Schoko-Pavlova mit Kirschkompott

Pavlova ist ein Dessert mit Baiser und Früchten. Das weiß ich. Aber jetzt gerade, als ich angefangen habe, darüber zu schreiben, bin ich nochmal ins Nachdenken gekommen. Woher kommt denn eigentlich der Name Pavlova? Also habe ich für Euch nachgeschlagen und dabei lauter schöne kleine Entdeckungen gemacht.

“Schaumgebackenes aus Eischnee und Zucker” – so lautet die Definition für Baiser. Und der Name ist Französisch für “Kuss”. Das passt doch eigentlich wunderbar zu dem zarten, süßen Gebäck. Irgendwie habe ich da noch gar nicht drüber nachgedacht…

Es kommt aber noch besser: früher sagte man in Deutschland “spanischer Wind” dazu. Auch sehr schön! Da kann ich mich ja kaum entscheiden, welches mir besser gefällt.

Auf Französisch hingegen sagt man zu Baiser natürlich nicht Baiser (so wie man auf Englisch ja auch nicht Handy zu Handy sagt) sondern “Meringue” (das kommt aus dem Polnischen und bedeutet “das Erstarrte”).

Zur Pavlova sagt das Gourmet Handbuch folgendes: Die 1934 in Australien kreierte Pavlova ist als großer Baiserkranz mit Früchte-Creme-Füllung als Dessert eines der wenigen internationalen Rezepte von dort.
Was irgendwie mehr über Australien sagt als über das Dessert, oder wie seht Ihr das?

Dieser Nachtisch ist auf jeden Fall oberlecker: schokoladig und fruchtig, knackig und cremig.

schokopavlova

Zutaten für 6 Personen:
4 Eiweiß (Klasse M)
1 Prise Salz
100 g Puderzucker
2 TL Aceto Balsamico
50 g Kakao

Belag:
2 Becher Sahne

1 Glas Kirschen (abgetropft, oder 400 g frische)
40 g brauner Zucker
250 ml Kirschsaft
15 g Speisestärke
1 EL Kirschwasser (wer mag)

Für das Baiser Eiweiß und Salz steif schlagen. Zucker nach und nach unter Rühren einrieseln lassen. Essig zugeben und noch kurz weiterschlagen. Kakao unterheben.

6 Teigkreise auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen, dabei die Seiten etwas höher aufstreichen.
Baiser im vorgeheizten Backofen bei 110 Grad Umluft auf der zweiten Schiene von unten 1 1/4 Stunde  trocknen lassen. Im ausgeschalteten Backofen bei geöffneter Ofentür abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit das Kompott herstellen. Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze schmelzen. Mit Kirschsaft ablöschen und kochen, bis der Karamell gelöst ist. Stärke in etwas kaltem Wasser anrühren und in den kochenden Saft rühren. Kirschen und Kirschwasser unterrühren, in eine Schüssel füllen und abkühlen lassen.

Sobald Baiser und Kompott abgekühlt sind, Sahne steif schlagen. Baiser vorsichtig vom Papier lösen und mit der Sahne füllen. Kompott darauf verteilen.

PS: Da ich an dem Abend nur 4 Desserts brauchte, habe ich 2 Baisers in einer Blech-Plätzchendose aufbewahrt. Am nächsten Tag waren sie immer noch top (wenn nicht sogar noch besser, weil sich noch ein klein wenig trockener geworden sind). Was den Umkehrschluss zulässt, dass sie sich schon gut am Vortag (oder zumindest am Vormittag) vorbereiten lassen.

Nachtrag!
Zum Glück gibt es auch noch Wikipedia:
Wer die Pavlova erstmals kreiert hat, ist seit Jahrzehnten zwischen Australien und Neuseeland umstritten. In Australien wird die Version favorisiert, nach der der deutschstämmige Herbert Sachse als Küchenchef des Hotels Esplanade in Perth diese Torte im Jahr 1935 erfunden und mit der Bemerkung „Es [das Baiser] ist leicht wie die Pavlova“ nach Anna Pawlowa benannt hat, wobei er sich von dem Tutu der russischen Balletttänzerin inspirieren ließ. Der Name Pavlova wurde in Neuseeland nachweislich schon 1927 benutzt, jedoch zunächst für eine andere Süßspeise. Die neuseeländische Anthropologin Helen Leach hat nach ausgiebigen Recherchen mehrere Belege dafür gefunden, dass die Torte bereits vor 1935 in Neuseeland bekannt war. In einem neuseeländischen Kochbuch aus dem Jahr 1929 ist ein Rezept für „Pavlova Cakes“ enthalten, die weitgehend der bekannten Pavlova entsprechen, mit dem Unterschied, dass es sich dabei um mehrere kleine Törtchen handelte. Ähnliche Rezepte erschienen in den folgenden Jahren, so dass davon auszugehen ist, dass Sachse nicht der Erfinder ist.

Von mir bekommt Ihr also heute genau genommen die 1929er Neuseeland-Version.



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