Priester & Clown

Es war ein heisser Sommernachmittag. Ein trauriger Karlsson und seine übermüdete Mama sassen in einem stickigen Spitalzimmer in einer Österreichischen Kleinstadt und sehnten sich nach frischer Luft, Ferienlaune und dem guten Essen, welches der Rest der Familie im Hotel geniessen durfte. Hin und wieder schaute die Mama sehnsüchtig aus dem Fenster und wünschte sich, sie dürfte mit ihrem Ältesten zumindest eine kleine Runde im Park drehen. Mitten in diese trübselige Langeweile platzte ein katholischer Priester, der sich kurz nach Karlssons Namen und Leiden erkundigte, ein paar nette Worte sprach, einen Segen spendete und dann wieder so lautlos entschwand, wie er gekommen war. Verdattert sass die protestantische Mama da und versuchte ihrem Sohn zu erklären, was diese sonderbare Erscheinung zu bedeuten hatte.

Es ist ein warmer Sommernachmittag. Ein wegen Schlafmangels vollkommen überdrehter Zoowärter und seine übermüdete Mama sitzen in einem stickigen Spitalzimmer in einer Schweizer Kleinstadt und sehnen sich nach Abwechslung. Nach bereits zwei Ausflügen zum Kiosk, einem Besuch im Café, zwei Durchgängen im Labyrinth und einem Besuch auf dem Spielplatz – “Sei vorsichtig, Zoowärter, sonst müssen sie dir die Infusion noch einmal neu stecken! Nein, nicht klettern, das geht nicht mit eingebundener Hand! Bitte pass auf dich auf, du bist nicht so gesund, wie du dich fühlst.” – bleibt nicht mehr viel, um sich die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit zu vertreiben. Mitten in diese Langeweile platzt ein Clown, der dem Zoowärter einige bunte Tücher aus der leeren Hand zaubert, eine Marionette tanzen lässt und einen Ballon in ein Schwert verwandelt. Dann verschwindet er wieder und lässt einen milde amüsierten Zoowärter mit einer peinlich berührten Mama zurück. Nein, der Auftritt war nicht schlecht, aber wenn das Publikum lediglich aus zwei schläfrigen Menschen besteht, ist es nicht ganz einfach, einen Sturm der Begeisterung zu inszenieren.

Fazit der ganzen Geschichte: Ob Priester oder Clown, in einem engen Spitalzimmer, wo keinerlei Fluchtmöglichkeiten bestehen, wirken beide irgendwie peinlich.

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