Sind Presseportale noch nutzbringend für die Online-PR?

Sind Presseportale noch nutzbringend für die Online-PR?

„Sind Presseportale noch nutzbringend?" ist eine Frage, die uns in der Online-PR immer wieder gestellt wird. Die Antwort ist einfach: Ja, Presseportale sind nutzbringend, aber es kommt darauf an, was Sie von Presseportalen erwarten, wie Sie Presseportale nutzen und welchen Stellenwert die Presseportale innerhalb Ihrer Online-PR einnehmen. Presseportale sind kein Allheilmittel für die Online-PR, aber Presseportale können ein wichtiger Bestandteil der Online-PR Strategie sein. Voraussetzung dafür sind neue Inhalte und die Gestaltung der Pressemitteilungen. Erfolgreiche Online-PR mit Presseportalen funktioniert am besten im Rahmen einer ganzheitlichen Content Marketing und Seeding Strategie. So können Sie auch mit begrenzten Budgets und Ressourcen effektive Öffentlichkeit im Internet gestalten. Wie das funktioniert erkläre ich in diesem Beitrag.

Falsche Erwartungen an Presseportale

Wenn Sie eine Pressemitteilung auf einem Presseportal veröffentlichen und darauf warten, dass anschließend hunderte Journalisten bei Ihnen anrufen, werden Ihre Erwartungen sicherlich nicht erfüllt, denn das ist nicht Sinn und Zweck der Presseportale. Wenn Sie Presseportale als Allheilmittel für Ihre Online-PR nutzen, wird auch sicherlich das nicht Ihre Erwartungen erfüllen.

Um den Sinn und Nutzen von Presseportalen im Internet zu verstehen, muss man sich von dem traditionellen PR-Konzept des Presseportals als Anlaufstelle und Verteiler für Journalistenkontakte lösen. Presseportale sind eigenständige Online-Medien. Sie sind nicht dafür da, um Nachrichten für Journalisten zu machen, die diese Nachrichten dann für andere Medien schreiben und veröffentlichen. Vielmehr sind sie selbst Medien und auf Presseportalen sind Sie der Redakteur, denn Sie bestimmen was, wann, wo und in welcher Form veröffentlicht wird.

Warum sind Presseportale wichtig?

Journalisten sind kaum noch über klassische PR zu erreichen. 95% der an Journalisten verschickten Pressemitteilungen landen ungelesen im Papierkorb, denn auch Journalisten recherchieren heute lieber selbst im Internet.

Die Auflagen der Printmedien befinden sich seit Jahren im Sinkflug. Gleichzeitig gibt es immer mehr neue Online-Medien und Kanäle. Zahlreiche Presseportale, Fachportale und Themen-Blogs lösen immer mehr klassische Medien ab. Das spiegelt sich auch im Vertrauen der Leser wieder. Immer weniger Menschen vertrauen noch den klassischen Medien und auch das Vertrauen in die Arbeit von Journalisten ist gesunken. Das Edelman Trust Barometer zeigt seit Jahren ein schwindendes Vertrauen in Informationen von Journalisten (40 %). Dagegen vertrauen sogar knapp 58 % den Informationen, die von den Unternehmen bereitgestellt werden. Das ist eine Riesenchance für die Unternehmenskommunikation, mit relevanten und vertrauenswürdigen Informationen im Internet zu punkten. Und das funktioniert am besten über die sogenannten Owned Media, die Kanäle, auf denen Unternehmen selbst Inhalte veröffentlichen können.

Presseportale sind ein Teil der Owned Media. Das sind nicht nur die klassischen Nachrichtenportale, sondern auch zahlreiche Themen- und Fachportale, Themenblogs und die ganze Welt der Social Media Netzwerke, angefangen von Facebook und Twitter, über Business Netzwerke bis hin zu Bilder- und Dokumenten-Netzwerken. Alle diese Owned Media spielen eine große Rolle bei der Gestaltung der Öffentlichkeit im Internet.

