Nein, ich suche keinen neuen Mann

Man sollte ja meinen, man könne heutzutage dem Computer alles beibringen. Ich meine, der Kerl ist inzwischen im Stande, auf den Punkt genau anzuzeigen, wo man gerade steht. Er kann dich fotografieren, wenn du ganz dringend ein Bild von dir brauchst und keine Kamera zur Hand hast. Er benimmt sich nach Lust und Laune wie ein CD-Player, ein Buch, ein Fernseher oder eine Schreibmaschine. Warum aber will der Kerl nicht begreifen, dass ich nicht auf Partnersuche bin? Egal, auf welcher Homepage ich mich aufhalte, überall will der Computer mir einen neuen Mann andrehen. Mal einen fürs Leben, dann wieder bloss einen für das kleine Abenteuer zwischendurch. Mal will er mir einen Akademiker aufschwatzen, dann wieder soll ich nur aufs Äussere schauen. Und wenn ich irgendwann aus lauter Frust auf die Frage „Sind Sie auf der Suche nach ihrem Traumpartner“ klar und deutlich „Nein“ anklicke, dann verschwindet die lästige Frage nicht etwa, sondern man macht mich dezent darauf aufmerksam, wo ich einen neuen finden könnte, sollte mein jetziger Traumpartner ganz unverhofft das Weite suchen. Okay, ich weiss, solche Dinge kommen vor und zwar öfter als man denkt, aber muss ich mir deswegen schon mal einen Mann auf Vorrat suchen? Einfach für den Fall, dass es mit „Meinem“ nicht klappen könnte? Nein danke, nicht mit mir. Da investiere ich lieber mehr Zeit in meine sehr reale Beziehung mit ihren Höhen und Tiefen, als im virtuellen Raum schon mal nach einem Ersatz Ausschau zu halten. 

Klar, ich könnte das aufdringliche Gehabe der Partnervermittler einfach ignorieren, aber das ist gar nicht so leicht, wenn einem ein Kind über die Schultern schaut und fragt, warum sich dieser nackte Mann da auf dem Laken räkelt. Und das nicht etwa auf einer einschlägigen Seite, sondern als Werbung, die mir gratis zu meinen Mails geliefert wird. Wenn ich dann noch bedenke, dass Karlsson jetzt auch eine E-Mail-Adresse hat und mit dem gleichen Mist, einfach in weiblicher Form, konfrontiert wird, dann kommt mir die Galle hoch. Wann endlich kommt der findige Computerexperte, der den „Stop! Keine Werbung!-Aufkleber für die Mailbox erfindet? Wann endlich kommt der Filter, mit dem ich angeben kann, was ich angepriesen bekommen will und was nicht? So schwer müsste das doch nicht sein, ich kann ja auch einstellen, ob ich meine Korrekturen in Deutsch(Schweiz) oder Deutsch (Deutschland) haben will. 

Und wo ich schon dabei bin, mich aufzuregen: Wann endlich begreift mein iPad, dass ich nicht Tamara heisse?

Nein, ich suche keinen neuen Mann

 



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