Rezension: Passagier 23 - Sebastian Fitzek

Verlag: Droemer Knaur 2014

Jährlich verschwinden ungefähr 20 Personen während einer Kreuzfahrt auf hoher See. Davon werden die meisten Vermisstenfälle als Selbstmorde zu den Akten gelegt. Aber auf einmal taucht ein kleines Mädchen nach mehreren Monaten wieder auf ...
Während einer Kreuzfahrt vor 5 Jahren auf der „Sultan of the Seas" sind Martin Schwartz' Frau und Sohn abhanden gekommen. Selbstmord lautet die offizielle Darstellung, zuerst hat seine Frau den Sohn ermordet und ist dann hinterher gesprungen. Der Polizeipsychologe - seither selbst psychisch labil - schenkt einem merkwürdigen Anruf direkt vom Schiff Glauben, denn eine ältere Frau meint, sie weiß genau, was mit seiner Familie passiert ist, und von Selbstmord kann hier nicht die Rede sein.
Dieses Phänomen des Verschwindens von Kreuzfahrten existiert tatsächlich. Mehrmals geht der Autor darauf ein, dass es eine relativ hohe Vermisstenrate an Passagieren gibt und viele dieser Fälle sehr leichtfertig als Selbstmord abgetan werden. Und genau hier setzt Fitzek mit seinem Thriller an. Gekonnt spinnt er den Faden, dem ihm die Realität präsentiert, weiter: Was ist aus diesen Menschen geworden? Warum sind sie einfach so verschwunden? Und warum geben meistens die Überwachungskameras nichts her?
Der Undercoverpolizist Martin Schwartz ist seelisch am Ende. Seit seine Frau gemeinsam mit dem Sohn auf der „Sultan of the Seas" Selbstmord verübt hat, ist ihm eigentlich alles egal. Kein Einsatz, den er scheut, kein Risiko, das er nicht eingehen würde, und keinen Hoffnungsschimmer, den er ignorieren will. Auf diese Weise kommt es, dass er sich erneut auf das Schiff begibt und den merkwürdigen Behauptungen einer alten Frau glaubt.
Die Handlung selbst ist sehr konstruiert, aber auf jeden Fall spannend zu lesen. Fitzek schickt den Leser gemeinsam mit Schwartz auf eine Kreuzfahrt voller Irrungen und Wirrungen, Intrigen, falschen Freunden und gefährlichen Machenschaften, die einem während des Lesens immer wieder überrumpeln und mit vielen Ereignissen hätte ich so überhaupt nicht gerechnet.
Besonders gut haben mir die recht kurzen Kapitel gefallen, die proportional zur gelesenen Seitenzahl die Spannung steigern. Von Kapitel zu Kapitel hechelt man weiter, steckt mit den Charakteren in der Bredouille oder wird mit unerwarteten Tatsachen konfrontiert, die einen schnell weiterlesen lassen.
Meiner Meinung nach ist es eher ein Thriller als ein Psychothriller und im Gegensatz zu anderen Werken des Autors nicht gar so überkonstruiert, was für mich eine angenehme Überraschung war.


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