Rennbericht: Trimotion Saalfelden 2018

Rennbericht: Trimotion Saalfelden 2018

In meinem Vorbericht habe ich ja schon so ziemlich alles gesagt, was zu Saalfelden und dem Trimotion gesagt werden muss. Konzentrieren wir uns hier also auf mein Rennen und meine Eindrücke rund um das Event. Mein Erlebnisbericht rund um das lange Wochenende in Österreich auf Tritime ergänzen das alles zu einem Gesamtbild.

Ich glaube ja fest daran, dass Bilder tatsächlich mehr sagen, als tausend Worte und da macht das obige „Aufmacher-Foto“ gleich mal den Einstieg. In Worten: Die Bühne für dieses ausgedehnte und aus fünf verschiedenen Wettbewerben bestehende Triathlon-Spektakel könnte kaum schöner sein. Da wäre einerseits ein wunderschöner (wenn auch etwas klein geratener – und da kenne ich mich ja persönlich aus) See, der Ritzensee. An dessen Ufern das Schloss Ritzen steht, wo es gleich mal sehr gediegen bei der Startnummernausgabe herging. Leider konnten mir die wenigsten Volunteers meine Fragen beantworten. Konstruktives Feedback (KF): Liebe Veranstalter, macht doch bitte ein Briefing mit allen Leuten. Ich weiß, das sind Freiwillige, aber es macht einfach einen suboptimalen Eindruck, wenn keiner Ahnung zu haben scheint. Und die Athleten haben Fragen – praktisch immer!

Rennbericht: Trimotion Saalfelden 2018

Aber sonst alles tip top! Ich fahre noch mit dem Bike die Radstrecke ab (gute Idee, sie ist eng und hakelig und der Straßenbelag lässt hier und da zu wünschen übrig). Dann versuche ich – trotz unerklärlicher Hüftbeschwerden (zum ersten Mal in meinem Leben links) – ein paar Meter auf der Laufstrecke zu laufen, um mir die wichtigen Turns einzuprägen…und schließlich hüpfe ich auch noch in den erstaunlich warmen Ritzensee und paddle ein paar Meter. Alles tippitoppi, nur das Laufen ist die große Unbekannte. Aber mit dem nötigen Endorphin-Cocktail in einem Rennen sollte das passen (so rede ich mir zumindest ein).

Am Abend schauen wir uns zur Einstimmung noch den ersten Wettbewerb an: Ein „Fast & Furious“ namens „Trimotion Speed Team“ bestehend aus Zweierteams (ein Schwimmer, ein Läufer), die jeweils 3 Mal 200m Swim und 1k Run Vollgas geben. Das ist kurzweilig und hübsch anzuschauen. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Olympischen Spiele mit den Team-Relays.

Am Renntag dann ganz entspannt ausschlafen und gemütlich frühstücken. Die Haupt-Wettbewerbe (111 und 55.5) starten erst ab 13 Uhr, also läuft alles tiefenentspannt ab. Ich bin im gleichen Hotel untergebracht wie der große Superstar und Titelverteidiger über die Langdistanz 111, Marino (Bink) Vanhoenacker. Er sitzt beim Essen immer direkt neben uns und so quatsche ich ihn am Renn-Morgen an, ob er Lust und Zeit für ein Interview hat. Er ist die Professionalität in Person und sagt – total entspannt – natürlich zu. Es wird demnächst auf Tritime erscheinen.

Rennbericht: Trimotion Saalfelden 2018

Nach einem ausgiebigen und späten Frühstück geht’s dann rüber zum Einchecken. Auch hier Tiefenentspannung allerorten. Das Gegenteil von den großen Marken-Triathlons mit Vortag-Einchecken, riesiger Hektik, hundert Regeln und tausenden „Superwichtig-Triathlon-Posern“. Triathlon wie in den „guten, alten Zeiten“!

Rennbericht: Trimotion Saalfelden 2018

Wir 55.5er sind um 13:35 Uhr dran und können so noch ganz relaxed den 111er Jungs & Mädels beim Schwimmen zuschauen und sie anfeuern. Noch ein Minimal-Warmlaufen (dank Hüfte), ein wenig Einschwimmen und dann geht’s auch schon pünktlich los. Das Problem mit mir altem Knochen ist, dass ich zwar einen 1:30er-Schnitt auf die 3,8k durchschwimmen kann, aber eben auch keine 500 Meter schneller hinkriege. Dann entscheide ich mich auch noch für den „falschen“ Vordermann und so treibe ich dann mal wieder etwas ZU entspannt zum Schwimmausstieg. Aber im Grunde noch alles im grünen Bereich, bis sich der linke Schuh löst, dann als Ergebnis der rechte und schließlich hüpft auch noch die Kette runter und ich muss absteigen, alles wieder zusammenpfrimeln und auch noch den Draht vom rechten Schuh – während der Fahrt – in die Lasche ziehen. Ich denke mir: Lieber hier als in zwei Wochen bei ’ner DM…

Wie immer brauche ich einen Moment, um in einen vernünftigen Rhythmus zu kommen, aber irgendwann rollt es dann – den Umständen entsprechend – gut. Denn die Umstände heißt: Eine alles andere als leichte, flache oder auch nur „gut rollende“ Radstrecke mit dem Höhepunkt, der „“Wand von Breitenbergham“. Puuh. Aber mit dem 28er-Oma-Hilfsring geht’s dann doch. Und irgendwann bin ich dann auch drei Mal diesen fiesen Anstieg hoch und hinten wieder runter und erreiche die T2 unversehrt.

