Profiboxen als politische Werbeveranstaltung betrachtet

Man kann den letzten Kampf von WBC Weltmeister Vitali Klitschko (47 Kämpfe, 45 Siege, 41 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO) am 08. September 2012 in Moskau gegen Manuel Charr (22 Kämpfe, 21 Siege, 11 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) auch als eine Art Werbeveranstaltung für den Politiker Klitschko ansehen.
Ursprünglich sollte die Veranstaltung in der Heimat von Klitschko stattfinden, genauer gesagt in Kiew, in jener Statt also, in der Klitschko Bürgermeister werden will. Dann wurde die Veranstaltung nach Moskau verlegt. Über die Gründe wurde wild spekuliert und immer wieder wurden „politische Gründe“ gemutmaßt.
Die Show in Moskau bot dann einige Überraschungen, womit natürlich nicht der Sieg des Titelverteidigers gemeint ist. Im Vorprogramm, das fünf Kämpfe umfasste, gab es sage und schreibe vier Titelkämpfe. Nun konnte man K2 Promotion, der Firma von Vitali und Wladimir Klitschko und Bernd Bönte, bisher sicher nicht vorwerfen, dass sie mit vollen Händen Geld für irgendein Vorprogramm ausgegeben hätten. Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass sie noch nie so viel Geld für ein Vorprogramm investiert haben. Allein die Sanktionierungsgebühren für die Kämpfe in Moskau dürften höher gewesen sein, als die Kosten für ein übliches Vorprogramm.
Da ich die Brüder Klitschko und Bönte für sehr gute Geschäftsmänner halte, kann dies kein Zufall sein. Die einzige Erklärung, die mir für diesen Mehraufwand bzw. für diese Investition von Geld einfällt, ist, dass die ganze Show in Moskau Wahlkampfwerbung für Vitali Klitschko war.
Es boxte auf dieser Veranstaltung auch der Schwergewichtler Konstantin Airich (32 Kämpfe, 23 Siege, 17 durch KO, 7 Niederlagen, 3 durch KO, 2 Unentschieden). Er verlor erwartungsgemäß nach Punkten gegen den Ukrainer Vyacheslav Glazkov (13 Kämpfe, 13 Siege, 9 durch KO). Dabei ging es um den vakanten „WBC Baltic Silver“ Titel, also um irgendeinen Titel, den ein Verband erfunden hat, um Gebühren zu kassieren. Das Problem ist nur, Airich hätte gar nicht boxen dürfen. Denn er war wohl in seinem letzten Kampf am 19.05.2012 gegen Odlanier Solis gedopt.
Was will uns, den Wahl-Bürgern von Kiew, nun der Wahlkämpfer Vitali Klitschko sagen, wenn er einen gesperrten Boxer gegen einen Landsmann antreten lässt, damit dieser einen Sieg einfahren kann? Was sagt das über den Politiker Klitschko bezüglich seines Verständnisses von Rechtstaatlichkeit aus? …
© Uwe Betker



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