Papst-Besuch stößt auf Kritik

Radio FREI aus Erfurt berichtete in seinen Lokalnachrichten am 23. Februar über den bevorstehenden Papstbesuch in Thüringen:

Seit Bekanntgabe des ersten offiziellen Staatsbesuchs von Papst Benedikt XVI. in Deutschland berichten regelmäßig überregionale und lokale Medien. Beispielsweise führte der Besuch des päpstlichen Reisemarschalls Alberto Gasbarri in der vergangenen Woche zu Spekulationen über Besuchsorte und Termine in Thüringen. Nach Angaben des MDR soll nun voraussichtlich am 23. September das Bistum Erfurt bereist werden. Geplant sei, dass das Oberhaupt der katholischen Kirche für zwölf Stunden in Thüringen verweilen wird. Darunter falle unter anderem eine Messe auf dem Domplatz. Das Koordinationsbüro für den Besuch des Papstes in Erfurt gibt sich bis zur Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz bedeckt. Erst Mitte März, wenn in Paderborn das offizielle Programm des Deutschlandbesuches vorgestellt wird, könne man sich zu dem Thema Papst in Thüringen äußern.

Die Reisepläne des Papstes werden dabei auch Diskussionsgrundlage für Auseinandersetzungen zwischen der Gesellschaft und der Kirche. In Erfurt konstituiert sich derzeit ein offenes Aktionsbündnis für einen antiklerikalen Protest.

Auch religionskritische Gruppierungen werden den Besuch für landesweite Aktionen nutzen.
Die säkulare, evolutionär-humanistische Stiftung Giordano Bruno in Mastershausen in Rheinland-Pfalz sieht den Besuch des Papstes als Chance, die mediale Öffentlichkeit zu nutzen. So könnten Schwierigkeiten der Kirche, speziell der katholischen, angesprochen werden. Beispiel sexueller Missbrauch und Gewalt gegen Kinder. Im vergangenen Jahr sei dies zwar thematisiert worden. Dennoch habe die katholische Kirche es nicht ausreichend kompensiert, sagt Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano Bruno Stiftung.

„Wir haben vor, ein richtiges Vatikantribunal zu machen. Das heißt, wir wollen wirklich aufdecken, was hat denn der Vatikan in den letzten Jahrzehnten oder im letzten Jahrhundert tatsächlich verbrochen.“

Hubertus Staudacher vom katholischen Forum des Bistums Erfurt erhofft sich von der medialen Aufmerksamkeit des Papst-Besuches Gespräche zwischen säkularer Gesellschaft und den Religionen.

„Den Dialog mit der Kirche voranzutreiben oder zu suchen, dann ist das sicher ein positives Zeichen. Also ich würde mich freuen, wenn wir, und ich habe ja auch in meiner Arbeit an der katholischen Akademie immer wieder die Erfahrung gemacht, wenn es das Gespräch auch aus den areligiösen und den akirchlichen Bereichen gibt, mit uns in ein Gespräch einzutreten, ohne Vorbedingung, ohne dass man den anderen vereinnahmen will, dann wäre das ein gutes Ergebnis eines solchen Besuchs. Reine Stimmungsmache bringt weder die eine Seite noch die andere Seite weiter. Es gehört ein bisschen dazu, scheinbar. Da muss man, glaube ich, auch mit einer gewissen Gelassenheit draufgucken.“

In Thüringen leben rund acht Prozent Katholiken. Neben der Messe auf dem Domplatz ist auch eine Vesper in der Wallfahrtskapelle Etzelsbach im katholischen geprägten Eichsfeld geplant. Zudem werde Benedikt XVI. auch das Bistum Freiburg besuchen.
In Berlin wolle der Papst eine Rede im Bundestag halten. Damit wäre er der erste Religionsführer, dem gestattet wird, vor dem deutschen Parlament zu sprechen.


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