“Silversword” Review – Das Old School Rollenspiel im Test

Die älteren Generationen unser unteren Lesern werden sich noch an die klassische Rollenspiel Serie “The Bard´s Tale” erinnern, an dem Sie Stunden an ihrem Apple II, C64, Amiga oder PC verbrachten. Einer aus dieser Zeit ist auch Mario Gaida, Programmierer und Rollenspiel Fan aus Deutschland. Mit “Silversword” (App Store) schuf er eine Hommage an die gute alte Zeit auf unseren iOS Geräten. Seit Kurzem ist das Spiel auch komplett auf Deutsch verfügbar, Zeit also sich “Silversword” (App Store) genauer anzusehen.

Gameplay

Zunächst einmal müssen wir erwähnen dass dem Spiel ein umfangreiches Handbuch beiliegt, welches ohne Aufwand über das Menü aufgerufen werden kann. Jedem neuem Abenteuer wird daher auch geraten sein dieses Handbuch zumindest einmal zu überfliegen, da wichtige Spielelemente darin erklärt werden.

- Welcher Modus darfs denn sein?

Bereits zu Beginn des Spiels stolpern wir hier über eine der Eigenarten von “Silversword” (App Store), als uns drei verschiedene Spielmodi angeboten werden (Klassisch, Legendär und Modern). Das Handbuch gibt hier Aufschluss,. Demnach handelt es sich beim klassischen Spielmodus handelt um den Standardmodus der sich vollkommen am Spielprinzip von “The Bard´s Tale” anlehnt, während es beim modernen Modus möglich ist seine Stat Punkte selbst auf die Charaktere zu verteilen. Der legendäre Modus wiederum wartet mit speziellen herausfordernden Einschränkungen auf. So könnt ihr hier etwa nur in Camps abspeichern.

- Von Rassen und Klassen

Wir wählten hier für unseren Test den Standardmodus aus und befinden uns dann auch gleich schon in der Gilde, wo es uns möglich ist Charaktere zu erschaffen. Sechs Charaktere sind bereits automatisch erstellt, auf Wunsch können wir diese auch löschen und neu erschaffen. Zumindest einen Charakter sollten wir uns allerdings selber erstellen.

Hier entscheiden wir uns zunächst ob wir einen männlichen oder einen weiblichen Charakter erschaffen möchten und suchen uns dann die gewünschte Rasse aus (Mensch, Elf, Zwerg, Hobbit, Hochmensch, Barbar und Gnom). Jede Rasse hat spezifische Vorteile, so hat der Elf zum Beispiel den Rassenvorteil “Scharfe Augen” welches seine Zielgenauigkeit mit Bögen erhöht, der Mensch erhält einen Zusatzpunkt auf einen zufälligen Stat Wert und der Barbar erhält einen Bonus auf Nahkampfwaffen. Nun sehen wir zufällig erwürfelten Stat Werte unsere Charakters und dürfen beliebig oft neu Würfeln bis uns die Werte gefallen.

Sind wir mit dem Ergebnis zufrieden, wählen wir noch eine Klasse (Krieger, Paladin, Barde, Jäger, Mönch und Magier) aus welcher euer Charakter angehören soll und vergeben einen Namen. Über Charakter hinzufügen, fügen wir dann unseren erschaffenen Charakter der Party hinzu und beginnen unsere Reise. Maximal können sieben Charaktere in der Party sein. Spielt ihr mit nur sechs Charakteren, ist es möglich dass sich wilde Monster, wie etwa der wahnsinnige Hund, eurer Party anschließen können.

- Platzierung ist wichtig

Nun müsst ihr in “Silversword” (App Store) auch noch darauf achten an welcher Stelle sich eure Charaktere in der Party befinden. Die erste Reihe bilden die Nahkämpfer, dies sind die ersten vier Kämpfer in eurer Liste. Ihr solltet also darauf achten Kämpfer mit Nahkampfwaffen auf die ersten vier Stellen zu platzieren, außer euer Kämpfer verfügt etwa über einen Speer, dann kann dieser nämlich auch aus einer der hinteren Reihen mühelos angreifen. Eure Magier und Fernkämpfer sollten also logischerweise ab der fünften Stelle platziert werden.

Neulingen wird zu Beginn des Spiels Hilfe in der form einer schlanken Jägerin an die Hand gegeben, die euch auf euren ersten Quest führt und euch wertvolle Hinweise für den Beginn des Spiels gibt. Etwa dass ihr in dunklen Tunneln einen Magiezauber oder aber eine Lampe bei euch tragen solltet.

Das Spiel selbst gestaltet sich dabei herrlich altertümlich, so laufen die Kämpfe natürlich rundenbasierend ab, ganz so wie wir es aus den Spielen alter Tage gewohnt sind. Das Zeichnen einer Karte erspart ihr euch genau so wie das Führen eines Logbuchs, denn über eure Gespräche und Quests wird überlichtlich Buch geführt und eure Karte automatisch gezeichnet. Dennoch dürft ihr selbst Anmerkungen auf der Karte eintragen, solltet ihr dies benötigen.

