Schäubles Rechnung: Was kostet der Euro – Crash?

Finanzminister Schäuble wies sein Ministerium an, die Folgen eines Zusammenbruches der europäischen Währungsunion für Deutschland zu berechnen. Die Ergebnisse sind erwartungsgemäß katastrophal. Mit der Veröffentlichung der brisanten Daten wurde bis zum Ende der Griechenland Wahl und den Verhandlungen von Bund und Ländern zum Fiskalpakt und ESM gewartet, um Irritationen oder Einflussnahmen zu vermeiden.

Am Montag teilte das statistische Bundesamt in Wiesbaden mit,  dass der deutsche Schuldenberg auf den Rekordstand von 2,042 Billionen Euro angestiegen sei – eine Blamage für ein Land, das sich als Verfechter und Bewahrer einer stabilen wachsenden Euro Wirtschaft sieht und allen Euro-Krisen Ländern einen harten Sparzwang auferlegt. So hat Brüderle heute vollmundig den Griechen eine Absage erteilt, die Sparbedingungen neu zu verhandeln und ggf. durch Zahlungsaufschübe oder Laufzeitverlängerungen abzumildern: Geld könne nur weiter fliessen, wenn sich die Griechen an die Bedingungen hielten. Andernfalls droht also ein vollständiger Zahlungsstopp, was unmittelbar danach die Staatspleite zur Folge hätte.

Dass sich Deutschland alleine aus eigener Kraft den Abwärtstrend in der Euro Zone entgegenstellen kann bezweifelt mittlerweile auch die Regierungskoalition. Merkel hat unlängst in einer Regierungserklärung vor dem Deutschen Bundestag betont, dass Deutschlands Kräfte beschränkt seien, und man das Land nicht überlasten dürfe. Einerseits so extreme Haushaltseinsparungen zu verlangen, die zu einem kompletten Abwürgen der Volkswirtschaft führen, und andererseits keine Wachstumsimpulse durch Investitionen oder Subventionen zu geben, ist allerdings nicht das geeignete Mittel, um Staatsbelastungen, die sich aus der Krise ergeben, zu reduzieren. Woher sollte denn das Geld für die Rückzahlungen von Hilfsgeldern kommen, wenn nicht über eine wieder florierende Wirtschaft? Gewonnen wird mit dieser destruktiven Strategie nur ein zeitlicher Auschub. Um dann was zu machen?

Die Möglichkeit eines Euro Crashes werden jetzt zumindest erwogen und seine Folgen für Deutschland genau kalkuliert. Mit welcher Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbruches man rechnet, bleibt offen.

Die Folgen eines Crashes werden als verheerend dargestellt. Das sogenannte “Jobwunder” in Deutschland würde ein jähes Ende finden, der Wachstumseinbruch im ersten Jahr nach Wiedereinführung der D-Mark bis zu 10% betragen, was die grösste Rezession in der deutschen Nachkriegsgeschichte bedeuten würde. Die Zahl der Arbeitslosen wüchse auf mehr als fünf Millionen – über zwei Millionen mehr als heute. Die Berechnungen geben damit scheinbar all denen Recht, die glauben, dass ein kostspieliger Erhalt des Euro am Ende billiger sei als ein Untergang der Währungsunion. “Gemessen an solchen Szenarien erscheint eine noch so teure Rettung als kleines Übel”, lies ein Beamter Schäubles verlautbaren.

Damit wird Angst geschürt; die Rettung des Euros mit allen Mitteln als alternativlos “bewiesen”. Letztendlich bleibt eine Frage. Wem nutzt ein künstlicher Lebenserhalt? Antwort: den Banken, den Spekulanten und dem gesamten Finanzsektor, also jene, die durch ihre Gier und Verantwortungslosigkeit die Krise erst ausgelöst haben; und die bis heute nicht zur Verantwortung gezogen wurden – weder finanziell, noch juristisch.

Leider wird sich vermutlich wieder zeigen, dass die Menschen in Deutschland auch dieser Lobby-Propaganda aufliegen werden. Angst und die Befeuerung des Glaubens am richtigen System, werden den schlafenden Deutschen Michel weiter stillhalten lassen. Der darf in der Zwischenzeit Fussball gucken mit Angie, und stolz das Fähnchen schwenken.

es grüsst euch René Brandstädter – humanicum

 


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