[Rezension] Sie nannten mich "Es"

Erst vor kurzem stand in unserer Lokalzeitung ein Bericht über den Tod eines Säuglings mit Verschulden der Mutter, vor einem Jahr etwa wurde ein Fall publik, bei dem ein älteres Mädchen schwer misshandelt wurde und an den Folgen starb. Und leider sind dies nur zwei Fälle unter vielen. Sie nannten mich Es von Dave Pelzer gelangte eher zufällig auf meinen SuB. Ich hatte in einem Forum darüber gelesen und mir den Klassiker (schließlich schon 1995 erschienen) in der Bücherei besorgt. Keine 24 Stunden später sitze ich hier und tippe nun für euch meine Meinung zum Buch.
[Rezension] Sie nannten mich Sie nannten mich "Es". Der Mut eines Kindes zu überleben.
Dave Pelzer
Goldmann Verlag160 Seiten7 € 

Inhalt

Dave Pelzer erlebt seine ersten Lebensjahre in einer intakten Familie. Die Mutter liebend und fürsorglich, der Vater eine Heldenfigur,  die Brüder für jeden Spaß zu haben. Idyllische Ausflüge, gemeinsame Urlaubstage, Weihnachtsstimmung. Doch die Familie zerfällt, die alkoholkranke Mutter misshandelt den Jungen an den Rand des Todes. Tagelang hungert Dave, er muss den Kot seines kleinen Bruders essen, sein eigenes Erbrochenes. Bestialische, perverse Strafen warten auf den Jungen, wenn er das Haus nicht im vorgegebenen Zeitrahmen reinigt, etwas isst oder anderweitig ein "böser Junge" ist. Der Vater kann ihm nicht helfen, alle blicken weg. Beinahe zu Tode geprügelt erklärt er den Eltern seine blauen Flecken mit abenteuerlichen Geschichten. Selbst als die Mutter ihm ein Messer in den Leib rammt, ist keine Rettung in Sicht. Nur durch die Courage einiger Lehrer und der Schulkrankenschwester kann Dave seiner persönlichen Hölle entkommen und sich in ein normales Leben kämpfen.

Meinung

Das Buch hinterlässt einen mit einem Gefühl von Leere. Es ist nicht schön, auch wenn es gut geschrieben ist. Es ist beängstigend, erschreckend, es überfordert den Leser und dessen gutwillige Vorstellungskraft. Viele andere Leser erzählten, dass sie bei der Lektüre weinten. Ich selbst war eher fassungslos und ungläubig: das soll wirklich passiert sein? So etwas gibt es wirklich? Das kann nicht wahr sein! Dave Pelzer offenbart sich in diesem Buch und beschreibt aus der Sicht seines kindlichen Ich die schrecklichen Erlebnisse, die ihm widerfuhren. Es muss viel Mut gekostet haben mit einer solchen Geschichte an die "Öffentlichkeit" zu gehen, doch wir sollten ihm dankbar sein. Natürlich ist einem bewusst, dass Kindsmisshandlung nicht irreal ist. Aber es ist doch irgendwo zu ungreifbar, als das man es wirklich realisiert. Dieses Buch verursacht wirklich absolutes Gänsehautgefühl. Man mag es kaum aus der Hand legen.

Wertung

Dieses Buch erhält von mir volle fünf Punkte, auch wenn ich mit diesen ja sparsamer umgehen wollte. Diese Autobiografie hat es definitiv verdient. Sprachlich haben wir es mit einem bewusst kindlich geschriebenen Erfahrungsbericht zu tun, der das Geschehen dem Leser sehr eindrücklich aus der Perspektive des Opfers schildert. Ich bin der Meinung, dass dieses Buch nicht umsonst in vielen Schulen zur Pflichtlektüre gehört. Es ist meiner Meinung nach wichtig, dieses Buch gelesen zu haben, Die knappen 160 Seiten (groß bedruckt) sind sehr schnell gelesen, auch nicht schwierig zu lesen. Aber man geht mit einem ganz anderen Blick auf die Welt daraus hervor. Keine schöne Erfahrung, aber eine sehr wertvolle. 
[Rezension] Sie nannten mich

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