Psychisch Kranke sind eine Belastung


Psychisch kranke Menschen sind...
...Scheininvalide. Modekrankheiten wie Internetsucht, Übergewicht, Menopause, Reizdarmsyndrom, Schlafstörungen, Verstopfungen, Burnout-Syndrom, psychosoziale Depression, Tinnitus oder Vitaminmangel sollten nicht mehr von der Invalidenversicherung getragen werden. Das sage nicht ich sondern Vertreter der SVP (Quelle: Artikel in der Aargauer Zeitung)
Eigentlich sind solche Krankheiten...
...schon längst anerkannt. Auf dem Papier sollten sie bzw. die leidenden Menschen gleich behandelt werden wie jemand der "sichtbar" leidet (wie z.B. ein Beinbruch, eine Verbrennung oder ein Bandscheibenvorfall). Auch wenn die "unsichtbaren" Krankheiten rechtlich anerkannt sind, hat diese Tatsache den Weg vom Papier in unsern "Alltag" noch lange nicht geschafft. Im Moment bin ich in Behandlung wegen meiner Bandscheibe. Die Anteilnahme ist riesengross. Alle meine ArbeitskollegInnen zeigen Verständnis, muntern mich auf und bieten ihre Hilfe an. Das ist schön und rührt mich. Was wäre aber, wenn ich die gleichen Symtome hätte, die Ursache aber psychosomatisch wäre?
Über Menschen mit psychischen Leiden...
...wird getuschelt, spekuliert und sie werden ausgegrenzt und verurteilt: "L kommt schon länger nicht zur Arbeit. Der nimmt wohl ärztlich verordneten Urlaub." "Die Zusammenarbeit mit M ist schon echt schwierig. Er nimmt alles sehr persönlich und rennt wegen der kleinsten Sache sofort zum Chef." Auch bei den Vorgesetzten müssen sie sich oft um Anerkennung kämpfen: "Lieber M so geht es nicht weiter. Bei allem Verständnis muss ich die Personalabteilung einschalten. Dann wird über deinen zukünftigen Weg bei uns befunden." Auch wenn theoretisch die Sozialkompetenz von Führungspersonen immer mehr gefordert ist, haben viele Vorgesetzte in diesem Bereich ein grosses Verbesserungspotential.
Die Aufgabe der HR-Abteilungen ist...
...in erster Linie für das Unternehmen zu schauen und nicht, sich um psychisch kranke Mitarbeitende zu kümmern. Aus erster Hand ist mir ein Fall bekannt wo eine HR-Beraterin der SBB bei einem Gespräch sagte: "Burnout höre nicht gerne. Mit diesem Argument müssen sie gar nicht kommen." Wenn jemand wegen körperlichen Gebrechen nicht mehr in der Lage ist, seine Arbeit zu erledigen wird emotionslos nach Alternativen zur Reintegration gesucht. Bei Menschen mit psychischen Krankheiten wird nach Möglichkeiten gesucht sie möglichst schnell loszuwerden (mein subjektives, persönliches Empfinden).
Dpressionen können vorbeigehen, der Stempel...
...bleibt oft lebenslang haften. Viele Menschen arbeiten am Rande der Erschöpfung und dem Zusammenbruch. Sie fürchten sich (zu Recht) davor, sich wegen einem psychischen Leiden kranschreiben zu lassen. Fakt ist, Depressionen, Panikattacken, Schlafstörungen etc. können vorbeigehen. Ein Mensch kann nach einem Burnout (und Behandlung) seine Arbeit wieder 100prozentig erfüllen. Aber wehe, wenn er sich desswegen hat krankschreiben lassen. In diesem Fall sinken seine Karrierenchancen massiv: "Wir brauchen jemand der auch in hektischen Situationen die Ruhe bewahrt. Wir haben erfahren, dass sie psychisch nicht belastbar sind." Offiziell würde das so niemand sagen. Aber das Buschtelefon funktioniert auch während oder grad wegen dem digitalen Zeitalter hervorragend. Vorurteile stecken tief in uns drin und können nicht einfach ignoriert werden.


Nehmen wir uns doch vor...
...leidende Mitmenschen alle gleich zu "behandeln" egal mit was sie zu kämpfen haben. Jemand braucht unsere Hilfe, darum sollte es keine Rolle spielen warum.

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