Rezension: Erlösung v. Jussi Adler-Olsen

Rezension: Erlösung v. Jussi Adler-OlsenErlösung.
Der dritte Fall für Carl Mørck.
Jussi Adler-Olsen
Deutscher Taschenbuch Verlag
592 Seiten
9,95 €
Eine Flaschenpost wird irgendwo an die Küsten Schottlands angeschwemmt. Doch es müssen Jahre vergehen, bis die Botschaft darin endlich entziffert wird. Da die schottische Polizei mit dem dänischen "Hjælp" nichts anfangen kann, geht die Flaschenpost direkt nach Dänemark und dort natürlich in das Büro Carl Mørcks.  Dieser hält die Botschaft anfänglich für einen Scherz, doch nach und nach wird klar: die Flaschenpost ist bitterer Ernst. Ein Hilferuf, in Blut geschrieben. Nur mit allergrößter Mühe können Yrsa, Assad und Carl die Botschaft nach und nach entschlüsseln, denn die Buchstaben sind vom Wasser und der langen Lagerung stark verblichen. Doch dann kommen sie doch auf die Spur und müssen entdecken, dass vor vielen Jahren ein Mann zwei Jungen entführt und einen von ihnen ermordet hat. Allmählich wird klar, er hat nicht nur einmal zugeschlagen. Sein Ziel sind Familien, die Sekten angehören. Dass jedoch genau in diesen Minuten zwei weitere Kinder mit religiösem Hintergrund unter dem Fanatiker leiden müssen, ist ihnen lange nicht bewusst. Die Uhr tickt.
Für mich persönlich ist der dritte Fall für Mørck der spannendste. Das liegt daran, dass ich mich sehr für Religion und Sekten interessiere und somit das Handlungsumfeld an sich für mich schon Anreiz genug bot. Adler-Olsen bietet hier wieder einen delikaten Fall. In keinem der drei Bücher ging es bis jetzt um lapidare, "alltägliche" Verbrechen. Jeder Fall hat eine (psychologische) Tiefe, die mir sehr gut gefällt. Auch hier beleuchtet der Autor die Vergangenheit des Täters, aus der sich der Tathergang sehr gut verstehen lässt. In "Erlösung" wird der Leser mit vielen verschiedenen tragischen Existenzen konfrontiert: Die Frau, die ehrenamtlich in Krisengebieten helfen wollte, vergewaltigt wurde und sich Gott zuwandte. Der Mann, der von seinem Vater misshandelt wurde und nicht einmal lachen durfte. Die Mutter, die ihr Kind beinahe verliert und selbst dem Tod in die Augen sehen muss. Und und und. 
Sprachlich war "Erlösung" ganz und gar Adler-Olsen. Die Sätze schlagen hier keine Kapriolen und sind dennoch kunstvoll. Der Stil ist knapp und prägnant, häufig mit einem charmant-witzigen Unterton. Ich selbst störe mich manchmal an der sehr rauen Sprache. Adler-Olsen spricht z.B. davon, dass Mørck die "Klöten" schmerzen nach einer Nacht mit Mona. Ist okay, aber ich bin einfach ein bisschen prüde  - geb ich ehrlich zu :D Zum Glück sind das aber nur drei oder vier Passagen in dem mit 592 Seiten doch recht dicken Buch. Ich habe Erlösung geliebt und verschlungen. 
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