Glücklicherweise läuft es beim Laufen wie erwartet: Der körpereigene Schmerzcocktail blendet gekonnt alles aus. Direkt vor mir sind fünf Athleten und mein Problem ist, dass ich zuerst kaum einen Meter gut machen kann. Hey, was ist hier los? Netterweise hat die Trimotion-Crew die Laufstrecke ebenso bergig gewählt wie die Radstrecke und so geht es denn ersten Kilometer auf einem traumhaft weichen Trail durch den Wald steil bergan bis zum ersten Wendepunkt. Da habe ich den Vierer-Trupp endlich eingeholt und lasse gleich mal keine falschen Hoffnungen aufkommen, dass sich da bergab jemand dran hängen kann. Schön ist, dass es gleich nach 300 Metern eine Verpflegungsstelle gibt, die wir beim Zurück auch wieder passieren – blöd nur, dass es das bis zum Ziel auch schon war.

Schade, dass davor dann leider niemand mehr ist, an den ich mich heransaugen könnte. Ich bin allein auf weiter Flur. Am zweiten Wendepunkt sehe ich zumindest, dass auch von hinten nichts anbrennt. Ein Kilometer vor dem Ziel sehe ich dann am Horizont einen weiteren Athleten und komme auch heran. Aber als ich Druck machen will, macht dann doch wieder meine linke Wade zu und ich muss rausnehmen. Ich schnappe ihn mir dann zwar doch noch, aber aua!

Und dann ist es auch da, das Ziel. Toller Wettkampf, tolle Strecken, tolle Zuschauer! Sofort im Ziel gibt’s schönes, kühles Wasser und Cola…und für die nicht weit nach mir ins Ziel stürmende Siegerin den obligatorischen Riesen-Humpen Bier. Und als ich da so rumstehe und den zwei Top-Mädels gratuliere, werde ich auch noch zu einem Schluck und einer Dusche eingeladen. Welch ein Erlebnis (und das auf meine alten Tage – dass das mein herz noch mitmacht…).

Nach einer herrlichen Dusche (ganz normal mit Wasser und Duschzeug), einer wunderbaren Massage von Sandra und dem Auschecken aus der Wechselzone, ging’s nochmal zurück zum Hotel, angenehm chillen und schließlich lecker Abendessen.

Rennbericht: Trimotion Saalfelden 2018

Das Timing auf diese Art und Weise finde ich persönlich so angenehm. Kein Stress mit Einchecken am Vortag, kein Stress mit mitten in der Nacht aufstehen und kein Stress mit einem Early Morning-Start. Danach auch wieder kein Stress mit Auschecken, Mittagsschläfchen und Dinner. Und schließlich geht’s um 20 Uhr nochmal rüber zum Event-Zelt zur Siegerehrung. Denn ein zwischenzeitliches Spicken beim Time-Keeper Pentek Timing verriet, dass ich es doch recht souverän auf’s oberste Stockerl in der M50 geschafft hatte (es hätte aber – außer in der Elite 1 – auch in jeder anderen AK auf’s Podium gereicht).

Rennbericht: Trimotion Saalfelden 2018

Tja, und dann blieb uns nur noch unser Dessert nachzuholen, das wir dann doch nicht mehr ganz geschafft hatten vor der „Price Giving Ceremony“, da ich ja auch noch das Interview mit Bink machen wollte (das die entscheidende halbe Stunde brauchte). Und ein Glaserl Wein gab’s auch noch zur Feier des Tages. Derweil die Sternlein am tiefblauen Himmel um die Wette funkelten…

Rennbericht: Trimotion Saalfelden 2018

Am Sonntag das gleiche Programm (ausschlafen, frühstücken). Dann alles Zusammenpacken und ab zum See. Eine Runde ausradeln, dann ein wenig ausschwimmen und die Kids bei den diversen Kids-Triathlons anfeuern. Und auf dem Heimweg noch eine lockere Wanderung in die Weißbach-Schlucht und Kaffee und Kuchen beim Stefan Holzner auf der Terrasse. Welch ein perfektes Triathlon-Wochenende!

Race Stats:

  • Wetter: perfektes Triathlon-Wetter mit 26°C, Sonnenschein und leichtem Wind, Wasser offiziell 20,4°C
  • Platzierung: 14. Platz overall (1. M50)
  • Zeiten: 7:53 (17. Swim) – 1:50 (T1) – 1:25:21 (28. Bike) – 0:39 (T2) – 20:10 (9. Run) = 1:55:54
  • Equipment: Zone3 Vanquish Neo + Goggles, Fuji Norcom Straight TT-Bike, Casco Speetime-Helm und Scott Tri-Radschuhe, Asics DS Racer Laufschuhe
  • Ergebnisse gibt’s hier!
  • Mein Bericht auf Tritime gibt’s hier!
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