Die Presseportale bringen die Pressemitteilung in die Suchmaschinen und von dort zu interessierten Kunden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Sie die richtigen Themen adressieren und auch wichtige SEO Kriterien für die Gestaltung und den Aufbau der Pressemitteilung berücksichtigen.

Das semantische Web und die Relevanz von Inhalten

Wir erleben ein enormes Wachstum der Webinhalte. Weltweit gibt es mehr als 1,2 Milliarden Websites und pro Tag kommen knapp 10.000 neue Websites hinzu. Pro Sekunde werden mehr als 2,5 Millionen E-Mails und 6.700 Tweets verschickt. Der Google Index umfasst inzwischen mehr als

30.000.000.000 Webinhalte

Gegen die schiere Masse dieser Inhalte konkurriert auch jede Form der Unternehmenskommunikation im Internet. Mit einer einzelnen Unternehmens-Website oder einem Blog werden Sie das heute nicht schaffen. Die Zeiten, in denen die Unternehmens-Website noch die wichtigste Anlaufstelle für Kunden und Interessenten war, sind längst vorbei. Heute ist es viel wichtiger, auf vielen verschiedenen Kanälen zu kommunizieren, um in der Masse der Informationen überhaupt noch wahrgenommen zu werden.

Doch das Internet hat sich nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ verändert. So hat sich das Web vom statischen Lese-Web (1.0) über das Mitmach-Web (Web 2.0) hin zu einem semantischen Web (3.0) hin entwickelt.

Im Semantischen Web werden durch die Filter-Algorithmen der Suchmaschinen und sozialen Netzwerke den Nutzern primär Inhalte angezeigt, die ihren unmittelbaren Interessen und ihrem Suchverhalten entsprechen. Es geht also immer mehr um die Relevanz der Inhalte. Nur das, was relevant, nützlich oder unterhaltsam ist, wird gelesen, gelikt und geteilt. Und nur das, was gesucht wird, kann auch gefunden werden.

Nur das, was relevant, nützlich oder unterhaltsam ist, wird gelesen, gelikt und geteilt Klick um zu Tweeten

Paradigmenwechsel in der Online-PR

Die Online-PR braucht einen fundamentalen Wandel. Content Marketing ist daher nicht nur ein Thema für das Online Marketing, sondern auch für die Online-PR. Es geht um eine andere Ausrichtung der Inhalte, Medien und Kanäle. Die Online-PR braucht also neue:

Die Unternehmenskommunikation braucht einen Paradigmenwechsel, weg von der klassischen Unternehmens- und Produkt Kommunikation, hin zu einer inhaltsorientierten Kommunikation. Die Inhalte müssen sich wandeln, von der klassischen Produkt- und Unternehmenskommunikation hin zu einer nutzenorientierten Mehrwert-Kommunikation (Content Marketing). Weg von der Unternehmenssicht: „Was wollen wir kommunizieren", hin zu einer Kundensicht: „Was wollen unsere Kunden wirklich wissen?"

Um diesen Wandel zu vollziehen, ist es wichtig, die Inhalte nicht nur aus dem Produktmarketing zu beziehen, sondern den Kunden zuzuhören. Der Kundensupport ist eine gute Quelle für Fragen, die Kunden stellen. aber auch der Vertrieb ist tagtäglich im Gespräch mit den Kunden und weiß, welches die wichtigsten Fragen, Herausforderungen, aber auch die Kaufbarrieren sind.

Solche Fragen eignen sich hervorragend für die Content Marketing Strategie. Aus diesen Themen lassen sich sogenannte „Help Contents" erstellen. Die beliebtesten Inhalte im Internet sind:

  • Whitepapers (50%)
  • Infografiken (49%) und
  • Anleitungen / Leitfäden (49%)

Für die Entwicklung von Themen für die Online-Kommunikation ist eine Frage besonders wichtig: „Wonach suchen unsere Kunden im Internet?"

