Rezension: Versteckt und zugenäht von Katrin Jacob

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versteckt und zugenähtIn Zeiten von PRISM könnte ein Krimi, der sich um Überwachungstechnologien und unerlaubtes Ausspähen dreht ja durchaus interessant sein. Leider wird das Potential, welches diese Thematik hat, vollkommen von flachen Charakteren, Logiklöchern und schlechtem Schreibstil erstickt.

Inhalt

Das Leben der Augsburger Journalistin Charlotte Schwab ist so normal, normaler geht’s nicht. Das Geld für den Lebens­unterhalt wird verdient und ausgegeben. Ihre Tochter Tara, die mitten in der Pubertät festhängt, meint, ab sofort für sich selbst entscheiden zu können, und stellt jedweden Gehorsam ein. Nichts Besonderes also – bis eines Tages die beste Freundin und Mitbewohnerin der beiden, die Modedesignerin Sara Blair, als Komapatientin ins Zentralklinikum der Stadt eingeliefert wird. Dann versuchen Unbekannte auch noch, ihr Modelabel zu zerstören, schla­gen ihre Assis­tentin nieder, stehlen den mit der neuen Kollektion beladenen LKW vom Hof der Spedition und überfallen Tara.
Zeit zurück­zuschlagen – Charlotte und Tara sind nicht mehr aufzuhalten. Mit legalen und illegalen Methoden rekonstru­ie­ren sie das Leben ihrer Freundin. Dabei stoßen sie auf neue Freunde und Helfer, die bereit sind, die Drahtzieher hinter ­all dem zu finden. Denn was hat Sara mit ­ihren Entwürfen nur gemacht, um das Interesse der Regierung und ihres Handlangers, des Waffenhändlers Lint, zu wecken? Was hat sie in den Kleidungsstücken versteckt und zugenäht?

Meine Meinung

Tollpatschige Amateurdetektivinnen sind besonders in Lokalkrimis beliebte Protagonisten. Ich bin nicht ihr größter Fan, doch wenn sie gut geschrieben sind, habe ich auch nichts gegen sie. Charlotte Schwabs einzige Charaktereigenschaft ist eine absolut überzogen dargestellte Tollpatschigkeit. In regelmäßigen Abständen wirft sie Dinge um oder herunter und der Versuch sich einen Kaugummi aus dem Haar zu entfernen endet in einer mittleren Katastrophe. Wie die Frau es schafft vom Haus zur Arbeitsstelle zu kommen ohne zu stolpern und sich das Genick zu brechen ist ein ewiges Rätsel und wie es ihr gelingt den Fall aufzuklären, ohne dass ihr etwas passiert sowieso.

Ihre Familienmitglieder und Freunde bleiben alle farblos, genauso wie Lint, der Verbrecher aus dessen Perspektive gut ein drittel des Buches geschrieben ist. Bei so viel Zeit, die ich mit ihm verbringe erwarte ich, dass irgendwelche Emotionen in mir geweckt werden. Mitleid für jemanden, der ohne eigene Schuld in eine schlimme Situation geraten ist oder tiefe Abneigung verbunden mit der Hoffnung, dass derjenige endlich geschnappt wird. Bei Lint habe ich nichts gefühlt. Charlotte war zumindest ab und an ein wenig amüsant (wobei sie meistens nur genervt hat), Lint hat einfach nur existiert.

Der Plot konnte auch nur zustande kommen, weil sich eine Menge Leute sehr unlogisch verhalten. Besonders Charlottes Entscheidung Dinge für sich zu behalten und sie nicht der Polizei zu erzählen war für mich als Leser einfach nicht nachvollziehbar (und warum zwei angeblich sehr erfahrene Spione ihr Ziel beschatten, indem sie vor dessen Haus parken und von dort durchs Fenster starren bleibt auch unbegreiflich). Auch gibt es ein paar unglaublich bequeme Zufälle, die maßgeblich zur Aufklärung des Falles beitragen. Natürlich ist der beste Freund der Tochter ein so unglaublicher Super-Hacker, dass er Anonymus beeindrucken würde. Zusätzlich kennt eine von Charlottes Freundinnen praktischerweise jemandem beim LKA, der ihr noch einen riesigen Gefallen schuldet. Ich habe nichts gegen Kommissar Zufall aber ohne ihn hätte Charlotte nicht die geringste Ahnung gehabt wo und wie sie mit ihrer Suche beginnen soll, was dann doch ein zu bequemer Weg ist den Plot voranzutreiben.

Besonders im letzten Drittel wird es noch unlogischer und auch so mancher Grammatikfehler sticht ins Auge. Dazu kommt noch, dass zu Beginn schon die Erzählperspektive hin- und hergewechselt wurde. Charlottes Kapitel wurden aus der Ich-Perspektive geschrieben, Lints (und andere Nebencharaktere) aus der dritten Person. Das begeistert mich schon mal grundsätzlich nicht (mit verschiedenen Erzählern habe ich kein Problem aber dann bitte durchgängig erste oder dritte Person) aber wenn es zumindest nur von einem Kapitel zum nächsten wechselt kann ich damit leben. Gegen Ende wechselt es aber dann auch zwei oder dreimal mitten im Kapitel, was einfach sehr schlechter Stil ist.

Fazit

Keine Leseempfehlung.

1 SternInfo

  • Deutscher Titel: Versteckt und zugenäht
  • Autor: Kathrin Jacob
  • Verlag: Buchverlag Petter Hellmund
  • Erscheinungstermin: 18. Dezember 2013
  • Seiten: 328
  • ISBN: 978-3-939103-38-7
  • Preis: 10,90 Euro
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