[Rezension] So nah und doch so fern von Ann Brashares

[Rezension] So nah und doch so fern von Ann BrasharesBuchinformationen 
Broschiert: 368 Seiten
Verlag: carl's books (Randomhouse)
Sprache: deutsch
ISBN - 10: 3570585174
ISBN - 13: 978-3570585177
Originaltitel: My name is Memory
Preis: 14,99€
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Kurzbeschreibung: 

Daniel ist eine Seele, die seit Jahrhunderten neu geboren wird. Er hat die besondere Gabe, sich immer wieder an seine vorherigen Leben zu erinnen, seien es nun schöne oder weniger schöne Momente, die er verlebt hat. Doch eines beschäftigt Daniel in jedem Leben auf ein neues - seine geliebte Sophia. Die Frau, die er einst aus den Klauen seines Bruders gerettet und sich in sie verliebt hat. In jedem Leben macht sich Daniel bewusst oder unbewusst auf die Suche nach seiner großen Liebe. Dieses Mal scheint ihnen das Glück sogar hold zu sein. Denn beide, Daniel und Sophia (in ihrem jetztigen Leben auch Lucy genannt), sind dieses Mal im gleichen Alter und treffen aufeinander. Nur ist das Problem, dass Lucy sich nicht an ihre vorherigen Leben erinnern kann und Daniel ihr auf die Sprünge helfen möchte. Doch Joaquim, Daniel's Bruder, kann und will die zwei nicht vereint wissen. So entsteht auf ein neues, wie vor hunderten vor Jahren, ein Katz- und Mausspiel... 
Meine Meinung: 
Das erste Viertel des Buches ist so aufgebaut, dass die Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Daniel und Lucy erzählt werden. So hat man als Leser die Möglichkeit eine Bindung zu beiden Protagonisten aufzubauen. Des Weiteren wird dem Leser dadurch einiges an Background-Story aufgetischt, sodass man im Laufe der Geschichte nicht mit Fragezeichen über dem Kopf dasteht. Ich habe Daniel sofort in mein Herz geschlossen. Eine unglaublich liebevolle und doch verletzliche Seele. Lucy ist zu Beginn das pure Leben. Jung, glücklich und zukunftsorientiert. Im weiteren Verlauf fließen die Kapitel ineinander, die Sichtweisen werden zwar erst noch getrennt erzählt, aber der Autor hat mir klargemacht, dass es nicht mehr lange dauert, dass Daniel und Lucy gemeinsam ihre Zukunft bestreiten werden, dass sie bald "richtig und bewusst" aufeinander treffen. Im letzten Drittel ist es dann soweit, die zwei erleben ihr persönliches Abenteuer gemeinsam und die Geschichte nimmt rasant zu. Mir hat diese Aufteilung besonders gut gefallen. Denn so hat man als Leser wirklich genügend Zeit, sich mit den Charakteren auseinander zu setzen. Wie sie getrennt voneinander sind und wie sie sich ändern, wenn sie zusammen sind. So erschient mir beispielsweise Daniel anfangs als zerbrechlich, ohne seine Sophia. Als ich dann "So nah und doch so fern" weitergelesen habe, wird einem bewusst, dass Sophia sich im Gegensatz dazu, zurückentwickelt ohne ihren Daniel an der Seite. Sie merkt, dass ihr jmd. fehlt und zieht sich zusehendst zurück. 

Die Geschichte an sich lässt sich wunderbar lesen. Endlich wieder ein Buch, bei dem es mir schwergefallen ist, es auf Seite zu legen. Die stets präsente romantische Melancholie empfinde ich als unglaublich unterhaltend. Es ist nicht so, dass der Leser durch Daniel's Herzschmerz runtergezogen wird, ganz im Gegenteil. Die Zerrissenheit von Daniel wird einfach glaubhaft dargestellt. Bei der ersten bewussten Begegnung mit Lucy, vergrault er sie und er will es besser machen. So kann man mit erleben, wie er an sich arbeitet. Sich von nichts runterkriegen lässt und für seine ehrliche und besorgte Liebe zum Schluss belohnt wird. 

Aber ich habe nicht nur den unterhaltenden Gesichtspunkt betrachtet. Es geht hier um mehr, denn das Thema Reinkarnation hat mich auch beschäftigt. Generell bin ich ein schwer zu überzeugender Mensch, was das Spirituelle betrifft. Wiedergeburt? Na ja - ich weiß nicht. Ob es den Himmel gibt? Meiner Meinung nach nicht. Und doch möchte ein Teil von mir daran glauben. Denn gerade nach dem letzten Jahr, als mein innig geliebter Opa seine Augen für immer geschlossen hat, kann ich mir nur wünschen, dass er in den Himmel gekommen ist, seine Seele erlöst und nun bei seiner Minka sein wird. Auch wenn "So nah und doch so fern" eher einen traurigen Hintergrund mit Happy End hat, so hat mich die Geschichte fast dazu gebracht, an Wiedergeburt zu glauben. Das macht den Umgang mit dem Tod auf eine unerklärliche Weise einfacher. Man wünscht sich, dass eine geliebte Person, die zu früh den Tod gefunden hat, wieder auf die Welt kommt. Vielleicht sogar mit dem Wissen, wer vorher die Familie war. Was natürlich nur schön wäre, wenn man sich in der eigenen Familie auch wohlgefühlt hat. Andererseits, selbst wenn das vorherige Leben nicht so toll gewesen ist, kann man an sich selbst arbeiten oder gar Veränderungen vornehmen. Aber kommen wir wieder zurück zur eigentlichen Buchbesprechung. 

Allgemein hat mir "So nah und doch so fern" von Ann Brashares sehr gut gefallen. Mein Romantikerherz hat einiges an Fütterchen bekommen, gleichauf war die Unterhaltung meiner Leserseele. Zwar fand ich zum Schluss alles etwas irritierend. Das Aufeinandertreffen von Joaquim, Daniel und Lucy war etwas befremdlich. Ich schätze die Autorin wollte Spannung aufbauen, was leider nicht ganz so gut geklappt hat. Es ging total unter, dass der "böse Bruder" es auf die zwei abgesehen hat. Vielmehr ist weiterhin gewesen, dass Lucy und Daniel gemeinsam unglaublich glücklich sind und nichts und niemand ihnen etwas anhaben kann, selbst wenn sie dem Tod ins Auge geblickt haben.

Fazit: 
Eine Geschichte, die herrlich romantisch, gleichzeitg melancholisch und sehr unterhaltend ist. Die Autorin hat ein wirklich interessantes Thema aufgenommen, welches sie unverfänglich um eine Liebesgeschichte webt, der Leser aber nicht umher kommt, sich mit den schlechten, aber auch guten Seiten des Todes auseinander zu setzen, sofern man an Inkarnation glaubt. Ich glaube, selbst die Skeptiker, zumindest ist es so bei mir gewesen, zum Grübeln und wünschen angeregt werden. Unbedingt lesen!

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