[Rezension] Das siebte Kind von Erik Valeur

[Rezension] Das siebte Kind von Erik ValeurInhalt  

Kongslund ist ein wohl bekanntes Kinderheim, das sich schon seit Jahrzehnten auf die Fahne geschrieben hat, Kindern ein gutes zuhause so finden.


Es gibt so manche Kinder deren Schicksal allerdings viel enger miteinander verwoben ist, als es nach aussen hin zu erkennen ist. Und so erhalten 6, der vor vielen Jahren bereits adoptierten Kinder, eines Tages anonyme Post, die sie wieder zurück nach Kongslund führt.
Sie ahnen nicht, dass in Kongslund Dinge vorgefallen und vertuscht wurden, die Einfluss auf sie alle hatten. Nur langsam lassen sich die Geschehnisse rekonstruieren und was dabei ans Licht kommt ist erschütternd...

Meine Meinung
 

"Das siebte Kind" wurde mir von buecher.de als Rezensionsexemplar zugesandt. Vielen Dank dafür!
Als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt, war ich von dem 800 Seiten-Wälzer regelrecht erschlagen. Leise Bedenken, ob ich sich 800 Seiten auch dauerhaft fesselnd sein können, meldeten sich bei mir an.
Doch ich muss sagen, dass der Anfang sich bereits sehr flüssig und gut lesen lässt und mein Interesse sofort geweckt hat. Vielversprechende Szenarien, die sich spannend anliessen und interessante Charaktere, die die Neugier wecken.

Der Autor führt seine Leser direkt zum Herzen der Story und macht mit den Schlüsselfiguren des Romans bekannt, die allesamt sehr tiefgründig und ausgereift sind und ihre ganz eigene und sehr wichtige Rolle spielen. Man erfährt so einige Geheimnisse der Charaktere, erlebt grosse Emotionen und taucht ein in so manchen Abgrund der menschlichen Seele. 

Psychologisch gesehen handelt es sich bei diesem Roman um ein echtes Kunstwerk. Valeur spielt gekonnt mit den einzelnen Komponenten des menschlichen Fühlens, Denkens und Handelns und gewährt Einblicke in die - teilweise sehr kaputte - Gefühlswelt der Erwachsenen, die einst als Kinder verlassen wurden um dann in eine neue Familie zu kommen. Doch gerade diese neuen Familien wussten nicht immer, wie sie die "Geschichte" ihres Kindes handhaben sollen und so entstanden manch gravierende Fehler im Umgang mit der Situation, die die Weichen für ein problematisches Gefühlsleben und eine sehr problematische Zukunft gestellt haben.

Ich fand es sehr faszinierend den Dingen auf den Grund zu gehen, denn neben den psychologischen Aspekten gibt es natürlich eine dramatische Story rund um Kongslund, die Leute die dort arbeiten und die Kinder die dort auf ihre Adoption warteten und natürlich ihre Herkunft.

Dieses Buch ist ein sehr gut durchdachtes Konstrukt, dem es an nichts mangelt.

Allerdings muss ich an dieser Stelle auch sagen, dass mir der Roman stellenweise zu langatmig wurde. Einige Passagen hätte man gut einkürzen können, ohne dass dem Buch etwas von seiner Spannung genommen worden wäre...so manch langatmige Stelle habe ich eher flüchtig gelesen um dann im nächsten Abschnitt wieder voll und ganz dabei zu sein.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ich mag nicht nur das Setting, ich mag auch das gesamte Konzept und die ausgefeilten psychologischen Rafinessen, die das Buch für mich erst richtig gut machen.

Spannend und trotz seiner Dicke ein Buch, das man nicht so schnell aus der Hand legt!

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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Erik Valeur wurde 1955 geboren. Er war jahrelang in Presse und Rundfunk tätig und erhielt viele Auszeichnungen. "Das siebte Kind" ist der Debütroman des dänischen Autors.
Erscheinungsdatum:  17. März 2014 

Ausgabe: Hardcover   

Verlag: Blanvalet
Seitenanzahl: ca. 800 Seiten  
Preis: ca. 19,99€    
ISBN: 978-3764505042
Originaltitel: Det syvende barn

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