Ein gutes Beispiel dazu zeigt der Billing Solutions Anbieter Zuora (rechts):

Der Titel der Online-Pressemitteilung „ Ist Freemium das richtige Geschäftsmodell? „, ist wie ein Fachbeitrag aufgebaut und beantwortet wichtige Fragen zur Preispolitik und Abrechnung.

Medienvielfalt in der Online-PR

Nicht nur die Inhalte, sondern auch die Medien müssen sich ändern. Für die Online-Kommunikation sind viele verschiedene Medien gefragt, vor allem visuelle Elemente werden in der Online-PR und Social Media Kommunikation immer wichtiger. Ein Inhalt sollte daher immer in verschiedenen Medienformaten zur Verfügung stehen. So lassen sich die Inhalte mehrfach verwerten und über verschiedene Kanäle veröffentlichen. Dies ermöglicht es jedem Unternehmen, mit einem Inhalte mehr potentielle Leser über mehr Kanäle zu erreichen.

Ein einfaches Beispiel:

Für das Thema „Blogger und Micro-Influencer" haben wir einen Text mit verschiedenen Grafiken entwickelt und auf unserem Blog veröffentlicht. Den Blogbeitrag haben wir in einer leicht veränderten Form als Online-Pressemitteilung für die Verteilung über die verschiedenen Presseportale, Fach- und Themenportale erstellt. Beide Texte haben wir mit entsprechenden Keywords SEO-optimiert und die Textstruktur leser- und suchmaschinenfreundlich gestaltet.

Den Blogbeitrag haben wir mit den verschiedenen Beitragsgrafiken zeitversetzt über unsere verschiedenen Social Media Kanäle geplant und geteilt. Die Online-Pressemitteilung zum Blogbeitrag haben einige Tage später wir über eine Vielzahl von Presse- und Themenportalen verbreitet.

Der Effekt: 3 Tage nach Versendung der Online-Pressemitteilung und Verteilung des Blogbeitrags waren wir mit unserem Blogbeitrag auf Platz 5 bei Google und mit der Pressemitteilung auf Platz 1 bei Google News. Insgesamt erzielte die Pressemitteilung 1.190 Indexeinträge bei Google.

Die Kraft der Bilder

Auch die Effekte der visuellen PR durch die Verbreitung der Grafiken aus dem Blogbeitrag und der Pressebilder ist deutlich. Die verwendeten und veröffentlichten Grafiken werden in der Bildersuche angezeigt und verlinken auf den Beitrag. Somit entstehen auch über die Google Bildersuche wertvolle Anlaufstellen für die Zielgruppen und wertvolle Links zum Blog oder zur Website.

Weitere Informationen und Tipps zu diesem Fallbeispiel finden Sie in unserem Beitrag: So steigern Sie Ihr Google-Ranking mit Pressemitteilung, Fachartikel und Social Media - ein Fallbeispiel

Fazit:

Ja, Presseportale sind nutzbringend. Insbesondere dann, wenn sie Teil einer umfassenden Content Marketing und PR Strategie sind. Die Presseportale sind vielfältig und gehören zum Spektrum der neuen Kommunikationskanäle (Owned Media), auf denen Sie Ihre Inhalte selbst veröffentlichen können. Diese Inhalte richten sich nicht (ausschließlich) an Journalisten, sondern an Ihre Kunden direkt. Die Online-PR braucht aber neue, relevantere Inhalte, die sich stärker am unmittelbaren Interesse und Suchverhalten der Zielgruppen orientieren. Nur das, was gesucht wird, kann auch gefunden werden. Nur relevante Inhalte werden gelesen, gelikt und geteilt. Die Mehrfachnutzung von Inhalten über vielfältige Medienformate unterstützt eine weitreichende Verbreitung der Inhalte über verschiedene Kanäle. Die Verteilung dieser Inhalte über eine Vielzahl von Presse-, Branchen- und Themenportalen sowie Social Media Kanälen unterstützt den Aufbau eines dichten Netzwerks von möglichen Anlaufstellen (Touchpoints) für Kunden und Interessenten.

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