kurze Statements zum Film
Meine Eindrücke habe ich oben schon kurz geschildert.
Es ist ein eindrückliches Drama, welches innehalten und nachdenken lässt. Es macht noch einmal bewusst, dass es mehr Verbrechen gegeben hat als die, die man aus den Konzentrationslagern kennt.
Die dahinterstehende Ideologie wurde gut herausgearbeitet und schauspielerisch großartig dargestellt.

Mein Sohn (13J.) meinte dazu: „Ein sehr sehenswerter Film! In der Mitte passierte eher weniger, aber trotzdem war es nicht langweilig, sondern sehr interessant. Man sollte sich mehr mit diesem Thema beschäftigen. Ich kann den Film sehr empfehlen.“

4. Meine Meinung zu Buch vs. Filmdsc05350
Buchverfilmungen sind immer so eine Sache, und auch hier ist es so, dass man diese beiden Medien schlecht vergleichen kann und vielleicht auch nicht sollte.

Das Buch setzt an einem vollkommen anderen Zeitpunkt an. Nach dem Einleitungsteil, der schon erklärt wie es ausgehen wird, erfährt man zunächst viel über Ernsts Vergangenheit, was im Film gänzlich fehlt. Hätte man das Buch 1:1 verfilmen wollen, dann hätten 120 Minuten verständlicherweise auch nicht ausgereicht. Es wäre aber dem Buch und auch diesem wichtigen Thema nicht gerecht geworden, wenn man einen Mehrteiler daraus gemacht hätte. Damit hätte die Handlung vermutlich einiges an Tragik und Eindrücklichkeit eingebüßt.
Im Film hat man sich ausschließlich auf die wichtigsten Ereignisse und die Kernzeit in der Nervenheilanstalt konzentriert. Das fand ich persönlich aber vollkommen o.k., denn so hallte die Handlung noch länger nach, ebenso wie die Fakten, die im Abspann zu lesen waren.
Daher komme ich zu dem Urteil, dass der Film sehr sehenswert ist.
Das Buch sollte man lesen, wenn man z.B. auch an Ernsts Vorgeschichte interessiert ist. Meine Besprechung wird noch folgen, aber bisher gefällt mir das Buch auch hervorragend, nicht zuletzt wegen des angehängten Glossars und der Zeitleiste.

Ich hoffe der Beitrag hat dir gefallen🙂

Wenn du den Film auch gesehen hast erzähl mal, wie er dir gefallen hat… ich würde mich freuen!🙂

Abschließend noch der Trailer zum Film

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Verfasst von - 27/09/2016 in Bücher, Buchvorstellung, Film

 

Schlagwörter: Buch, Buchverfilmung, cbj, Drittes Reich, Ernst Lossa, Eugenetik, Euthanasie, Film, Jugendbuch, Nazi, Nazi-Regime, Nervenheilanstalt, NS, Premiere, Vorpremiere


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