Sardinien – Meine Highlights vom nördlichen Teil der Insel

Sardinien, die zweitgrößte Insel von Italien, gilt als die Karibik des Mittelmeers und ist mittlerweile ein beliebtes Urlaubsziel. Ich habe zwei Wochen dort verbracht, die erste Woche im Norden die zweite Woche im Süden der Insel. Dies waren meine Highlights vom nördlichen Teil Sardiniens.

Die mittelalterliche Festung Castelsardo

Die malerische Stadt an der Nordküste von Sardinien sollte beim ersten Sardinien Urlaub auf der Liste der zu besuchenden Sehenswürdigkeiten stehen. Der alte Ortskern hat die Struktur der mittelalterlichen Bergfestung behalten, was Castelsardo einzigartig auf Sardinien macht. Es ist unglaublich schön, durch die engen Gassen der autofreien Altstadt zu bummeln, die oben auf dem Hügel thront. Mit etwas Glück sitzen die berühmten Korbflechterinnen in den Hauseingängen und gehen diesem uralten Handwerk nach, für das Castelsardo berühmt ist. Leider war ich nach 14 Uhr dort, wo alle Geschäfte geschlossen haben.

Auf dem Gipfel befindet sich die Festung, in der heute das „Museum für mediterrane Flechtkunst" untergebracht ist. Das Museum fand ich nicht so interessant, aber der Blick von der Festung auf die Bucht und den Hafen von Castelsardo war absolut sehenswert. Der Eintritt für die Festung inkl. Museum beträgt 3€, (ermäßigt 2€).

Für das leibliche Wohl ist in Castelsardo auch gesorgt, in den Gassen laden immer wieder Restaurants und Cafes zum verweilen ein.

Weitere Informationen: Museum für mediterrane Flechtkunst Castelsardo

Da die Altstadt autofrei ist, parkt man am besten am Fuß des Hügels. Auf der Straße, die zur Altstadt hinauf führt, gibt es zwar auch Parkplätze, diese sind in der Hochsaison aber meistens belegt. Achtung, das Parken ist kostenpflichtig, Parkscheine gibt es am Automaten oder beim Parkwächter.

Alghero - Klein-Barcelona von Sardinien

Im Nordwesten der Insel liegt Alghero, welches lange Zeit von dem katalanischen Herrschergeschlecht Aragon besetzt wurde. Die 400 jährige Herrschaft der Katalanen merkt man in Alghero immer noch. Der Baustil vieler Kirchen und Häuser ist spanisch geprägt und sogar die katalanische Mundart wurde von den Einwohnern bewahrt. Aufgrund der exponierten Lage auf einer Landzunge und dem spanischen Stil wird Alghero auch Klein-Barcelona von Sardinien genannt.

Die Stadt ist von dicken, wehrhaften Mauern umschlossen, entlang dieser man einen Spaziergang unternehmen kann. Dort hat man einen wunderschönen Blick auf das Meer und bei guter Sicht auf die Halbinsel Capo Caccia. Durch eines der Tore betritt man die malerische Altstadt. Diese ist von vielen kleinen Gassen durchzogen, in denen man sich verlieren kann. Kleine Geschäfte laden zum bummeln ein, wobei viele die üblichen Souvenirs verkaufen.Typisch für Alghero ist Schmuck aus roten Korallen, welche vor der Küste leben. Allerdings steht diese Koralle mittlerweile unter Naturschutz. Daher sollte man sich sehr gut informieren, bevor man diesen Schmuck kauft.

Das Alghero auch kulinarisch einiges zu bieten hat, muß ich nicht erwähnen. Wenn Markttag ist, lohnt es sich, ein wenig über diesen zu schlendern. Hier gibt es viele der lokalen Erzeugnisse zu kaufen, wie z.B. Olivenöl, Pasta, Nougat und einiges mehr. Dies sind, wie ich finde, die besten Souvenirs. Einen leckeren Mittagssnack bekommt man in der kleinen Trattoria Da Mirko (Via Gioberti. 54/57, Centro Storico), die typische sardische Gerichte auf der Karte hat.

