Rezension | "Herzriss" von Britta Sabbag

Rezension

| Boje | Hardcover | 224 Seiten | €12,99 | Amazon |


Sanny erlebt mit Bassist Greg ihre erste große Liebe. Doch als der einen Plattenvertrag angeboten bekommt, ist klar, dass die Band damit vor einer echten Zerreißprobe steht. Auch Sanny kommen Zweifel: Hat ihre Liebe zu Greg eine Zukunft, wenn er vielleicht schon bald das Leben eines Popstars führt? Gleichzeitig lassen sich Sannys Eltern scheiden, und Sanny merkt, dass ihre Kindheit zwar irgendwie vorbei ist, aber das Erwachsensein noch nicht richtig angefangen hat. Und mitten in diesem Gefühlschaos stellt sie dann auch noch fest, dass die Freundschaft zu Schlagzeuger Lex ein paar ganz bestimmte Punkte überschreitet ...
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Die Bücher von Britta Sabbag sind für mich immer wie Schokoladenmousse - fluffig, zart, wie kleine, flauschige Wölkchen, süß und unterhaltsam. Nachdem "Stolperherz" sogar noch eins draufgelegt hat und eine zuckersüße Kalorienbombe mit Herzgestolper war, war schnell klar, dass ich auch den zweiten Band "Herzriss" lesen muss. Diese Entscheidung führte leider zur Überfressung - oder vielleicht war es dieses Mal einfach zu süß? Was es auch war, eines kann ich ziemlich sicher sagen: es hat mich enttäuscht zurückgelassen. Und das liegt nicht etwa daran, dass die Autorin mal einen anderen Weg geht und das Buch nicht so endet, wie man es erwartet - das fand ich sogar sehr gut -, sondern vielmehr an der Tatsache, dass "Herzriss" einfach nicht echt wirkt. Die vielen Lebensweisheiten klingen plump und kommen ganz ungelenk daher, die Figuren sind blass und agieren merkwürdig gestellt. Und das schlimmste: Sanny wurde mir unsympathisch - was vermutlich unter anderem auch an den vielen Lebensweisheiten liegt, die ihr ununterbrochen aus dem Mund quellen.
Aber erst einmal zu den positiven Dingen, denn die gibt es auf jeden Fall. "Herzriss" ist kein grottenschlechtes Buch, aber es ist eben nun einmal auch nicht gut, vor allen Dingen nicht nach dem wahnsinnig tollen ersten Band. Die Ereignisse, die aus dem Road Trip des ersten Buchs folgen, entwickeln sich hier weiter - Greg und Sanny sind ein Paar und Sanny erlebt ihre ersten Erfahrungen in Sachen Liebe, die Band bekommt eine Einladung einer Plattenfirma nach Berlin und Sannys Herz-OP steht bevor. Als wäre das nicht genug, haben sich Sannys Eltern scheiden lassen und ihr Vater hat sich eine sehr viel jüngere Freundin geschnappt. Die Grundthematik bietet jedenfalls viel Potenzial und in Verbindung mit Britta Sabbags locker-leichten und schönen Schreibstil hätte da so einiges bei rumkommen können - hätte sich das Geschehen nicht so sehr in Klischees verloren. Sanny hasst die neue Freundin ihres Vaters, Greg verrät die Band und damit auch Sanny und dann ist da Lex, der auch ganz nett ist. Zwar löst sich das ganze relativ unklischeehaft auf, doch alles dazwischen ist einfach altbekannt und macht keinen Spaß.
Das liegt auch an den Figuren, die ich in "Stolperherz" so ins Herz geschlossen habe. Die interessanten Beziehungsgeflechte haben sich mehr oder weniger aufgelöst und der Großteil der Charaktere hat mich leider einfach nur genervt - allen voran Flocke mit seinen Sprüchen. Und leider auch Sanny. Sie ist so zwiegespalten, was einerseits sicherlich verständlich ist, schließlich steckt sie mitten in der Pubertät und hat einige Probleme, andererseits aber in ihrem Fall einfach nicht authentisch wirkt. Während sie auf der einen Seite abgebrüht und aufgeklärt tut, und ihre klugen Sprüche fallen lässt, benimmt sie sich andererseits wie ein Kind und hat mich damit eher in den Wahnsinn getrieben, als unterhalten. Vielleicht bin ich mit zweiunzwanzig Jahren zu alt, um mich in diese Gefühlswelt hineinzuversetzen (obwohl ich das nicht glaube, schließlich fiel es mir bei "Stolperherz" so leicht!), vielleicht konnte der erste Band sowieso nicht getoppt werden - was es auch ist, "Herzriss" lässt mich ernüchtert und mit einem kleinen Riss im Herzen zurück.
Rezension
"Stolperherz" hat mein Hert zum Stolpern gebracht, "Herzriss" hat es angeknackst - ein plumpes Wortspiel, aber ein wahres. Zwar ist der zweite Band um Sanny, Greg und co. nicht unbedingt schlecht, aber für mich doch auf jeden Fall deutlich schwächer als der erste Band und vor allen Dingen enttäuschend. Die lieb gewonnen Figuren aus "Stolperherz" sind zu vagen Schemen verblasst, die wunderbar leichte und gleichzeitig tiefgehende Atmosphäre verschwunden. Auch wenn das Ende und einige Entwicklungen das Buch definitiv retten und es wieder so manch schönen Augenblick gab, bleibt "Herzriss" ein aufgesetzt wirkender Nachfolgeband, den ich lieber wieder vergessen würde.
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