- Üppige Ausstattung

Insgesamt bietet euch das Spiel über 100 verschiedene Zauber, Lieder und Gebete, 400 einzigartige Gegenstände die ihr anlegen könnt, siebzig verschiedene Karten mit unterschiedlichen Umgebungen, Gilden, Shops, Trainingshallen und Tempel an denen ihr eure verstorbenen Charaktere wiederbeleben könnt. Um eure Charaktere auf den nächsten Level bringen zu können, müsst ihr ebenso klassisch eine Gilde besuchen. Für Spieler von modernen RPGs ist dies wohl zunächst etwas ungewohnt.

Das Interface

Auch das Interface präsentiert sich im klassischen Stil. Ein kleines Fenster am oberen Bildschirmrand zeigt eure Position in der ihr euch durch die Welt bewegen könnt, rechts davon das Detailfenster welches Werte eurer Gegner, den Kampfverlauf ,oder eure Charakterwerte präsentiert. Darunter findet ihr eure Party gelistet, während der rechte Rand dafür dient um schnell diverse Zauber wirken, die Karte studieren, oder Gegenstände wie Lampen benutzen zu können.

Erste Kritik gibt es auf dem iPhone, denn hier gestaltet sich das Handling durchaus etwas hakelig und gewöhnungsbedürftig. Da das Spiel aber keinen Zeitdruck erfordert, könnt ihr euch in Ruhe einarbeiten. Dennoch, man kann das Spiel auf dem iPad wirklich nur empfehlen, denn der kleine Bildschirm des iPhones wirkt einfach zu klein für die Darstellung des Spiels. Es ist sicherlich spielbar, aber dennoch braucht man etwas Geduld.

- Grafik und Sound

Grafisch ist das Spiel natürlich auch klassisch Old School gehalten, so gibt es durchaus ansprechend gezeichnete Monster, insgesamt kommt das Spiel auf eine stattliche Anzahl von 220 verschiedenen Kreaturen. Beim Sound wurde gespart, so erklingen lediglich Hintergrund- und Kampfgeräusche, auf Musik wird komplett verzichtet.

-Die Übersetzung

Standardmäßig wird das Spiel auf Englisch gestartet. Wer auf Deutsch spielen will, muss die Sprache außerhalb des Spiels über Einstellungen – Silversword – Misc – Language umstellen. Dies hätte man durchaus auch innerhalb des Spiels lösen können. Die Übersetzung wurde allerdings durchaus professionell und umfangreich durchgeführt. Lediglich einzelnen kleine Handlungen, wie etwa wenn ein Charakter einen Gegenstand während des Kampfes benutzt, erscheinen noch in Englisch. Aber auch dies wird in einem Update sicherlich noch behoben werden.

- IAP

Ja, das Spiel bietet auch In App Käufe an. Diese sind allerdings strikt optional und nicht notwendig um das Spiel durchzuspielen, wie der Entwickler auch immer wieder betont. So könnt ihr etwa ein Kompendium kaufen, in denen ihr alle Monster und deren Werte, sowie Geheimnisse aufgelistet findet. Mit “Rise Of The Dragons” erschien auch gleich noch eine komplette Erweiterung mit neuen Karten, Orten und Quests, die ihr dazu kaufen könnt.

Daneben gibt es noch weitere Erleichterungen wie etwa den Paketdienst, der es euch erlaubt Gegenstände direkt vom Inventar zur Bank zu schicken, den Trank der Götter, welcher eure Truppe vollständig heilt, sowie eine Bankerweiterung, mit denen ihr den Platz für Gegenstände in eurer Bank erweitern könnt. Daneben dürft ihr auch noch Gold kaufen, um das Spiel ein wenig zu beschleunigen.

- Fazit

Durch die drei unterschiedlichen Spielmodi ist “Silversword” (App Store) neben Nostalgikern auch für Hardcore Strategen und für Leute die eher mit modernen Regeln spielen möchten zu empfehlen. Mit den IAP können es sich Neulinge gegen bare Münze ein klein wenig leichter machen. Durch die gute deutsche Übersetzung schließlich gibt es jetzt auch für Leute die sehr schlechtes Englisch sprechen keine Ausrede mehr.

Silversword” (App Store) ist ein sehr ambitioniertes Projekt und das sieht man auch. Vom umfangreichen Handbuch, bis hin zu den verschiedenen Klassen und der wortgewaltigen deutschen Übersetzung merkt man dem Spiel die Liebe zur Sache in jedem Detail an. Einziger Kritikpunkt ist die etwas hakelige Steuerung auf dem iPhone, dessen Bildschirm einfach zu klein für das Spiel ist. Auf dem iPad jedoch ist “Silversword” (App Store) ohne Einschränkung zu empfehlen.

Fans von klassischen Rollenspielen und solchen die es noch werden wollen, sollten sich dieses Kleinod auf keinen Fall entgehen lassen.


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