Rezension: Japanese Breakfast – Psychopomp (Yellow K Records, 2016)

Wieder mal ein Bandname, der sich nicht so leicht googlen lässt. Das ist aber gar nicht einmal so schlecht, immerhin habe ich jetzt gelernt, was ein traditionelles japanisches Frühstück alles beinhält: “A traditional Japanese-style breakfast consists of steamed rice, miso soup, and various side dishes”. Hier geht es aber nicht um gedämpften Reis, sondern um die gedämpfte Musik von Japanese Breakfast aus New York, die im April ihr Debütalbum herausgebracht haben. Schmackhaft? We shall hear.

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TRÄUME POP, MIT MIR
Klavierakkorde fliessen in ein Synthiemeer. So verläuft die erste Klangflussmündung auf “Psychopomp”. “In Heaven” ist ein deliziöser Dreampop-Brei, der den Ton des Albums bereits bestimmt. Fans von Best Coast oder La Sera werden auch bei Japanese Breakfast ein Sättigungsgefühl erleben (entschuldigt die Wortspiele, sie bieten sich an, wie Häppchen an einem Apéro Riche). Japanese Breakfast ist das Soloprojekt von Sängerin Michelle Zauner zusätzlich zu ihrer Band Little Big League. Durch ihre vielseitige musikalische Aktivität beherrscht sie das nuancierte Indie-Pop-Songwriting nur zu gut. Die Grenze zwischen banal und herzerwärmend ist in diesem Genre nämlich sehr fliessend. Songs wie “Everybody Wants To Love You” zeigen jedoch, dass man diese Grenze auch überfliegen kann.

Die Lyrics (so in: “The Woman That Loves You” und “Triple 7”) handeln zuhauf von Liebe und Begehren – von nichts Neuem und nichts Altem also. Von der Musik her bewegen sich die Kompositionen zwischen Pop und experimenteller Instrumentalmusik. Ein Beispiel für letzteres ist der gesanglose Track “Moon On The Bath”.

SOUL FOOD
Alles in allem ist “Psychopomp” ein wohlklingendes Frühlingsalbum, das sich gut an den Winter und den Sommer schmiegen kann. “Psychopomp” ist übrigens aus dem Altgriechischen stammend und bedeutet “Seelenbegleiter”. Und ja, da hat uns das japanische Frühstück nicht im Stich gelassen. Unsere Seele bleibt sogar den ganzen Tag über gesättigt.

7/10


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