RESET!!

Samstag habe ich mir doch tatsächlich den Besuch der Geburtstagsfeier einer lieben Freundin gegönnt, statt brav an meinem Schreibtisch zu lernen - und wieder glorreich meine Willensschwäche bewiesen. Nur ein einziger Doughnut? Von wegen. Oh, ich könnte mich......  Ohne die grausigen Details, in aller Kürze: nach einem guten Tag habe ich dann doch noch, so ziemlich die ganze Nacht durch, gefressen - tausende Kalorien in mich reingestopft, die ich eigentlich gar nicht brauche. Nährstoffleer, ohne Sinn und Verstand. Dabei habe ich doch vorher nahezu immer geschafft abzulehnen, zu allen möglichen Anlässen. Warum bin ich in den letzten Wochen nicht mehr in der Lage auch nur einer einzigen Kalorienbombe zu widerstehen, die sich auch nur ansatzweise in meiner Reichweite befindet? Wobei das so nicht zu 100% stimmt, die herzhaften bzw. salzigen Sachen haben keinerlei Reiz für mich. Pizza? Chips? Nee, muss nicht, danke. Dounuts? Gummitiere? Schokolade? Eis? Kekse? Ein Mal angefangen kann ich kaum mehr aufhören, in letzter Zeit verschlinge ich den Mist meistens, bis mir schlecht wird. Und dafür braucht es schon einiges... Warum? Warum verdammt? Warum fällt meine Entschlossenheit so leicht in sich zusammen? Mangelt es mir wirklich so sehr an Willenskraft und Charaktersärke?
Dabei habe ich das ganze Jahr über, bis zum Beginn meines Studiums, durchgehalten, eiserne Disziplin walten lassen. Die brauch ich auch stets, um diesem wahrlich überwältigenden Fresstrieb zu widerstehen. Ich gebe zu: es ist für mich ein ständiger Kampf, vom Aufstehen bis zum Einschlafen. Gegen die Versuchung, gegen mich selbst. Dabei kreisen meine Gedanken ständig um's Essen: Was könnte es zum Mittag geben? Wann? Wo? Mit wem? Was ist, wenn ich dann nach 2 Stunden schon wieder Hunger habe? Was gibt es dann noch zum Abendessen? Es ist doch schlichtweg krank, wie ich jeden Tag stundenlang nur an's Essen denke. Ich sollte an mein Studium denken, nicht an Schokoladenriegel! Es ist so frustrierend... und macht mich unglaublich wütend. Warum zur Hölle hat ein verfluchter Cookie so viel Macht über mich? Meine Gedanken? Ich bin der Meinung ein selbstbestimmtes Leben zu führern, setze mich gegen meine Eltern durch, verwirkliche meine Träume, lasse mir von niemandem etwas bieten... Aber bei Essen, da soll das nun plötzlich aufhören? Ich esse unablässig, vor allem wenn ich allein bin. In letzter Zeit verstärkt auch noch das, was ich eigentlich gar nicht essen will. Wenn ich Hunger habe. Wenn ich satt bin. Wenn ich Appetit habe. Wenn es etwas zu feiern gibt. Gegen Frust. Gegen Trauer. Gegen Stress. Und ich hasse mich selbst dafür, ich bin eine elende Versagerin. Schwach und schwabbelig. Fett. Hässlich. Ekelhaft.  Natürlich kann ich auch alles auf meine Umwelt schieben, dieses beständige Überangebot an Essen, immer, egal wohin man schaut. Selbst an der Uni bleibe ich nicht verschont, direkt neben / unter / gegenüber von jeder Bibliothek, in der man in Ruhe lernen könnte, befindet sich eine Mensa oder Cafeteria.  Natürlich hält mich mein Studium ordentlich auf Trab, aber sobald ich nicht mehr voll konzentriert bin oder der Stress ansatzweise nachlässt, kreisen meine Gedanken wieder um's Essen. Was könnte ich als nächstes essen? Was will ich als nächstes essen? Vielleicht ist ja eine kleine Belohnung für all die Arbeit drin? An diesem Punkt habe ich eigentlich schon verloren. Sobald ich anfange abzuwägen "sollte ich, oder sollte ich nicht?" ist es vorbei. Dabei sind meine Vorlieben gar nicht mal alle ungesund, oft habe ich echten Heißhunger auf einen frischen Salat oder alles mögliche an Obst. Das Problem ist: nach einer Mahlzeit kommt der überwältigende Jiep auf Süßes, Sättigungs- oder gar Überfüllungsgefühl hin oder her. Dann geht es primär umd Schokolade und Eis - leider überall zu haben. Muffins, Cookies und Konsorten sind für mich eher zwischen den Mahlzeiten gefährlich, wenn ich wieder hungrig werde. Leider sind sie an jeder Ecke zu haben. Billig.  Aber nur, weil Nahrung überall bereitsteht, heißt das doch lange nicht, dass ich sie essen muss!!