Tipp: Ein großer (kostenpflichtiger) Parkplatz befindet sich direkt am Yachthafen. Von hier aus sind es nur wenige Meter bis zur Altstadt.

Grotta di Nettuno am Capo Caccia

Direkt gegenüber von Alghero liegt die Halbinsel Capo Caccia, an deren Spitze sich die Grotta di Nettuno, die Neptunsgrotte, befindet. Auch wenn sie zu den Top-Sehenswürdigkeiten Sardiniens gehört, sollte man meiner Meinung nach die Grotte mal gesehen habe. Man gelangt zu ihr entweder von Alghero aus mit dem Schiff oder fährt bis zur Spitze der Halbinsel und geht die vielen Treppenstufen zur Höhle hinab. Ich habe mich für die Treppe entschieden, was sich als optimal herausgestellt hat.

Am Ende der Straße zum Capo Caccia befindet sich ein kleiner Parkplatz, am Straßenrand sind noch weitere Parkmöglichkeiten vorhanden. Am Parkplatz geht man durch eine Gittertür und steht direkt vor dem Beginn der Treppen. Stufe für Stufe führt die Treppe hinab, immer an der senkrechten Steilwand entlang. Laut Wikipedia sind es 654 Stufen, bis man unten vor dem Eingang der Höhle steht.

Als ich unten ankam, war ich ziemlich geschockt. Denn der kleine „Vorraum" war voller Menschen und aus dem inneren der Höhle strömten immer mehr Menschen. Am liebsten wäre ich sofort wieder umgedreht. Was ich wahrscheinlich auch getan hätte, wenn nicht in der großen Öffnung zum Meer hinaus das Tourboot aufgetaucht wäre. Ganz langsam nähert sich das Boot mit dem Bug voraus der Höhle, dann wurde die Planke ausgefahren und die vielen Menschen strömten an Bord, bis nur noch wenige Personen an Land blieben. Jetzt sah das ganze schon viel angenehmer aus.

So sind wir, nachdem der Eintritt bezahlt wurde, mit einer kleinen Gruppe von ca. 15 Personen durch die Höhle geführt worden. Die Erklärungen während der Führung erfolgten in Englisch und Italienisch und wir erfuhren einiges über die Entstehung und Entdeckung der Neptungrotte. Sehr beeindruckend war die Größe der Höhle und die Menge der Tropfsteine, die sich in dem unglaublich klaren See spiegelten. Wie ich später nachgelesen habe, erstreckt sich das gesamte Höhlensystem über ungefähr 4 km, von denen man nur einen kleinen Bruchteil besichtigt. Die Führung dauert ungefähr 45 Minuten, was nicht zu kurz ist.

Nach der Führung kommt allerdings der steile, langwierige Aufstieg entlang der Steilkante in der prallen Sonne. Es zieht sich unglaublich, aber man ist froh, wenn man wieder oben ist. Am Parkplatz befindet sich ein kleines Cafe, wo man kühle Getränke kaufen und im Schatten auf der kleinen Terrasse trinken kann. Kleinigkeiten zu Essen gibt es dort auch, aber dies kann ich nicht empfehlen.

Information: Der Eintritt kostet 13€, für Kinder 7€, bezahlt wird erst am Eingang der Höhle, Kartenzahlung ist nicht möglich. Die Führungen finden stündlich statt, in der Hochsaison werden die Ausflugsboote wahrscheinlich auch stündlich ankommen. Da die Höhle nur einen Meter über dem Meeresspiegel liegt, kann sie nur bei ruhiger See besichtigt werden. Geht man die Treppe, sollte man genug Wasser und einen Sonnenhut mitnehmen, denn auf dem Weg ist wenig Schatten. Allerdings gibt es auch keine Toilette. Festes Schuhwerk ist nicht notwenig aber empfehlenswert, die Sohle sollte aber nicht zu glatt sein, denn gerade der Höhleneingang ist oft nass und rutschig.

