Reisezeit von hier nach dort

Wege UANun kann ich mich endlich einer Antwort nähern, deren Frage ich mir im Zuge meiner aller-ersten sechsundzwanzigstündigen Bahnfahrt von Berlin nach Kiew und zurück stellte. Die erneut aufkam, als ich – der Rennfahrer – 18 Stunden für 1.400 Kilometer, zur Hälfte auf ukrainischem Terrain – also auf Holperstrecke – benötigte.

Man kommt irgendwann irgendwo an, weiß endgültig “der letzte Krieg wäre nie zu gewinnen gewesen” – “nich-ema theoretisch” und fragt sich zugleich, wiewohl die Leute “damals” solche Strecken bewältigten.

Damals, als es weder Auto noch Zug gab.

Katharina II. soll im Januar 1744 in Zerbst aufgebrochen sein, um Ende Februar 1744 in Moskau einzutreffen. Und zur Reise Friedrichs III. 1700/1701 nach Königsberg ist sogar der Reisebericht erhalten.

Allem voran der Hofstaat – Aufbruch am 10. Dezember 1700 – mit dem Auftrag “allen erdenklichen Fleiß aufzuwenden, damit die Wege überall in gutem Zustand seien”, und dadurch die eigentliche Reise “im fraglichen Stück schleunigst vonstatten gehen könne.” Am 17. Dezember brach schließlich auch der Kurfürst auf, um in Königsberg König werden zu können.

Zu bewältigen waren “80 teutsche Meilenwege” (600 Kilometer) in 4 Gruppen von in summa 550 Personen in 300 Karossen mit Hilfe von 30.000 Pferden in einem durchschnittlichen Tagesmarsch von 46 Kilometern.

Hinterher war alles leer, vermute ich. Die armen Bauern die des Weges lagen! ~ Aber (vielleicht|bestimmt) hat mancher im Gefolge dies oder jenes, statt es sich zu nehmen, einfach auch bezahlt. (Verhalten des Hofstaates auf Reisen —> Wiedervorlage)

Also: “Zwölff Tage” brauchte ein König für “achtzig teutsche Meilenwege” womit man nun ein Bezugssystem hat. Und vermuten darf, dass Kurfürst Friedrich der III., wenn er denn gekonnt hätte, diese Fahrt gegen eine andere, nämlich “26 Stunden in einem engen Waggon mit versifftem Plumpsklo, häufig aussetzender Klimaanlage, mitten im Sommer von Kiew nach Berlin” getauscht hätte.

~

Notiere beiläufig, dass dem gläubigen Kurfürsten und seinem Hofstaat das Weihnachtsfest 1700 relativ schnuppe war. Man ließ es links liegen, “ohn alles Gepränge”, was man daran erkennen kann, dass dies fest bei der Planung der Reise zur Krönung keine Rolle spielt. Womit ich einen weiteren Beweis dafür habe, dass Weihnachten viel-viel später, nämlich von der Geschenkeindustrie entdeckt wurde. Wie für Valentin die Blumenindustrie Pate steht und Ostern dass Fest eierlegender Karnickelfleischproduzenten ist.

Viel wichtiger waren dem Staat die Sterne. Des Königs Horoskop war am 18. Januar 1701, 7:57 Uhr günstiger als je zuvor und lange danach. (Christentum und Sterne –> Wiedervorlage)

Zurück nach Berlin zottelte der neue König übrigens in der 19. Kutsche, weil das die eigentliche Glückszahl ist. Immerhin gibt es 12 Tierkreiszeichen und 7 Planeten, 12+7=19, 19 = Glück …

Danke Olaf Thiede, danke Markus Wilhelmy – “1701” ist ein spannendes Buch!

- guckst-du hier: http://www.olaf-thiede.de/publikationen/buecher.html -

… wenngleich es ist sprachlich –> @ also mit ohne Lektorat ~~ unredigiert sozusagen –> #@ – isses manchmal *hüstel-hüstel* … – a bissel unflüssig.


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