Panama Papers legen Besitzer von Briefkastenfirmen offen

PanamaCityDas wohl größte Datenleck aller Zeiten wird „Panama Papers“ genannt, denn es handelt sich um 2,7 Terabyte Daten (E-Mails, Urkunden, Kontoauszüge und Geschäftsbriefe) der superreichen und mächtigen Kunden und ihrer Briefkastenfirmen, vermittelt durch die panamaische Kanzlei Mossack Fonseca. Fast alle Banken in Deutschland haben ihren wohlhabenden Kunden geholfen, über Mossack Fonseca solche Scheinfirmen einzurichten.

Die Daten, die die Briefkastenfirmen wieder mit ihren Eigentümern zusammenführen, lieferte ein Whistleblower den investigativen Journalisten, die den Fall gestern Abend gleichzeitig weltweit veröffentlichten.

Verschleierung der Inhaber und Vollstreckungsschutz

Deren Geschäft besteht im Kern daraus , für Kunden im Ausland Briefkastenfirmen einzurichten, mit denen diese weiter Geld machen können, ohne daß ein Zusammenhang zwischen dem Namen der Kunden und ihren Firmen hergestellt werden kann.

Auch die Vollstreckung von beispielsweise deutschen Urteilen kann über solche Konstrukte, zum Beispiel auf den Virgin Islands, problemlos verhindert werden, wie die Mitarbeiter des insolventen Schreibmaschinenherstellers Olympia leidvoll feststellen mussten, nachdem sie ihre Betriebsrente eingeklagt hatten…

Politik und Sport sind vorne dabei

Hochrangige Politiker Islands Premier Sigmundur David Gunnlaugsson und weltbekannte Sportler wie Lionel Messi finden sich in den Daten zu 215.000 Briefkastenfirmen. Mehrere Staats- und Regierungschefs wie der saudi-arabischen König Salman ibn Abd al-Asis, der ukrainischen Präsident Petro Poroschenko und der frühere georgischen Ministerpräsident Bidsina Iwanischwili betreiben nach den Unterlagen solche Offshore-Firmen.

Spuren in Richtung Putin

Der russische Präsident Wladimir Putin findet sich nicht in den Listen, Mitglieder seines engsten Zirkels und offenbar auch dessen Familie laut Süddeutscher Zeitung aber schon. Diese Menschen aus Wladimir Wladimirow Putins Dunstkreis hat der Spiegel in den Dokumenten gefunden:

  • Sergei Roldugin, angeblich Putins bester Freund und Taufpate seiner ältesten Tochter. Der Cellist soll laut „Guardian“ über mehrere Briefkastenfirmen ein Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar verwalten. Unter anderem halte er Anteile an Russlands größter Agentur für Fernsehwerbung und der Bank Rossija. Der „New York Times“ hatte Roldugin hingegen noch 2014 erklärt, er sei kein Geschäftsmann und besitze „keine Millionen“.
  • Jurij Kowaltschuk, Chef der Bank Rossija. Er soll laut „Guardian“ eine Milliarde Dollar an ungesicherten Krediten von der staatlichen Russian Commercial Bank (RCB) auf Zypern organisiert und an die Offshore-Firma Sandalwood Continental weitergeleitet haben. Von dort soll ein Teil des Geldes zu hohen Zinsen innerhalb Russlands verliehen worden sein. Die entstandenen Gewinne flossen laut „Guardian“ auf Schweizer Konten.
  • Gennadij Timtschenko, ein Ölgroßhändler, seit 30 Jahren mit Putin befreundet.
  • Arkady und Boris Rotenberg, Kindheitsfreunde Putins und inzwischen milliardenschwere Bauunternehmer.

Reiche kriegen den Hals einfach nicht voll

Die Analyse führen 400 Journalisten von 100 Medien aus 80 Ländern durch, weil die schiere Masse der Fälle von Betrug und Steuerhinterziehung. Die Süddeutsche Zeitung schreibt dazu, daß die geleakten 11,5 Millionen Dokumente, „wie eine globale Industrie, angeführt von großen Banken, Anwaltskanzleien und Vermögensverwaltern, die Besitztümer von Politikern, Fifa-Funktionären, Betrügern und Drogenschmugglern, aber auch von Milliardären, Prominenten und Sport-Stars in aller Verschwiegenheit verwaltet“.

Foto: Panama City, dsasso, CC BY-SA 2.0

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