Die Traumküste Costa Smeralda

Zwischen Olbia und Palau befindet sich einer der schönsten Küstenabschnitte Sardiniens, wenn nicht sogar der schönste - die Smaragdküste. Dieser Küstenabschnitt ist ziemlich zerklüftet und von vielen kleinen Buchten geprägt. Den Namen hat die Küste aufgrund des smaragdfarbenen Wassers erhalten, welches man am besten von den Küstenstraßen aus sehen kann. Traumhaft sind die Sandstrände mit dem seichten und unglaublich klarem Wasser. In der Vorsaison waren sie relativ leer, aber die Anzahl der Parkplätze ließ erahnen, wie es in der Hochsaison aussieht.

Sehr schön ist es, auf der Küstenstraße entlang der Smaragdküste zu fahren. An Aussichtspunkten hat man einen traumhaften Blick auf die Buchten, auf Stichstraßen gelangt man zu den Stränden. Längere Stopps lohnen sich z.B. am Capo d'Orso (Aufstieg zum Bärenfelsen) oder am Porto Cervo, wo man die riesigen Yachten bestaunen kann.

Auch wenn es nicht mehr zur Costa Smeralda gehört, sollte man noch die paar Kilometer weiter zum Capo Testa, dem nördlichsten Punkt der Insel fahren. Neben dem Leuchtturm sind vor allem die von Wind und Wetter geformten Granitfelsen sehenswert. Bei klarer Sicht kann man am Horizon Korsika erkennen.

Die Costa Smeralda ist der touristische Hot-Spot von Sardinien und vor allem beim Jet Set beliebt. Daher ist die Dichte der Unterkünfte hier sehr hoch. Trotzdem wirkt die Küste nicht zugebaut.

Supramonte - die hohen Berge von Sardinien

Ziemlich in der Mitte der Insel liegt im Osten das Gebirge Supramonte, welches das zweithöchste Sardiniens ist. Die stark zergliederte Landschaft wird häufig von engen Schluchten, imposanten Kalkgipfeln und weiten Plateaus zerschnitten. Ein schöne Panoramastraße durch das Gebirge ist die SS125, die sich kurvenreich durch die Bergwelt schlängelt. Es verwundert nicht, daß diese Straße auch sehr beliebt bei Motorradfahrern ist.

Die Möglichkeit zu Wandern gibt es unter anderem in der Gola Gorroppu Schlucht, die als eine der größten Europas gilt. Bekannt ist das kleine Städtchen Orgosolo für die Murales. Die periodisch wechselnden Wandbilder reflektieren die politisch-soziale Lage der Insel.

Restaurants in San Teodoro

Während der ersten Woche meines Sardinienurlaubs habe ich in San Teodoro gewohnt, welches unterhalb von Olbia an der Ostküste liegt. Daher sind meine Restauranttipps für den Norden Sardiniens ausschließlich von dort.

  • Lu Brutoni - die kleine Weinbar bietet moderne sardische Küche und eine sehr gute Weinauswahl. Sicherlich gehört das Restaurant zu den besseren des Ortes, was meiner Meinung nach auch durchaus gerechtfertigt ist.
    Vineria Lu Brutoni, Via Dei Gerani, 4, 08020 San Teodoro
  • Il Giardinaccio - Das Restaurant mit Pizzeria bietet für jeden etwas. Leckere Pizza und Pasta, aber auch sehr gute Fleisch und Fischgerichte und ein mehrgängiges Menu mit Weinbegleitung.
    Il Giardinaccio, Via Sardegna, 39, 08020 San Teodoro
  • Disizos Sardos® Ristorante e Bottega - Hier gibt es die typische sardische Küche, z.B. Pane Frattau (sardische Pizza), Culurgiones (kleine gefüllte Teigtaschen) oder Spanferkel.
    Disizos Sardos® Ristorante e Bottega, Via Dei Gerani, 08020 San Teodoro

Das waren meine Highlights für den Norden von Sardinien. Warst du auch schon einmal auf Sardinien? Was waren deinen Highlights? Ich freue mich über einen Kommentar.


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