Philosophischer Sonntag

Heute ist der Sonntag wieder so banal, wie jeder andere Sonntag auch. Ich schlafe noch und fühle mich – träumend – angestarrt. Deshalb mache ich erst eines der beiden, dann beide Augen auf.

Siehe da: Der Hund steht in der Tür.

Hat er also inzwischen das Hypnotisieren gelernt!

Und, denke ich, der muss bestimmt aufs Klo. Also stehe ich leise auf, schnappe den Müllsack und einige Bücher für die Blaue Tonne, gehe mit ihm und dem Abfall “runter”.  Und zwar tippel-tappel-leise, damit sie noch länger schlafen kann. Bemühe mich dabei auch, die Tür nicht zu bumsen.

Wieder “oben” füttere ich den Hund und setze Kaffee an. Im Ibrik – so wie sie den Kaffee am liebsten mag. Und weil das regelmäßig seine Zeit dauert und ich ohnehin in der Küche stehe, schäle ich bei der Gelegenheit Kartoffeln. Das passt stets gut, denn der Kaffee braucht genauso lange wie das Kartoffelschälen für eine Zwei-Personen-Mahlzeit.

Jetzt kann ich den Kaffee ans Bett bringen.

“Guten Morgen, du Schöne!”

Dass ich bereits Kartoffeln geschält habe, verschweige ich. Weil ich so hübsch bescheiden bin. Weil von meinen femininen Heldentaten niemand etwas wissen muss. WEIL ICH EINFACH NUR GUT BIN!

Wir unterhalten uns.

Bis sie sagt:

“Hast du nicht Lust, heute das Frühstück zu machen?”

Nee habichnich!

Déjà-vu – das hatten wir schon, das haben wir immer wieder! Und doch mache ich sonntags das Frühstück, denn ein abschlägiger Bescheid könnte jenen guten Eindruck verderben, den ich in den sonntäglichen Morgenstunden konstruiere.

Also sehe ich mich erneut in der Küche.

Wir frühstücken; wir unterhalten uns; wir kommunizieren. Dann erst, kann ich an den Rechner.

Jean-Jacques RousseauHeute finde ich Rousseau, ohne danach zielführend gesucht zu haben. Aus dem Unterbewusstsein heraus, sozusagen. Bei dem war doch was, das passt?!

"Mit der übermäßigen Verweichlichung der Frauen fängt auch die der Männer an."

Hmmm.

"Der Mensch wird frei geboren, und überall ist er in Banden. Mancher hält sich für den Herrn seiner Mitmenschen und ist trotzdem mehr Sklave als sie."

Oder besser:

“Die Sklaven verlieren in ihren Ketten alles, sogar den Wunsch, sie abzuschütteln; sie lieben ihre Knechtschaft wie die Genossen des Odysseus ihre Tiergestalt.”

YES!

Ein kluger Mann war dieser Rousseau. Bestimmt war er auch verheiratet….

 

Leider komme ich nicht weiter, denn ich werde erneut hypnotisiert:

2011 01 Sonntag - Unser Hund

 


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#1510 [Review] Manga ~ L-DK