Neue Bildungsministerin Johanna Wanka ist für Studiengebühren

 

Die neue Bildungsministerin Johanna Wanka (61) ist promovierte Matematikerin. Sie hat eine Doktorarbeit geschrieben, mit dem Titel: “Lösung von Kontakt- und Steuerproblemen mit potentialtheoretischen Mitteln” und zwar 1980, also noch zu DDR-Zeiten, an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg.

Neue Bildungsministerin Johanna Wanka ist für Studiengebühren

Johanna Wanka ist für Studiengebühren

 

Die Zeit charakterisiert die “Neue” im Amt als kompetent, penibel und konservativ: “Ostdeutsche, Naturwissenschaftlerin, verheiratet mit einem Professor. Merkel hat sich zur Wendezeit im Demokratischen Aufbruch engagiert, Wanka im Neuen Forum. Als enge Vertraute gelten die beiden trotz dieser Ähnlichkeiten aber bisher nicht.” (1)

Frau Wanka wurde von 2009 von Wulff nach Niedersachsen geholt und ist dort bis zur von Schwarz-Gelb knapp verlorenen Wahl Bildungsministerin gewesen. An der HBK Braunschweig präsentierte sie in dieser Funktion noch im Januar 2013  ein “Stipendienprogramm” in Kooperation von Land und Hochschule. Die Stipendien werden ausgeschrieben und die entsprechenden – auch internationalen – Bewerber von der “Hochschule für Bildende Künste” ausgewählt.
Der Präsident der Hochschule, Prof.Dr. Hubertus von Amelunxen erläutert, welche Möglichkeiten der “Vernetzung” und “Netzwerkbildung” durch ein solches Stipendiatsprojekt sich zukünftig bieten könnten.
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Als Stipendium bezeichnet man eine finanzielle Unterstützung für Künstler, Studenten oder Jungwissenschaftler (die dann als Stipendiaten bezeichnet werden) Als ein wesentliches Element der Begabtenförderung werden Stipendien aufgrund von politischen und sozialen Kriterien oder besonders guten Leistungen gewährt. (2) Stipendien werden also “gewährt”, sie sind kein Recht, sondern eine freiwillige “Gabe” und wer als besonders geeignet gilt, das bestimmt der Geber.
Ganz anders ist es bei den “Studiengebühren”, für die sich die Frau Wanka so vehement einsetzt: Diese werden von jedem Studierenden per Gesetz erhoben, ganz unabhängig von sozialen Kriterien.

Frau Wanka bat noch vor den Landtagswahlen den Studenten ein Gespräch an, um diese von der Sinnhaftigkeit der Einführung “Studiengebühren” zu überzeugen. Doch die Vertretungen der Studentenschaften lehnten die Gespräche komplett ab. 

Bildungsgebühren gehören abgeschafft, in Niedersachsen ebenso wie in allen anderen Bundesländern. Ein freier Zugang zu Bildung jeglicher Art ist die Mindestforderung, die wir aufstellen“, verdeutlichte die Außenreferentin des AStA Göttingen Silke Hansmann. (3)  [AStA= Organ der Studentenschaft: Allgemeine Studierendenausschuss oder Allgemeine Studentenausschuss]

Ob sich in Anbetracht der Restlaufzeit der Amtsperiode und des Themas nun “Plagiatisjäger” auf den Weg machen, die Doktorarbeit der Mathematikerin auf Schummelstellen hin zu überprüfen, ist eher zu bezweifeln. Zum einen, weil es nur wenige schriftliche, öffentlich zugängliche Exemplare geben soll, die sich in den Archiven dreier Unis befinden und bisher nicht online sind – zum anderen: das Thema wird sicher keine “Breitenwirksamkeit” hervorrufen, wie etwa Schavans 97fach nachgewiesenes Abschreiben in einer Arbeit über “Gewissensbildung”.

Das schreibt die CDU über ihr Selbstverständnis:
“Grundlage unserer Politik ist das christliche Verständnis vom Menschen und seiner Verantwortung vor Gott. Unsere Grundwerte Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit sind daraus abgeleitet.” (4)

Studiengebühren sind mit Sicherheit nicht gerecht und solidarisch, aber vielleicht muss der Leitsatz der CDU auch neu interpretiert werden, da sich der Wortsinn im Laufe der Jahrzehnte im Hinblick auf Marktkonformität geändert haben mag.

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Quellen – weiterführende Links

(1) Zeit-Online: Frau Dr. Ministerin, die Nächste
(2) Erläuterungen zu “Stipendium” auf wikipedia.org
(3) AStA Uni Göttingen: http://asta.uni-goettingen.de/1126
(4) cdu.de – Selbstverständnis

Video: “Ministerin Wanka trifft die BS Projects-Stipendiaten” youtube.com, Uploader hbkbraunschweig
Foto: Johanna Wanka, Autor AxelHH , frei verwendbar unter GNU Free Documentation License

 


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