Rezension „Unter schwarzen Federn“

Rezension „Unter schwarzen Federn“
Im Rahmen von Spread and Read durfte ich dieses tolle Buch lesen und möchte Euch meine Meinung dazu hier mitteilen. Ein Buch übrigens, das im Rahmen der Märchenspinnerei entstand.

„Unter schwarzen Federn“ von Sabrina Schuh erschien im Februar 2018 bei Nova MD und ist eine Märchenadaption von „Das hässliche Entlein“ von Hans Christian Andersen.

Inhalt
Fee, eine Jugendliche, wechselt die Schule. Doch sie wird gemobbt, und zwar so stark, dass sie keinen Sinn mehr sieht in ihrem Leben. Sie plant einen Suizid, doch Markus, der Schulsprecher verhindert diesen. Während Fees Aufenthalt in der Psychiatrie hält Markus die Verbindung zu ihr aufrecht. Ihre Mutter jedoch nicht. Wie wird das ganze für Fee ausgehen?

Meinung
Cover und Illustration
Das Cover ist einfach hinreißend gut gelungen. Man spürt Fees Einsamkeit, die Verlassenheit. Das Ganze wirkt total düster, was ja dem Anfang der Geschichte entspricht. Das das Bild nicht der Eingangsszene entspricht, stört mich nicht. Wenn sie bereits am Seil baumeln würde…das würde doch eher verschrecken.
Toll auch die Idee, das im Vordergrund der weiße Schwan ist, wegen dem Zusammenhang zum Märchen.
Das Buch enthält Scherenschnitte. Rechts neben der Seitenzahl findet sich anfangs eine Ente, später ein Schwan. Auf Seite 301 findet sich dann noch ein ganz besonderer Scherenschnitt, der wirklich sehr schön ist, aber ich verrate zu viel, wenn ich nun schreibe, was für einer das ist…
Schrift: Der Titel im Buch und das Wort „Ende“ sind anders gedruckt worden, verschnörkelt, so wie das in alten Märchenbüchern der Fall war. Toll!

Aufbau
Das Buch besteht aus 55 Kapiteln und einem Epilog. Das hört sich erstmal viel an, doch aufgrund des Stils fliegt man nur so über die Zeilen, so dass man das Buch recht schnell durch hat. Kapitelüberschriften sind Fee bzw Markus. D.h. wir bekommen diese Geschichte zum einen aus Fees Perspektive erzählt, bekommen mit, wie sie fühlt. Und wir bekommen mit, wie schwer es für Markus ist, welche Fragen er hat, welche Konsequenzen das für ihn hat.
Anschließend kommt noch: Über die Autorin, Hinter den Kulissen und eine Danksagung.

Stil
Das Buch lässt sich flüssig lesen, leicht geschrieben, trotz der schweren Thematik, so dass schon Jugendliche das Buch lesen können. Und trotzdem Tiefgang.

Thematik Mobbing
Mobbing Opfer- wie reagieren sie in der Realität? Entweder wechseln sie die Schule, oder sie erdulden das Mobbing. Diejenigen die das Mobbing erdulden, haben vielleicht Suizidgedanken, ein Teil von ihnen setzt es um.
Wie ich durch Austausch erfahren habe, gibt es tatsächlich Schulen, in denen die Täter bestraft werden, in denen die Mobber die Schule verlassen müssen.
Ich habe das zwar selbst nicht erlebt, finde es aber toll, dass es solche Schulen gibt.
Besser als wenn Lehrer, Vertrauenslehrer und Direktoren wegschauen, es ignorieren.

Thematik Suizid
Es ist schön, dass Fee in der Psychiatrie Hilfe erhält. Doch, und dass muss man ganz klar sagen, ist Psychiatrie nicht immer der richtige Weg. Leider kenne ich eine Person, die innerhalb der Psychiatrie mehrere Suizidversuche unternommen hat und es letzten Endes auch geschafft hat, sich das Leben zu nehmen. Vielleicht ist auch das ganze Drumherum entscheidend, die Zeit, die nach der Psychiatrie kommt, und die Bereitwilligkeit, sich darauf einzulassen.

Trigger
Das Buch behandelt zwei schwere Themen. Deswegen eine „Warnung“: Natürlich können beim Lesen eigene Erlebnisse hochkommen, von unterschiedlicher Schwere. Je nachdem, was man selber mit dieser Thematik erlebt hat. Deswegen sollte man das Buch lieber nur dann lesen, wenn man in einer emotional stabilen Verfassung ist, wenn man weiß, man kann damit umgehen, dass was hochkommt.

Fazit
Wer mitmacht oder wegsieht, macht sich mitschuldig.
Wer die Täter bestraft, handelt vernünftig und setzt ein Zeichen gegen Mobbing.
Empfehlen kann ich dieses Buch zum einen Menschen, die gerne Märchenadaptionen lesen.
Zum anderen empfehle ich es Personen, die selber einmal in Fees Situation waren, die gemobbt wurden oder über Suizid nachgedacht haben.
Und drittens empfehle ich es Direktoren, Lehrern und Schulklassen. Es bietet gute Grundlagen, um über Mobbing und seine Folgen zu sprechen.

Rezension „Unter schwarzen Federn“


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