Schluss damit. Jetzt sofort und auf der Stelle. Es kann doch gar nicht schwer sein, nur noch gesundes zu essen! Was geben mir denn diese verfluchten Zuckerbomben, dass ich ihnen nicht widerstehen kann? Schwabbelndes, wabbelndes, abstoßendes Fett, Frust, Selbsthass... es lohnt sich überhaupt nicht! Ab sofort gibt es für mich keine Süßigkeiten mehr! Nicht das kleinste bisschen!! Keine Gummitiere, kein Lakritz, keine Schokolade, keine Kekse, kein Kuchen, kein sonstiges Gebäck, kein Eis - Kein Abwägen mehr - und kein Fressen. Kein Zucker. All meine Vorräte sind in Kartons gepackt und gut verklebt, werden direkt im Set verschenkt. Angebrochenes, Eis, Cornflakes, etc. landen, meinem reichlich schlechten Gewissen zum Trotz, im Müll. Schnell in einen Beutel, zu den matschigen Gemüseresten, zuknoten, raus in die große Tonne. Denn ich habe das Gefühl, dass mich dieser ganze Zucker süchtig macht. Ein Mal angefangen will ich immer mehr. Also fange ich einfach gar nicht mehr an. Das scheint mir im Übrigen das gleiche Phänomen wie mit den Lightgetränken zu sein - trinkt man eine Flasche, will man ständig neues. Trinkt man eine Weile keines, hat man plötzlich auch keinen Bedarf mehr. Zumindest ging es mir so. Ich hoffe inständig, dass es sich bei mir und dem Süßkram ganz genauso verhält. Dass ich dieses Suchtverhalten überwinden kann - denn genau so fühlt es sich an: als sei ich Drogenabhängig, nur, dass meine Droge eben völlig legal ist. Bis dahin nehme ich auch kein Bargeld mehr mit - so komme ich auch nicht in Versuchung mal eben irgendetwas kleines zu kaufen. Geht einfach nicht. 
Ich fühle mich wirklich erbärmlich, während ich diese Zeilen tippe. Eine mehr oder minder erwachsene Frau, die noch nicht mal die einfachsten Dinge wie Essen vernünftig auf die Reihe bekommt, will ernst genommen werden? Lachhaft. 
Ich werde berichten... 
[Edit]
Tag 1 (heute) ist geschafft. Erfolgreich. Zu 100%.Und auch wenn es völlig banal ist, bin ich stolz auf mich. Ich hatte Bewegung, habe mich exakt an die Essenszeiten gehalten und dazu nur, wirklich nur, gesund gegessen. Die üblichen Heißhungerphasen nach den Mahlzeiten gingen relativ schnell vorbei, es war von Anfang an klar: nein. Belohnung? Wofür?? Dass meine Jeans nicht mehr zu gehen will? Dass mein Hüftspeck über den Bund quillt? Es tut gut, unendlich gut. Ich bin mir sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Am Samstag werde ich mich wieder auf die Waage trauen und von der ersten süßigkeitenfreien Woche berichten, und zwar hier, bei Easy Going! - Fit und Gesund, wo ich seit neustem als Autorin tätig sein darf, was mich riesig freut. Das hier soll schließlich kein Ernährungs- oder Diätblog werden, wobei Essen einfach eine viel zu große Rolle in meinem Leben einnimmt. 

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