“RoboCop” von José Padilha als Steelbook-Edition

Es ist immer wieder ein Wagnis, wenn sich ein Regisseur an die Neuauflage eines Klassikers wagt, der schon fast Unantastbar daher kommt. Paul Verhoeven hat zu seiner Schaffenszeit zahlreiche Science Fiction-Filme gedreht, die noch heute so aktuell und beliebt sind, dass sie eigentlich keiner Überarbeitung bedürfen. Vom 1987er RoboCop über den 1990er Arnold Schwarzenegger-Streifen Total Recall bis hin zu Starship Troopers von 1997. Doch der Brasilianer José Padilha hat sich trotzdem an erstgenannten Robomensch-Polizeieinsatz gewagt – und es darf als große Überraschung gewertet werden, dass er damit nicht gescheitert ist. Immer noch ist da die Kritik zu spüren, die auch der Originalfilm seinerzeit an allem hatte, was auf der Welt von Belang scheint: Politik, Gesellschaft, Medien, Wirtschaft. Eine ausführliche Review zu der RoboCop-Neuauflage findet ihr hier auf filmtogo.net.

RoboCop Joel Kinnaman in José Panilhas Neuverfilmung, Bild © Studiocanal

RoboCop Joel Kinnaman in José Panilhas Neuverfilmung, Bild © Studiocanal

Dieser Tage ist der Film für den Heimmedienmarkt erschienen, darunter eine nicht zu verachtende Blu-ray Version im Steelbook. Dieses wird vorne wie hinten lediglich von RoboCop selbst geziert, mitsamt Schriftzug, ohne jedoch die übliche Inhaltsangabe, Technische Details, FSK-Zeichen und solcherlei oftmals das Layout zerstörendes Material. Dafür klotzt man im Bonusbereich der Blu-ray. Hier kristallisieren sich schon beim ersten Blick drei große Bereiche heraus.

Da wären die Featurettes, die genauestens die Hintergründe des Films beleuchten. Unter Titeln wie „Die Illusion des freien Willens“ findet sich eine Auseinandersetzung mit dem menschlichen Maschine-sein, bei „Dein Freund und Helfer“ geht es um die Polizeiarbeit von Alex Murphy oder eben dem späteren RoboCop, und ein letztes Featurette erklärt die Zusammenhänge des Metallanzugs, der Murphy überhaupt erst zu RoboCop werden lässt.

Dann gibt es natürlich noch die entfallenen Szenen, die hier als „geschnittene Szenen“ betitelt wurde. Das erzeugt eine gewisse Vorerwartung, dass es sich vielleicht um besonders brutale Sequenzen handeln könnte, die der recht humanen FSK 12-Einstufung nicht gewachsen waren. Falsch gedacht. Es handelt sich um durchaus sehenswerte, aber keinesfalls „geschnittene“, sondern wirklich nur „entfallene“ Szenen, die einige Zusatzinformationen liefern: warum ist RoboCops rechte Hand menschlich geblieben? Wie hat OmniCorp eigentlich den Bürgermeister von Detroit dazu bewegen können, ihr mechanisches Freund und Helfer-Programm zu bewilligen?

Dr. Dennett Norton (Gary Oldman, links) und Raymond Sellars (Michael Keaton, rechts), Bild © Studiocanal

Dr. Dennett Norton (Gary Oldman, links) und Raymond Sellars (Michael Keaton, rechts), Bild © Studiocanal

Äußerst einfallsreich gestalten sich die zahlreichen Werbespots der fiktiven Firma OmniCorp, die die neuesten Produkte der Produktionsstätte vorstellen sollen. Vom Next Generation RoboCop über nichtssagende Kürzel wie EM-208, TSR-66 und XT-908 möchte man mit Öffnen des Bonusmaterials doch sofort wissen, was für Baupläne und Funktionsweisen hinter den einzelnen Robotermodellen stecken.

Gegen dieses wunderbare Dreigestirn an Bonusmaterial kommen der offizielle Kinotrailer in deutscher sowie englischer Sprache und der Trailer zum Mobile Games RoboCop natürlich nicht an. Die können rücksichtslos als Füllmaterial für die Blu-ray angesehen werden.

Es schwingt natürlich immer ein weinendes Auge mit, dass nicht auch die DVD-Version eines Films so prall gefüllt daher kommt und die Nicht-Blu-rayler geradezu zum Medienwechsel angestiftet werden sollen. Das RoboCop Steelbook ist sicherlich kein alleiniger Blu-ray Player-Kaufgrund, zeigt aber schon recht offenkundig seine Vorzüge. Allein das Layout bietet ein visuelles Schmackerl im Blu-ray-Regal. Neben dem Steelbook gibt es seit dem 7. Juni außerdem noch eine DVD, eine normale Blu-Ray und den Film als VoD-Angebot.


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